23.02.17

Wir entdecken die Welt - Duoscope feiert 3. Geburtstag

Es ist schon wieder soweit - wir feiern einen weiteren Geburtstag!
Wir können es selbst kaum glauben, doch heute ist es bereits drei Jahre her, dass wir unsere ersten fünf Artikel ins Netz gestellt haben - und wir hätten die Abenteuer nie für möglich gehalten, die wir seither Jahr für Jahr erleben.
Also, nehmt euch ein Küchlein, in der Küche steht Saft, und dann quatscht eine Weile mit uns. Später gibt es noch Topfschlagen!
© Duoscope – Der etwas andere Filmblog

Doch beginnen wir mit den weniger erfreulichen Neuigkeiten.
Das letzte Jahr war ein trauriges für die deutsche Filmbloggersphäre. Eine Menge, zum Teil hochgeschätzter Kollegen haben ihren Blog oder ihre Seite mehr oder weniger frustriert an den Nagel gehängt.
Darunter waren sogar so illustre und kommerzielle Seiten wie Filmjunkies.de, die sich im März still und heimlich zurückgezogen haben.


Wir sagen leise Adios


Auch unser lieber Kollege Michael Scharsig hat seinen Blog DerFilmtipp deutlich heruntergefahren, wenn auch nicht, ohne sich noch einmal wichtige Gedanken darum zu machen, in einem der vielleicht wichtigsten Artikel des Jahres: "Relax! Die deutsche Filmblogosphäre sollte sich nicht so ernst nehmen." (Wirklich, lest ihn, falls ihr ihn noch nicht kennt!)

Ebenfalls schwer wiegt der Verlust von Flynn Hardy, der das ganze Jahr über mit seinem Blog Cellurizon gehadert und gekämpft, und sich schließlich anderen Projekten gewidmet hat! (Denen wir nun gespannt entgegenblicken!)
Auch unsere geliebten Medien-Nomaden scheinen sich zurückgezogen zu haben - zumindest herrscht dort seit vielen Monaten Funkstille.
Aber auch andere Seiten und andere Blogs haben 2016 die Segel gestrichen, so zum Beispiel die tolle Facebookseite Ja, ich liebe Filme, und, stellenweise, die ebenfalls wunderschöne Seite Thema Film, die es mittlerweile deutlich lockerer angeht, aber bisher, zum Glück, noch nicht gänzlich verschwunden ist.

Das letzte Jahr war dadurch auch ein Jahr des Abschieds. Und wir können das verstehen. Manchmal ist es gar nicht so leicht, mit einem Filmblog zu leben, denn dieser wird schnell zu einer Art festem Lebenspartner. Er wünscht sich fast täglich Aufmerksamkeit und Zeit, Pflege, Geschenke, und am Valentinstag ein leckeres Essen im Restaurant. Man streitet mit ihm, man versöhnt sich, man klärt Missverständnisse. Manchmal lässt er einen abends nicht einschlafen oder treibt einen morgens viel zu früh aus den Federn. Immerhin: Schnarchen tut er nie!

Auch wir hatten im letzten Jahr unsere Hänger. Zwischen Anfang September und Ende November haben wir dem Blog drei Monate lang so gut wie keine Aufmerksamkeit geschenkt. Und ja, das tat auch mal gut! Umso energischer haben wir uns seit Dezember wieder in die Beziehung gestürzt.

Zeit für Experimente


Doch unser Jahr war auch, wie es sich für Dreijährige gehört, von Abenteuerlust geprägt. Wir haben so etwas wie unseren Rhythmus gefunden. Unser Schritt wird sicherer, unser Erfahrungsschatz wächst. Wir haben unsere Themen, wir haben unsere Herangehensweise, und haben ein wenig Routine gesammelt, die sich, hier und dort, in einem etwas festeren Selbstbewusstsein äußert.
Unser Schritt mag noch ein wenig unsicher sein, doch wir stürmen neugierig vor und entdecken die Welt. Ja, wir haben unsere wachsende Routine genutzt um, durchaus erfolgreich, ein paar neue Rubriken zu testen.

So haben wir mit dem wirklich tollen Porträt Lionel Atwill - Kein Dracula, kein Frankenstein unseren ersten Gastbeitrag aus der talentierten Feder von Ansgar Skulme veröffentlicht.
Außerdem haben wir unsere ersten beiden Interviews geführt und veröffentlicht, zum einen mit Michael Scharsig, der jährlich mit einer Jury aus Filmbloggern den Filmpreis "Der Filmtipp-Award" verleiht (Interview: Der Filmtipp-Award – Jury Duty, Entertainment PR und Scharsigs Blogparade) sowie mit Jörg Mathieu, Herausgeber des 35 Millimeter-Magazins und Organisator des Film- und Musikfestivals Cinefonie-Tag in Saarbrücken. (Interview: Geliebte Klassiker und der 2. Cinefonie-Tag – Herzgespräch über die Faszination alter Filme).
Beides sind spannende Persönlichkeiten, die mit viel Engagement etwas leiten oder aufbauen, das die deutsche Filmszene enorm erweitert, und die Interview haben uns nicht nur viel Spaß gebracht, sondern auch unseren Horizont enorm erweitert. Wir können nur empfehlen, die zwei ein wenig näher kennenzulernen.

Und schließlich haben wir uns an unsere erste Fernsehserie gewagt, und mit CAPTAIN FUTURE einem echten Klassiker unter die Haube geschaut.

Ansonsten haben wir 2016 endlich die Tischkante losgelassen und uns viel freier im Raum bewegt. Wir sind häufiger weg von "Muss man besprechen" oder "Hat rundes Jubiläum", und weiter hin zu echten Herzensprojekten. Viele Porträts, wie die von John Goodman, Michael Douglas oder M. Night Shyamalan waren an kein konkretes Jubiläum gebunden, sondern wollten einfach erzählt werden oder boten sich aus einem anderen Grund an.
Andere, wie Gregory Peck, Juliette Lewis oder der große Kirk Douglas waren zwar an einen, möglicherweise sogar runden, Geburtstag gebunden, boten uns aber die Chance, gleichzeitig einigen unserer absoluten Lieblingsstars zu huldigen.

Das Highlight war mit Sicherheit der 80. Geburtstag von Robert Redford - einem Star, der unser Herz fest in der Hand hält, und dem wir nicht nur ein zweiteiliges Porträt geschenkt haben, sondern eines, das sich darüber hinaus fast von selbst geschrieben hat.
Ebenfalls ungewöhnlich und voller Spaß war unser Porträt zu Hark Bohm, das wir im Rahmen eines von ihm begleiteten Spaziergangs zu den Originaldrehorten seines Klassikers NORDSEE IST MORDSEE erarbeitet haben.

Kurz gesagt: Wir waren dieses Jahr in Experimentierstimmung, und hoffen, dass wir all diese Kategorien weiterführen können. Da wir dazu häufig auf die Hilfe und Mitarbeit anderer angewiesen sind, können wir das allerdings nur schwer vorausplanen.

Ein weiteres schönes Highlight war ein kleines Treffen mit einer geschätzten Bloggerkollegin. Da wir viel zu selten aus Hamburg wegkommen, sind wir immer ein wenig darauf angewiesen, dass sich jemand zu uns verirrt, was dieses Jahr die sehr sympathische Franziska von dem wunderbaren Blog Der Filmkompass war. Ihre Stippvisite in der Hansestadt haben wir für ein spaßiges Mini-Bloggertreffen genutzt. Eine weitere tolle Erfahrung, die wir gerne wiederholen.


The Good, the Bad und die Hartmanns


Natürlich haben wir nebenbei auch noch einige Filme besprochen. Und da war einiges los. Denn, gerade unter den Kinokritiken, also den Besprechungen aktueller Filme, gab es dieses Jahr einige Titel, die uns weniger gut gefallen haben. Auch wenn wir lieber schöne Filme vorstellen, und über Streifen die uns persönlich nicht gefallen haben, wie etwa INDEPENDENCE DAY: WIEDERKEHR oder BLAIR WITCH, lieber den Mantel des Schweigens hüllen (und die Arbeitszeit in die Sichtung neuer, besserer Filme stecken), kommen wir manchmal nicht drum herum. Sei es, weil wir aufgrund einer PV einen Film besprechen müssen, oder weil es uns auf der Seele brennt, wenn uns ein Film in seinem "Nicht-Gutsein" fast um den Schlaf bringt.

Dieses Jahr waren dann auch mit THE HATEFUL EIGHT, GREEN ROOM, PASSENGERS und vor allem WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS einige Streifen dabei, die uns aus verschiedenen Gründen wirklich missfallen haben. Unsere Kritik zu den HARTMANNS wurde dann auch mit weitem, weitem, weitem Abstand unser erfolgreichster Artikel des Jahres und erreichte sogar einige der Macher - sehr zu deren Unwillen. Aber nein, dieser Erfolg ist kein Anlass, uns nun in Verrissen und Kritiken zu ergehen. Denn wie gesagt: Wir besprechen lieber Filme, die uns gefallen haben.
Dennoch wissen wir in solchen Momenten unseren Filmblog manchmal besonders zu schätzen, denn ja, von Zeit zu Zeit hat es eine wirklich tolle therapeutische Wirkung, einfach mal anzusprechen, wie sehr einem ein Kinobesuch missfallen hat!

Fast ebenso therapeutisch ist es natürlich auch, wenn man den Lesern eine kleine Perle oder einen besonders zu Herzen gehenden Lieblingsfilm  präsentieren kann, die einen ganz besonders berührt haben. Dieses Jahr waren Filme wie RAUM, WER DIE NACHTIGALL STÖRT, 24 WOCHEN oder auch THE SHALLOWS, ARRIVAL, MANCHESTER BY THE SEA und natürlich KING KONG unsere Lieblingsartikel. Filme, die vorzustellen uns besonders viel Freude gemacht hat.

Spielen mit den Großen


Was uns aber nach wie vor am meisten begeistert, ist das Miteinander mit den Kollegen!
Einer der größten Pluspunkte unserer Arbeit mit dem Blog ist und bleibt der Austausch mit anderen Filmfreunden. Und unserem Alter entsprechend fühlen wir uns, als wären wir dieses Jahr in die Kinderkrippe gekommen, und hätten zum ersten Mal mit den Großen spielen dürfen.

Das letzte Jahr brachte wirklich spannende und lehrreiche Zusammenarbeiten mit sich. So fand unsere Bianca nicht nur Einzug ins Redaktionsteam des 35 Millimeter-Magazins, wo sie seit einigen Monaten Artikel für die Printausgabe schreiben darf, sondern sie wurde von den über alles geschätzten Kollegen vom Nachbarblog SchönerDenken.de (die aktuell ihren zehnten Geburtstag feiern!) zu ihrem ersten Podcast eingeladen und durfte sich dort mit den Kollegen über den Klassiker SHANGHAI EXPRESS austauschen.
Hinzu kamen einige Gastartikel unsererseits auf der Seite Die Nacht der lebenden Texte, wo sowohl Bianca als auch Marco sich ab und zu austoben dürfen, wenn ein Thema für unseren Blog nicht reicht.

Wir genießen einfach den Austausch mit gleichgesinnten Filmliebhabern, nicht nur, aber auch, wenn diese einen eigenen Blog oder einen eigenen Podcast haben.
In diesem Sinne möchten wir gerne einige Kollegen vorstellen oder empfehlen, die wir aus verschiedensten Gründen immer wieder gerne lesen, sehen oder hören:
- Da wäre Christian von Arthouse-Cinema, dem Connoisseur des Seelenkinos, der uns mit seinen Fernsehtipps auf Facebook jede Programmzeitschrift erspart.

- Manon von Der Cineast, deren Geschmack wir häufig teilen, und deren Meinung wir auch dann schätzen, wenn wir einmal einen anderen haben, und die noch Arthouse-Perlen entdeckt, von denen selbst wir noch nie gehört haben.
- Franziska vom Filmkompass, deren begeisterte Schreibe und oft liebevollen Blick auf Filme wir immer begeistert lesen.
- Michael von DerFilmtipp - du hast dich rar gemacht, aber wir lieben deinen Einsatz und deine Kreativität. (Lasst euch seine muskalische Review zu LA LA LAND nicht entgehen!)
- Patrick von Journalistenfilme.de - hinter dem Blog mit dem Nischenthema stecken einige der tiefgründigsten und bestgeschriebenen Filmbesprechungen, die ihr im Netz findet!
- Thomas und die Üblichen Verdächtigen von SchönerDenken, die uns nicht nur immer wieder fördern, sondern auch motivieren, und deren Beiträge uns immer wieder erfreuen, selbst wenn sie unsere Meinung einmal nicht teilen.
- Marco von Ma-Go Filmtipp. Eine weitere äußerst talentierte Feder, mit der er neben seinen Filmrezensionen immer wieder ungewöhnlichen Rubriken füllt, von Filmquizzes zu Geheimtipps und Leseempfehlungen. (Wir haben den Wunsch nach einer Zusammenarbeit noch nicht aufgegeben! Kommt Zeit, kommt ... Zeit!)
- Und noch ein Marco, diesmal vom Filmforum-Bremen. Sein Markenzeichen ist die wöchentliche Liste von immer wieder tollen Leseempfehlungen aus der Filmbloggersphäre. Für uns ein festes Leseritual am Montagabend!
- Die Jungs von Die Glozza, die endlich wieder etwas aktiver sind, und ihren Schuh gefunden haben, und denen das Kunststück gelingt, immer genau die Filme zu besprechen, die wir nicht gesehen haben. Kurz, knackig und unterhaltsam - so kann man Kino auch präsentieren.
- Gina von Passion of Arts, die mit Leidenschaft, Humor und Freundlichkeit immer wieder versucht, begeisterte Filmfans zusammen zu bringen.
- Und Volker von Die Nacht der lebenden Texte - keiner haut mehr raus als du, keiner wohnt dichter dran - wir freuen uns immer über den fleißigen Nachbarn.
- Noch vergessen haben wir den Stepnwolf mit seinem bunten, immer wieder auch spannend über Filme schreibenden Blog.

Wir hoffen, wir haben niemanden vergessen. (Sonst meldet euch)
Hinzu kommen all die anderen Blogger und Filmfreunde - es sind zu viele, um sie hier alle aufzuzählen, aber wir hoffen, ihr wisst, wer ihr seid, und dass wir jeden Augenblick mit euch genießen!


Thank you for the Reading


Nach wie vor freuen wir uns aber am allermeisten über jeden Einzelnen, der uns seine Zeit widmet! Auch und gerade weil wir nur ein kleiner Hobby-Blog sind, sind wir immer wieder fassungslos über "die Zahlen"! Nach nur drei Jahren haben wir monatliche Besucherzahlen, die wir uns in frühestens 10 Jahren erhofft hätten (samt aller Russen-Bots!). Über 400 Facebook-Freunde und mehr als 200 Twitter-Follower (ein Kanal, den wir immer noch viel zu stiefmütterlich behandeln!) sind mehr, als wir uns je erhofft hätten.
Hinzu kommen etliche treue und hochgeschätzte "Stammkunden" und Fans, Freunde und Bekannte, die wir durch diesen Blog gefunden haben, und mit denen wir uns regelmäßig über das austauschen dürfen, was uns alle verbindet: Die Liebe zum Kino!
Am Ende sind es unsere Leser, ihre Freude, ihre Rückmeldungen (im Guten wie im Schlechten) und ihre Zeit, die sie für unsere Zeilen opfern, die uns den Antrieb geben.


Auch wenn es manchmal hart ist, wenn ein Blog manchmal Zeit frisst, und mehr Aufmerksamkeit fordert, als man besitzt, wenn man manchmal Pausen und Urlaube braucht und hadert - am Ende sind es unsere Leser, die dafür sorgen, dass wir mit Freude und Stolz in unser viertes Jahr starten.


Wir hoffen, dass es euch nur halb so viel Spaß bringt wie uns. Dann ist es jede Mühe wert!

Tausend Dank und bis bald,
Bianca & Marco

So, und jetzt endlich:
© Duoscope – Der etwas andere Filmblog

6 Kommentare:

  1. Wohoo! Gratuliere euch zu drei Jahren des Filmbloggens. Nur nicht unterkriegen lassen und weiter so machen. Ich kenne euch bisher nur aus Facebook und wundere mich, warum ich nicht schon vorher auf euer Blog gestoßen bin. Das hat sich nun geändert... :)

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    1. Ha, besser spät als nie! Und dankeschön! <3
      Ja, manchmal rutscht man aneinander vorbei, passiert uns auch öfter als man denkt.
      Du gehörst übrigens auch noch zu den von uns immer sehr gern gelesenen Blogs! (War klar, dass uns irgendwer durchflutscht!)

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  2. Wo ich bei Facebook gerade das Thema "Vergesslichkeit" hatte: Morgens gelesen & fest vorgenommen, euch abends zu gratulieren - und dann doch wieder vergessen. Mist.

    Deshalb nachträglich: Alles Gute zum Dreijährigen! Mögen noch viele weitere Jahre folgen! :)

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    1. Dankeschön, das hoffen wir auch!!
      Auch dich haben wir aufgrund eines internen Absprachefehlers leider noch vergessen extra zu erwähnen, verzeih uns das bitte. Die Grauen Zellen verkalken langsam. :)

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  3. Auch von mir alles Gute nachträglich!

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    1. Dankeschön! Wir haben uns auch nachträglich noch drüber gefreut!! :D

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