30.12.14

So flackerte 2014 - Gespräch über ein Kinojahr

Das war es also, das Kinojahr 2014!
Und was für eins es geworden ist! Klar ist: Das große Sommerkino steckt in der Krise, nach wie vor.
Dafür fanden sich abseits vom Blockbusterspektakel wahre Perlen – Kino wie es sein soll: kreativ, bildgewaltig, und eine Form der Unterhaltung und Erzählkunst, die noch immer so magisch sein kann wie vor über 100 Jahren!
Für uns von Duoscope war es das erste Kinojahr, das wir mit diesem Blog begleitet haben, und zum Abschluss wollen wir noch einmal seine Höhepunkte und faszinierendsten Augenblicke aufleben lassen!
Unsere neun Top-Filme des Jahres. Da ist für jeden was dabei. Warum gerade die, und was uns weniger gut gefallen hat, erfahrt ihr unten.
Collage von Duoscope - Der etwas andere Filmblog

24.12.14

Frohe Weihnachten 2014!

Wir wünschen euch allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreis eurer Lieben und in jedem Falle erholsame Feiertage!
Auch wir ziehen uns jetzt eine Woche zurück, verschenken natürlich voller Freude klassische und bemerkenswerte Filme auf DVD und melden uns am 30. Dezember mit unserem ganz persönlichen Jahresrückblick wieder zurück!

Haltet bis dahin die Ohren steif und werft doch mal wieder euren Lieblingsfilm an!


Eure Marco & Bianca!
© Duoscope - Der etwas andere Filmblog

20.12.14

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (ČSSR/DDR 1973)

„Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht.
Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht.
Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr.“
Dies ist das Rätsel, das der Prinz lösen muss, bevor er sein Aschenbrödel endgültig in die Arme schließen kann.
©PROGRESS Film-Verleih GmbH

18.12.14

Hollywoods Königsjahr - Die Kultfilme von 1984

1984 stehen die Achtziger in vollen Neon-Flammen!
Nirgendwo findet sich der Zeitgeist dieses Jahres besser konserviert als in seinen Filmen – Musik, Tanz, Effektspektakel und Erotikthriller beherrschen Hollywood.
Am Ende wird es das vermutlich beste Filmjahr der Traumfabrik werden! Heute kaum noch vorstellbar: Nur ein einziger(!) Top Film ist eine Fortsetzung. Im Gegenzug laufen wenigstens 10 Filme an, die sich zum Franchise entwickeln, von denen mindestens neun noch heute als absolute Klassiker der Filmgeschichte zählen.
Wir blicken dreißig Jahre zurück, und widmen uns all den großartigen Werken, die 1984 uns im Kino geschenkt hat. Viel Vergnügen auf der Reise!
Collage erstellt von Duoscope - der etwas andere Filmblog

14.12.14

Tatsächlich ... Liebe (GB 2003) - Romantische Episoden zu Weihnachten

Weihnachten ist so unterschiedlich wie die Menschen, die es feiern. Und doch ist es für alle das Fest der Liebe – wenn auch jeder etwas anderes unter Liebe versteht.
Diesem Ansatz wird 2003 ein Film gerecht, der sich selbst als „ultimative Liebeskomödie“ feiert. Und in vieler Hinsicht ist er das auch, da er sämtliche Regeln bisheriger Liebeskomödien in einem Film vereint und um die Emotionalität der Weihnachtszeit erweitert. Heraus kommt einer der (buchstäblich) liebevollsten Weihnachtsfilme der Geschichte: TATSÄCHLICH ... LIEBE!
©Universal Pictures Home Entertainment

07.12.14

Ist das Leben nicht schön? (USA 1946)

Weihnachten ist die Zeit der Traditionen. In Amerika gehört das gemeinsame Anschauen des Klassikers IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN? zu einer der größten Traditionen der Vorweihnachtszeit.
Und auch bei uns erfreut sich der Film immer noch wachsender Beliebtheit. Aus gutem Grund: Er erzählt eine herzerweichende Weihnachtsgeschichte über die Bedeutung des eigenen Lebens – und dessen Schönheit!
Quelle: Blu Ray "Ist das Leben nicht schön?" © STUDIOCANAL

04.12.14

The Drop (USA 2014) - Eine Bar und die Geschichte des Verbrechens

Bob hat Feierabend. Er säubert die Bar, schließt ab, und spaziert in einer kalten Winternacht durchs schwach erleuchtete Brooklyn. Ein Abend wie jeder andere für den Barkeeper.
Da hört er aus der Mülltonne, an der er vorbeikommt, ein Geräusch. Winselt dort etwas? Zögerlich hebt er den Deckel - und findet einen Hundewelpen, der neugierig zu ihm aufschaut.
Als er das Tier aufnimmt, beginnt die Reise in die wundersam brutale Welt von Cousin Marv's Drop Bar!
© 2014 Twentieth Century Fox

30.11.14

Stirb Langsam (USA 1988)

Oberbösewicht Hans Gruber steht vor den Geiseln in einem der oberen Stockwerke des Nakatomi Towers. Er hält eine Ansprache, während einer seiner Männer bewaffnet im Hintergrund steht. Von ihm unbemerkt, erreicht ein Fahrstuhl das Stockwerk. Das „Bing“ und die öffnenden Türen erregen seine Aufmerksamkeit. Er dreht sich um – und erschreckt. Im Fahrstuhl sitzt einer der anderen Geiselnehmer auf einem Stuhl – tot.
Hans Gruber mustert die Leiche mit trocken abschätzendem Blick. Sie trägt eine Weihnachtsmütze. Auf den Pullover ist eine Nachricht geschrieben: „Now I have a machine gun“. Gruber zieht das Kleidungsstück nach unten und findet den Rest der Nachricht:
„Ho – Ho – Ho“
Quelle: DVD "Stirb Langsam" © 20th Century Fox

25.11.14

Pride (GB 2014) - Von veganen Lesben und schwulen Tanzgöttern

Kaum ein Filmvolk versteht es so gut, ernste Themen der eigenen gesellschaftlichen und geschichtlichen Aufarbeitung so beschwingt in die Kinos zu bringen wie die Engländer. Das sorgt für doppelt feuchte Augen. Denn der feinsinnige Humor ist durchzogen mit zu Herzen gehenden Einzelschicksalen, der Ernst wird nie aus den Augen verloren, das dahinterstehende Drama nie bagatellisiert. Wie kaum ein anderer britischer Film schafft PRIDE den Spagat zwischen luftiger Komödie und schwerem Außenseiterdrama.
© Senator Film GmbH

20.11.14

Der Koch (D/CH 2014)

Die Martin Suter Verfilmung DER KOCH ist eine Geschichte über Transformation – das Grundwesen des Kochens. Wie der Vorgang des Kochens die Zutaten verändert, verändert sich hier eine gutherzige Hauptfigur, als sie mit dem abgrundtief Bösen im Menschen konfrontiert wird.
© Senator Film GmbH

17.11.14

Nightcrawler (USA 2014) – Der echte Amerikanische Traum

Die Amerikaner sind ein stolzes Volk.
Diesen Stolz gründen sie vor allem auf drei Pfeiler: Sie verehren ihre eigene Interpretation des Begriffs „Freiheit“. Sie leben nach dem Motto: „Wer nur hart genug arbeitet, kann alles erreichen“. Und sie sehen sich als geborene Unterhalter, die das alles mit entspannter Leichtigkeit angehen. Diese Melange bejubeln sie gerne unter dem Begriff „Der Amerikanische Traum“.
Der Film NIGHTCRAWLER hält genau diesem Amerikanischen Traum den Spiegel vor. Und heraus starrt die unangenehme Fratze von Lou Bloom.
© 2014 Concorde Filmverleih GmbH

13.11.14

Kinokritik: Interstellar (USA 2014)

Christopher Nolan greift nach den Sternen!
Mit INTERSTELLAR hievt der englische Regisseur seinen bisher dicksten Brocken auf die Leinwand. Dafür fehlt ihm ein wenig die Finesse, das Werk auch an allen Stellen ordentlich durchzugaren.
INTERSTELLAR ist vieles, will aber noch mehr sein – und stolpert ein bisschen über den fehlenden Mut des Filmemachers.
© 2014 Warner Bros. Entertainment INC. and Paramount Pictures Corporation

11.11.14

Porträt: Leonardo DiCaprio – des tosenden Rebellen erste Hälfte

Am 11. November 1974 erblickt in der Kinometropole Los Angeles ein Junge das Licht der Welt, der ein Vierteljahrhundert später anfangen wird, das Kinogeschäft entscheidend mitzuprägen.
Bis heute umranken den Jungen eine Vielzahl von Gerüchten und Anekdoten. Eine davon erzählt er selbst: Er habe noch im Mutterleib heftig zugetreten, während seine Mutter gerade ein Gemälde von Da Vinci betrachtete – und sie so zu seinem Vornamen inspiriert.
Wie viele der Geschichten, die sich über Leonardo DiCaprio anhäufen werden, ist der Wahrheitsgehalt dieser einen nur schwer zu bestimmen. Sicher ist nur: DiCaprio lässt lieber sein Werk für sich sprechen, als sich zu seinem Privatleben zu äußern.
Und es ist ein wechselhaftes Werk voller Entwicklungen, das der Mann hinlegt, der vor den Augen der Öffentlichkeit von einem hyperaktiven Kind zum schmächtigen, androgynen Jungen, und später zum gereiften Künstler und einem der einflussreichsten Männer Hollywoods heranwächst. 
Quelle: Blu Ray "Aviator" © STUDIOCANAL

07.11.14

Boyhood (USA 2014) - Das lange Trauma Jugend

Richard Linklaters Langzeitwerk BOYHOOD sorgt 2014 für offenstehende Münder und jede Menge Applaus. Einige bescheinigen ihm, der vielleicht beste Independentfilm aller Zeiten zu sein. In jedem Falle ist er einer der ungewöhnlichsten und äußerst sehenswert. Für die Beteiligten ist die dreizehnjährige Arbeit an dem Film deutlich angenehmer, als das Werk anschließend zu sehen. Und es bleibt die Erkenntnis, dass BOYHOOD zwar eine exzellente Zeitreise ist, aber kein Coming of Age Film zumindest kein guter.
© 2014 Universal Pictures Home Entertainment

05.11.14

Outbreak (USA 1995) - Der Ebola-Film

Von Zeit zu Zeit passiert es, dass ein Hollywood-Film derart zeitgemäß ist, dass die Nachrichtenseiten ihm quasi kostenlos das Marketing abnehmen.
Einen der spektakulärsten Fälle von Nachrichten-Marketing erlebt 1995 Wolfgang Petersens Virenthriller OUTBREAK: Nur anderthalb Monate nach Filmstart (seinerzeit liefen Filme noch monatelang im Kino) bricht im damaligen Zaire die bis dahin größte Ebola-Epedemie überhaupt aus. Die im Film zelebrierte Panik vor einem tödlichen, unsichtbaren Feind scheint von einem Tag auf den anderen völlig real – und lockt die Massen ins Kino.
© 1995 Warner Home Video

28.10.14

Porträt: Edith Head – Die Erfinderin der Stilikonen

„Hollywood“ bedeutet für viele Menschen Glamour, Glitzer, Eitelkeiten. Wie bei jedem guten Eisberg finden dabei die meisten Prozesse hinter den Kulissen statt – und sind nur indirekt auf der Leinwand zu sehen.
Einer der größten Stars den Hollywood hinter den Kulissen jemals hervorgebracht hat, ist die Kostümdesignerin Edith Head.
Sie wird tonangebend für eine der goldenen Zeiten Hollywoods. Denn dass Leinwandgöttinnen wie Grace Kelly, Elizabeth Taylor oder Audrey Hepburn mit ihrer Weiblichkeit und Eleganz die Welt verzaubern, liegt auch an den edlen Roben und nahezu magischen Kleidern, mit denen Edith Head sie vor die Kamera schickt.
Über 1100 Filme stattet Edith Head schließlich aus. Der Lohn: Neben ihrer Dauerpräsenz in sämtlichen Modemagazinen und den Millionen junger Frauen, die ihre Entwürfe bewundern, erhält sie 35 Oscarnominierungen und nimmt die Trophäe acht Mal mit nach Hause.
Niemand ließ Hollywood besser aussehen als Edith Head. Hier glänzt Audrey Hepburn in EIN HERZ UND EINE KRONE.
Quelle: DVD "Ein Herz und eine Krone" ©
Paramount Home Entertainment

24.10.14

Alien (USA 1979)

Im Jahr 1974 drehen die befreundeten Filmstudenten Dan O’Bannon und John Carpenter gemeinsam eine ungewöhnliche WG-Komödie: DARK STAR zollt Filmen wie 2001: ODYSEE IM WELTALL Respekt, und ist ein herrlich absurder Trash-Spaß im Weltraum, voller Anspielungen und Kniffe. Einer davon ist der Außerirdische, den die Crew als Haustier aufgegabelt hat: Ein bemalter Wasserball mit angeklebten Füßen. Die Astronauten nennen ihr knuffiges Haustier liebevoll „Alien“, was die deutsche Synchro noch korrekt als „Exot“ übersetzt.
Sechs Jahre später entwickelt Dan O’Bannon mit seinem Freund Ronald Shusett die Idee weiter. Doch sein Drehbuch zu ALIEN ist von knuffig, liebevoll und spaßig weit entfernt. Stattdessen entsteht der bis dato grausamste Science-Fiction Film, der je gedreht wurde – und der das Kino für immer verändern soll.
Quelle: DVD "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" © 20th Century Fox

17.10.14

Porträt: Montgomery Clift – Das lange Sterben eines Ausnahmetalents

Edward Montgomery „Monty“ Clift ist einer dieser unsterblichen, sensiblen Hollywoodstars, die viel zu jung starben. Gerade einmal 45 Jahre alt wurde der erste Star des Method Actings.
33 Jahre davon stand er auf Bühnen und vor Kameras, erschuf Klassiker und Helden, die nie welche sein wollten. Sein eigenes Leben war ganz und gar nicht heldenhaft, gezeichnet von Tragödien und Abhängigkeiten und dem tiefen Geheimnis seiner Homosexualität. Sein Leben war aber auch gekennzeichnet von der unendlichen Liebe zu Freunden wie Elizabeth Taylor und Marlon Brando.
Mit nur 16 Filmen schreibt er Filmgeschichte und wird zu einem der prägendsten Schauspieler des neuen, modernen Kinos.
Quelle: DVD "Misfits - Nicht gesellschaftsfähig" © 20th Century Fox

10.10.14

Das 40er-Loch: Hollywoods Trauma mit Schauspielerinnen ab 40

Wer kennt sie nicht, die Frage: „Was wurde eigentlich aus ...?“
Gerade Schauspieler verschwinden manchmal sang und klanglos von der (buchstäblichen) Bildfläche. Manche geben den Beruf auf, manche werden zum Kassengift oder zu Drogenfällen - bei manchen merkt man erst Jahre später, dass man die einst allgegenwärtigen Gesichter seit Jahren nicht gesehen hat.
Den Großteil der Schauspieler auf dieser Liste stellen dabei allerdings weder ehemalige Kinderstars noch Schauspieler mit Drogenproblemen oder zu früh Verstorbene. Den Großteil machen Frauen aus.
Was wurde eigentlich aus all den ehemaligen Diven, den weiblichen Jungstars, den hippen, coolen Starlets, die jahrelang Trends gestaltet, Männer erobert und die Magazincover bevölkert haben?
Die Antwort ist: Sie wurden unbrauchbar für Hollywood. Sie wurden 40!
Für Frauen ab Vierzig wird es eng in Hollywood. Für den schmalen Spalt zwischen Sexsymbol und Mutterfigur fällt den Autoren und Produzenten nichts ein. Die wenigen guten Rollen sind hart umkämpft.
Quelle: DVD "Weiblich, ledig, jung sucht ..." © 1992 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved.

01.10.14

The Texas Chain Saw Massacre (USA 1974)

Ein einsames Haus im texanischen Nirgendwo. Die Hitze steht glühend über dem Asphalt und den ausgedörrten Feldern. Eine Gruppe von fünf Freunden ist froh, dass sie den seltsamen Anhalter losgeworden ist, den sie unterwegs aufgegabelt hat. Als ihnen der Sprit ausgeht, erkunden sie die abgelegene Gegend, klopfen freundlich an das kleine, etwas heruntergekommene Haus.
Mit einem Mal stürmt ein Hüne von einem Mann auf sie zu, das Gesicht hinter einer Maske aus Menschenhaut verborgen, in den Händen eine gnadenlos rotierende Kettensäge.
Was folgt, ist einer der gnadenlosesten Filme seiner Zeit – und ein Klassiker wie es ihn nur selten im Kino gibt. Mit Leatherface betritt ein völlig neues Monster die Leinwand und lässt uns bis heute nicht mehr los.
Natürlich verläuft die Handlung des Films ein wenig anders. Und doch kreiert der am 1. Oktober 1974 erschienene Film die Schablone für ein bis heute populäres Genre: den Redneck-Teenie-Slasher.
© Turbine Medien GmbH

29.09.14

Who Am I (D 2014): Einer der besten der Welt

Filme wie INSIDE WIKILEAKS zeigen, wie schwer es ist, das Virtuelle eines Hackerfilms, die Datenübertragungen, Datenwechsel und vor allem die Datensprache nachvollziehbar und publikumswirksam darzustellen. Zu schnell verfällt der Protagonist in abgehobene Fachbegriffe, die das breite Publikum nicht mehr nachvollziehen kann. Schafft einen Abstand zwischen der Geschichte und dem Zuschauer.
Da kommt mit WHO AM I ein deutscher Genrefilm um die Ecke, der den großen internationalen Produktionen zeigt, wie es geht! Mit diesem Film sollte die Diskussion, ob Deutschland Genrefilme produzieren kann, lautstark verstummen. Mit OH BOY (2013, Slacker-Komödie) und STEREO (2014, Thriller) sind grade erst zwei gelungene Genrefilme vorangegangen.
Kann Deutschland Hackerfilme? O ja! Und besser als die meisten!
© 2014 Sony Pictures Releasing GmbH

24.09.14

Gone Girl (USA 2014)

Eine Rezension oder Filmkritik zu GONE GIRL ist schwierig – gerade in Zeiten des Internets und des Spoileralarms.
Wir sind bemüht, eine möglichst spoilerfreie Besprechung zu liefern, können und wollen allerdings keine Garantie geben. Deshalb an dieser Stelle zunächst Folgendes:
Geht und schaut GONE GIRL!
Wer bereit ist, sich auf den Film und das Rätsel der verschwundenen Amy Dunne einzulassen, wird mit einem Thriller belohnt, der perfekt in den Herbst passt. Darstellerisch und atmosphärisch einer der besten Mainstreamfilme des Jahres und in jedem Fall sehenswert. Hierbei sei noch einmal angeraten, den am 2. Oktober anlaufenden Film schnell zu schauen, bevor Freunde oder unvorsichtige Rezensionen mehr darüber verraten als gut wäre.

Selbst Regisseur David Fincher sagt: „Ich denke, der Film macht umso mehr Freude, je weniger man darüber weiß. Die Leute lieben es, einen Film zu sehen, von dem sie nicht wissen, wohin er sie führt."
Wir sagen nur: Je unwissender die Zuschauer in den Film gehen, desto härter wird er sie von den Füßen reißen.
Wer die Gefahr kleinerer Andeutungen nicht scheut, oder bereits das Buch kennt, ist herzlich eingeladen, weiterzulesen!
© 2014 Twentieth Century Fox

20.09.14

Emmanuelle (FR 1974): Die Sexuelle Revolution im Film

Der Film, die Legende: EMMANUELLE beherrscht von Mitte der Siebziger bis Ende der Achtziger fast völlig das Bild, wie "schöne" Erotik auszusehen habe. Der Film, und sein Star Sylvia Kristel, heben ein völlig neues Selbstbewusstsein aus der Taufe, mit dem Sexfilme gesehen und gedreht werden.
Der gigantische, weltweite Erfolg des Films und seiner unzähligen Kopien beweist dabei nicht nur, welche Sehnsucht die Menschen nach dieser Art von Filmen haben, sondern vor allem, wie erfolgreich sie dafür gekämpft haben, solche Filme endlich sehen zu dürfen!
Begeben wir uns also heute ins schöne Thailand, lassen wir die Säfte fließen und geben wir uns der Hitze hin!
© STUDIOCANAL

12.09.14

Für eine Handvoll Dollar (IT 1964)

„Was wäre, wenn ...“ ist ein immer wieder beliebtes Spiel. Auf Filme bezogen ließe sich diese Welt heute kaum noch vorstellen: Was wäre, wenn FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR nie gedreht worden wäre?
Der kleine Film eines eher für Sandalenfilme berühmten Regisseurs begründet nicht nur den Weltruhm von Clint Eastwood und etabliert den Italowestern. Sein Einfluss geht viel weiter. Leone erschafft den ersten Actionfilm überhaupt, und mit ihm den ersten Actionhelden. Nahezu unser gesamtes Kino, von Thrillern über Actionfilme bis zu Krimis, wäre vermutlich nicht denkbar, wenn FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR es nicht geboren hätte.
© 2005 Universum Film GmbH - Alle Rechte vorbehalten.

07.09.14

Die Macht der Nerds – Das Fantasy Filmfest und seine Klassiker

Das Fantasy Filmfest ist eines der erfolgreichsten Filmfestivals Deutschlands; und das mit Filmen, die eindeutig unter Genre- oder Spartenkino fallen. Für den allgemeinen Kinobesucher könnte es dadurch eher unbedeutend wirken. Tatsächlich aber hat das Fantasy Filmfest – und mit ihm andere fantastische Filmfestivals auf der ganzen Welt – eine enorme Macht und ist mitbestimmend für die Entwicklung ganzer Genres.
Zeit für einen Überblick über die Klassiker des Fantasy Filmfests.
Quelle: Blu Ray "Saw" © STUDIOCANAL

01.09.14

Porträt: Der Tausendsassa Keanu Reeves - 50 Jahre flexible Spielfreude und erfolgreiche Talentlosigkeit

„Ein Star zu sein hat etwas Surreales. Es ist verhältnismäßig einfach, sich selbst als Schauspieler zu kritisieren. Dann aber kommen die Kritiker und kritisieren dich. Du kannst mit ihnen einer Meinung sein oder nicht, letztendlich fällt das Publikum das Urteil über dich.“
Keanu Reeves' bislang letzter Film: 47 RONIN wird vom Studio fallengelassen und erscheint im unbeliebten Januar-Slot, der Resterampe für misserfolgversprechende Blockbusterprojekte.
 
Quelle: Blu Ray "47 Ronin" © Universal Pictures Home Entertainment

30.08.14

Ring (JP 1998)

Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger feiert ein neues, kreatives Genre seinen rasanten Aufstieg. Meilensteine wie ALIEN, HALLOWEEN und NIGHTMARE ON ELM STREET begründen den Aufstieg der populären Gruselfilme. 
Knapp fünfzehn Jahre später allerdings hat sich der Gruselfilm in eine Sackgasse manövriert, aus der er nicht mehr herausfindet. Die Filme sind bis in den letzten Winkel durchritualisiert, vorhersehbar und langweilig geworden.
Da rauscht ein kleiner, japanischer Independentfilm durch die Fantasy Filmfeste der Welt und erobert das Publikum im Sturm. In nur neunzig Minuten gelingt es RING, alles auf den Kopf zu stellen, was die westliche Welt über Gruselfilme weiß. Und haucht dem Genre so viel neues Leben, so viele neue Ideen ein, dass es noch sechzehn  Jahre später davon zehrt.
© Sony Pictures Home Entertainment

25.08.14

When Animals Dream (DK 2014): Frischfleisch im Werwolf-Genre

Marie steht im Badezimmer. Sie ist frisch geduscht, ihr Körper noch nass. Langsam wendet sie ihren Blick hinab zur Brust, zu dem kleinen roten Fleck auf der Haut, der plötzlich gekommen ist und von dem sie nicht weiß, woher oder warum. Heute hat er sich weiter verändert: Lange Haare, fast wie Fell sprießen hervor. Marie berührt sich, streichelt das Fell, wirkt verängstigt, vielleicht auch neugierig. Sie überlegt kurz. Dann greift sie zum Rasierer.

© Prokino

18.08.14

Roman Polanskis Filme: Feiner Humor zwischen Einsamkeit und Irrsinn

Als Roman Polanski 1962 die Regie für seinen ersten Kinofilm übernimmt, ist er gerade einmal 28 Jahre alt und hat eine Handvoll Kurzfilme gedreht. In den nächsten bisher 52 Jahren wird er 20 Filme in die Kinos bringen und eine beinahe einzigartige Karriere hinlegen. So gut wie jedes seiner Werke wird zu einem Klassiker, einige davon zählen bis heute zu den besten Filmen aller Zeiten. Dabei gelingt Polanski das Kunststück, sich immer wieder neu zu erfinden und sich gleichzeitig bis heute treu zu bleiben.
Quelle: Blu Ray "Venus im Pelz" © EuroVideo

13.08.14

Die Caine war ihr Schicksal (USA 1954)

Im Jahr 1954 erscheint ein durchaus aufsehenerregender Film, der erst unter einigen Schwierigkeiten und nach einigen Widerständen der US-Navy entsteht. Weniger als zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und noch während des laufenden Koreakrieges wirkt er einfach zu kritisch.
Als DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL, oder auf englisch passender: THE CAINE MUTINY („Meuterei auf der Caine“), schließlich ins Kino kommt, wird der Film nicht nur ein riesiger Erfolg, sondern er begründet auch eine neues Sub-Genre: den bis heute überaus erfolgreichen Gerichtsverhandlungs-Film!
© 1954, renewed 1982 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved.

05.08.14

Porträt: Der Bilderschenker – Michael Ballhaus

Film ist Bild!
Bei allem, was man über die Wirkungen der Musik, die Bedeutung des Drehbuchs, die Fähigkeiten der Regie und das Charisma der Schauspieler erzählt – am Ende arbeitet alles dem Bild zu. Film schenkt einen Blick auf die Welt, durch die Augen eines anderen.
Und selten wird die Welt so schön wie durch die Augen von Michael Ballhaus.

04.08.14

Planet der Affen (USA 1968)

Niemand konnte Rod Serling kennenlernen, seine Shows schauen oder seine Bücher lesen, ohne seine tiefe Zuneigung für die Menschheit zu erkennen … und seinen Willen, unseren Horizont zu erweitern und uns ein besseres Verständnis für uns selbst zu verschaffen.
- Gene Roddenberry
© 1968, Twentieth Century Fox

26.07.14

Porträt: Der Erforscher des Lachens - Louis de Funès

Jeder hat ihn, diesen einen Lieblingswitz! Wie oft man ihn auch hört, er bringt einen wieder und wieder zum Lachen. Ohne große Überraschungen, aber mit Wärme in der Brust.
Louis de Funès war Europas filmgewordener Lieblingswitz.
1964 erobert er mit seinem Gendarmen Ludovic Cruchot das Zwerchfell der Welt. Was folgt, ist eine wunderbare, 17-jährige Wiederholung derselben Filme, derselben Figur, desselben Humors - aber niemals derselben Gags.
Ohne auch nur eine Minute zu langweilen, bringt der kleine Franzose die Kinos zum Beben und beweist dabei viel mehr Kreativität und Kunstverstand, als man vermuten mag.
Quelle: DVD "Brust oder Keule" © Studiocanal

22.07.14

xXx - Triple X (USA 2002)

xXx – TRIPLE X ist einer dieser Filme, die irgendwann unweigerlich kommen mussten. Und trotzdem, obwohl der Film auf der Hand lag, ist er ein Geniestreich! Nachdem James Bond, und dann und wann ein anderer Geheimagent, seine Berufslaufbahn damit zubrachte, die irrsinnigsten Stunts auszuführen, kam endlich jemand auf die Idee, das Ganze umzukehren.
Endlich machte man diejenigen zu Geheimagenten, die James Bonds spektakulärste Stunts als spaßiges Freizeitvergnügen betrachten: Extremsportler!
Der Film ist eine Kampfansage an den traditionellen Agentenfilm und überrollt ihn regelrecht.
© 2002 Revolution Studios Distribution Company, LLC. All Rights Reserved.

14.07.14

Die Karte meiner Träume (FR/CA 2013)

"Das Erstaunliche an Wassertropfen ist, dass sie immer den Weg des geringsten Widerstandes nehmen. Bei Menschen ist das das genaue Gegenteil."
© DCM

09.07.14

Porträt: Laurence Olivier - Das unbequeme Genie

Die Leute fragen mich, wieso ich in diesem Film mitspiele. Die Antwort ist leicht. Geld, mein Lieber. Ich bin wie ein erlesener Wein. Du musst mich schnell trinken, bevor ich verderbe. Ich nähere mich meinem Verfallsdatum, das spüre ich. Also geht es jetzt ums Geld. Ich habe nichts, das ich meiner Familie hinterlassen kann außer dem Geld, das ich mit meinen Filmen verdiene. Keine Rolle ist mir zu schäbig, solange sie gut bezahlt ist. Ich habe es mir verdient, noch einmal alles mitzunehmen was ich kann, solange ich noch die Zeit dazu habe.
Quelle: Blu Ray "Hamlet" © KSMFilm

30.06.14

No Turning Back (GB/USA 2013)

„Ich wollte mit Ivan Locke einen einfachen Mann zeigen, der eine ganz normale Tragödie durchlebt, etwas, das jedem passieren kann, was das Leben aber eben ausmacht. Für ihn ist es das Ende der Welt. Und es sollte nichts sein, das große Schlagzeilen bringt oder etwas, das mit Drogen oder Explosionen zu tun hat. Einfach etwas, das Menschen halt geschieht.“
© 2014 STUDIOCANAL

28.06.14

Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (D 1922)

Es gibt nur wenige Filmsujets, die heute noch die Massen genau so fesseln wie vor über hundert Jahren, als der erste Meter Film durch eine Kamera lief. Und sie alle entstammen einer viel älteren Tradition des Erzählens: Das Drama, die Liebesgeschichte oder der Kriminalfall. Und natürlich die Schauergeschichte.
In letzte Kategorie fällt das einzige Sujet, das sich rühmen kann, überhaupt erst mit der Erfindung des Films entstanden zu sein und bis heute nichts von seiner Begeisterungsfähigkeit eingebüßt zu haben: Der Vampirfilm.
Am Beginn dieser triumphalen, mehr als neun Jahrzehnte umspannenden Erfolgsgeschichte steht ein Film, dessen Kreativität, Magie und visuelle Energie noch immer die Regeln bestimmen. Und der den Mythos der deutschen Stummfilmära untermauert wie wenig andere: NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS.
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