Es gibt nur wenige Filmsujets, die heute noch die Massen
genau so fesseln wie vor über hundert Jahren, als der erste Meter Film durch eine
Kamera lief. Und sie alle entstammen einer viel älteren Tradition des
Erzählens: Das Drama, die Liebesgeschichte oder der Kriminalfall. Und
natürlich die Schauergeschichte.
In letzte Kategorie fällt das einzige Sujet, das sich rühmen
kann, überhaupt erst mit der Erfindung des Films entstanden zu sein und bis
heute nichts von seiner Begeisterungsfähigkeit eingebüßt zu haben: Der
Vampirfilm.
Am Beginn dieser triumphalen, mehr als neun Jahrzehnte
umspannenden Erfolgsgeschichte steht ein Film, dessen Kreativität, Magie und
visuelle Energie noch immer die Regeln bestimmen. Und der den Mythos der
deutschen Stummfilmära untermauert wie wenig andere: NOSFERATU – EINE SYMPHONIE
DES GRAUENS.
© 2014 Universum Film GmbH - Alle Rechte vorbehalten. |
Kurzes Vorwort:
NOSFERATU ist einer der ältesten noch erhaltenen Filme der Welt, und trotz seines Alters ein unterhaltsames Meisterwerk, das beinahe für immer vernichtet worden wäre. Aus vielen Gründen ist es deshalb schön, dass es Filmliebhaber gibt, die sich um die Erhaltung solcher Schätze kümmern. Die F.W. Murnau Stiftung in Wiesbaden hat sich genau das zum Ziel gesetzt. Gemeinsam mit Luciano Berriatúa hat die F.W. Murnau Stiftung 2005 und 2006 NOSFERATU der bereits dritten und aufwändigsten Restaurierung unterzogen, diesmal sogar digital. Dabei wurden fehlende Zwischentitel ersetzt und die Viragierung beibehalten (Tatsächlich: NOSFERATU ist ein Farbfilm!)
NOSFERATU ist einer der ältesten noch erhaltenen Filme der Welt, und trotz seines Alters ein unterhaltsames Meisterwerk, das beinahe für immer vernichtet worden wäre. Aus vielen Gründen ist es deshalb schön, dass es Filmliebhaber gibt, die sich um die Erhaltung solcher Schätze kümmern. Die F.W. Murnau Stiftung in Wiesbaden hat sich genau das zum Ziel gesetzt. Gemeinsam mit Luciano Berriatúa hat die F.W. Murnau Stiftung 2005 und 2006 NOSFERATU der bereits dritten und aufwändigsten Restaurierung unterzogen, diesmal sogar digital. Dabei wurden fehlende Zwischentitel ersetzt und die Viragierung beibehalten (Tatsächlich: NOSFERATU ist ein Farbfilm!)
Diese Version ist nun erstmals auf DVD und auf Blu Ray erschienen. Wir sind uns sicher, dass F.W. Murnau und Albin Grau es zu schätzen wissen, dass ihre Vision bis heute überdauert und nun sogar auf den visuell hochwertigsten Medien genossen werden kann.
Nahezu 100 Jahre ist es her, dass F.W. Murnaus
Stummfilmklassiker NOSFERATU - EINE SYMPHONIE DES GRAUENS am 4. März 1922 erstmals über die Leinwand des Marmorsaals
im Zoologischen Garten Berlins flimmert. Seit jener Zeit hat sich das Kino
grundlegend verändert. Nicht nur haben Farbe und Ton Einzug in die Kinotechnik
gehalten. Auch die Art und Weise wie ein Film erzählt wird, der Rhythmus, die
Themen, die Bilder, wurden erwachsen, reglementiert, professionalisiert.
Wer sich dennoch die Zeit nimmt, NOSFERATU noch einmal zu
schauen, wird davon allerdings wenig merken. Sicherlich, die Bildqualität
entspricht nicht dem heutigen Standard. Das Spiel der Darsteller ist
theatralisch - da es 1922 noch keine Regeln gibt, wie man im Film zu spielen
hat, spielt man wie im Theater und ersetzt das Publikum durch eine Kamera - die Maske
wirkt für moderne Augen übertrieben und die leicht beschleunigte Wiedergabe
der Bilder (damals wurden Filme noch mit 18 Bildern pro Sekunde gedreht statt
mit 25 wie heute) wirkt teilweise slapstickhaft.
Den größten Hinweis auf die vergangene Zeit findet man
allerdings in der Sprache der Zwischentitel.
Doch hinter all diesen optischen und technischen
Begrenzungen liegt ein äußerst moderner, leicht bekömmlicher und absolut unterhaltsamer
Film, der in 90 Minuten keine einzige langweilt.
Tatsächlich wirkt der Film in seiner Erzählung so modern,
dass die Frage aufkommt, wie das sein kann.
Zwischen Natur und Zauberei
Von allen populären, klassischen Filmmonstern - Zombie, Werwolf,
Mumie und Vampir- wohnt letzterem bis heute ein besonderer Zauber inne. Der
Versuch, diesen zu ergründen, füllt mittlerweile ganze Bibliotheken. Im Kern
sei gesagt, dass die meisten Monster, die uns begeistern und erschrecken, das Animalische,
das Fremde verkörpern. Es sind übermächtige Wesen, die durch Magie oder Teufelswerk
zum Leben erwacht sind und uns nun nach dem unsrigen trachten.
Als Bram Stoker seinen Dracula auf die Welt loslässt, liegt
dem Schrecken jedoch etwas anderes zugrunde.
Zwar sorgt Stokers „Dracula“ für die Verbreitung des
Vampirmythos, doch hat er lediglich kleinere, lokale Mythen über die Blutsauger
zu einem Roman verfestigt, die schon seit über hundert Jahren kursieren. Und es
ist kein Zufall, dass der Vampir ausgerechnet im 19. Jahrhundert seinen
Aufschwung erlebt. Denn er personifiziert einen historisch einzigartigen Wandel
der menschlichen Weltsicht.
Jahrhundertelang herrscht in Europa und den Kolonien das
religiöse Weltbild vor. Dieses besagt, vereinfacht ausgedrückt, dass der Mensch
und die Welt von einem himmlischen Schöpfer gestaltet wurden. Die Menschen jener
Jahrhunderte betrachten ihr Leben als zweckgerichtet, als Teil eines
allumfassenden, göttlichen Plans. Vor allem die mittelalterliche Dichtung ist
von dem Gedanken des „Prädeterminismus“ geprägt, also der Idee, dass das Leben
von Geburt bis zum Ende vorherbestimmt und alles von Gott bereits
eingeplant sei.
Dieses Weltbild bricht zusammen, als spätestens Mitte des
18. Jahrhunderts die Welle der Aufklärung durch Europa brandet. Das Weltbild
der Menschen löst sich von der göttlichen Vorherbestimmtheit und legt das
Schicksal in ihre eigenen Hände. Der Einfluss der Kirche geht in dieser Zeit
deutlich zurück.
Und im Fahrwasser der Aufklärung gewinnt schließlich die
Lehre des Naturalismus' an Bedeutung. Statt, wie zuvor, den Grund für
Krankheiten, Missernten und andere Umstände in Gottes Willen zu suchen, forscht
man nun in der Natur nach den Ursachen.
Mit dem Naturalismus beginnt auch der Siegeszug der
Naturwissenschaften. Es gilt, für alles eine Erklärung im Sinne der
naturwissenschaftlichen Lehren zu finden.
Die Naturwissenschaft, die sich im 19. Jahrhundert erhebt,
verändert die Welt grundlegend. Die Biologie beginnt, die Mechanismen der Evolution
zu erahnen. Die Chemie ermöglicht die Herstellung künstlicher Farben und das
Wunder der Fotografie. (Die schließlich zum Film werden soll!) Die Physik
bringt den Menschen Elektrizität und schließlich die Industrielle Revolution,
die das Antlitz unseres Planeten für immer verändern wird.
Und natürlich löst sich in dieser Zeit auch die Medizin
endgültig aus der halbesoterischen Säftelehre und entwickelt sich zur heutigen
Schulmedizin. Dabei gebärt sie einen weiteren Klassiker: Mary Shellys
„Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ setzt 1818 direkt an der
Schöpfungsfrage zwischen klassischer Religion und neuartiger Wissenschaft an.
Mary Shelley stammt, wie Charles Darwin, Michael Faraday,
James Watt oder Lord Kelvin nicht zufällig von den britischen Inseln. Denn
nirgendwo entwickelt sich die Begeisterung für die neuen Wissenschaften so
rasant wie hier.
Umso erstaunlicher ist es, dass gerade hier, in England, Mitte
des 19. Jahrhunderts etwas Seltsames geschieht. Vielleicht aus einer tiefen
Sehnsucht heraus, dass es doch mehr als die Welt um uns herum geben muss,
erwachsen hier der westliche Okkultismus und Mystizismus. Auch der berühmteste
aller Okkultisten ist Engländer: Aleister Crowley.
Es scheint, als wolle die Gesellschaft sich nicht mit der
Naturwissenschaft zufrieden geben, aber auch nicht ins religiöse Weltbild
zurückfallen. So entsteht in Europa ein Weltbild, das neben der
Naturwissenschaft auch eine Parawissenschaft zulässt: Magie, Zauber,
Okkultismus. Der Glaube, dass alles noch so Unwahrscheinliche möglich ist und wissenschaftlich
erklärbar.
Nicht verwunderlich, in einer Zeit, in der die
Naturwissenschaft nahezu täglich eine neue Erklärung findet und sich eine neue
Unterkategorie irgendeiner wissenschaftlichen Disziplin gründet. Es herrscht
Goldgräberstimmung. Der feste Glaube an eine Welt des „Übernatürlichen“, deren
Wissenschaft bloß noch nicht gefunden wurde, ist im Viktorianischen England
äußerst populär. Er befeuert britische Bemühungen in der Ägyptologie ebenso wie
den Erfolg von Sherlock Holmes, der sich immer wieder mit okkulten Zirkeln herumschlägt.
Und schließlich entstehen in ganz Europa okkulte Logen, die
sich mit Zauberei, Magie und Seancen beschäftigten – ein Umfeld, das noch heute
die Fantasie anregt, wie der anhaltende Erfolg von Geschichten über okkulte Geheimbünde
beweist.
Magie im Blut
Bram Stokers "Dracula" sticht nun zielsicher in exakt diese
dünne Trennnaht zwischen Wissenschaft und Okkultismus. Genau im Nexus von Religiosität, Naturwissenschaften und dem Glauben ans Übernatürliche verknüpft der
irische Erzähler in seinem Schauerroman etliche in Europa verbreitete
Volksmärchen und erschafft ein Meisterwerk.
Er beweist Geschick darin, die Bedrohung seines Bösewichts auf
genau jenen Teil des Körpers zu richten, der bis heute den Grenzfluss zwischen Schulmedizin
und Mystik bildet: das Blut.
© 2014 Universum Film GmbH - Alle Rechte vorbehalten. |
Blut ist Leben. Und mehr als das: Wir unterstellen
dem Blut die Fähigkeit, über Generationen hinweg Kompetenzen, Eigenschaften, Neigungen
und moralische Werte weiterzugeben. Ein Mensch, so begreifen wir uns, ist
immer Teil einer „Blutlinie“. (Das widerspricht jeglicher menschlicher
Vererbungslehre, die lediglich zwei Komponenten benötigt, um zu arbeiten: Ein
Spermium und ein Ei - beides hat keinerlei Kontakt zum Blut!)
Exakt an diesem noch heute gültigen Glauben setzt der
Vampirmythos an: Vampire sind grausam, und faszinierend, weil sie an jenen Teil
unseres Körpers andocken, dem wir die größte magische Macht zusprechen: dem
Blut.
Vampire leben ewig, weil sie ihrem Opfer dessen dem Blut
innewohnende Lebenskraft entziehen. In „Dracula“ gewinnt der Graf Kontrolle
über Mina, indem er sie mit seinem Blut ernährt.
Vampire sind deshalb ein Schrecken, weil sie bestimmen,
welcher Blutlinie wir anhängen. Ein Vampir, so will es der Mythos heute, kann sein
Opfer aus dessen Blutlinie herausreißen (üblicherweise durch den Tod) und
seiner eigenen Blutlinie hinzufügen (üblicherweise durch die Wiedergeburt als
Vampir). Das Opfer wird durch pure Magie aus seiner eigenen Blutlinie
herausgerissen und in eine fremde assimiliert. Je nach Charakter des Opfers
wird das als Strafe oder als Erlösung empfunden.
Dieser Angriff auf unser Innerstes, seit Generationen
vererbtes Wesen, auf unsere Verbindung zu unseren Vor- und Nachfahren ist es,
der den Vampirmythos bis heute so faszinierend macht.
Grau im Schatten
Bram Stokers „Dracula“ spricht vor allem all jene an, die
sich in okkulten Kreisen am Rande der Naturwissenschaften bewegen. Darunter befindet sich ein
deutscher Anhänger von Aleister Crowley, der sein Leben einer okkulten Loge
und der Erforschung des Übernatürlichen widmet: der Zeichner und Bühnenbauer Albin
Grau.
Heute ist sein Name in Verbindung mit NOSFERATU nahezu
vollständig in Vergessenheit geraten. Meist verbindet man den Film mit dem Regisseur F.W.
Murnau und Darsteller Max Schreck. Doch die treibende Kraft
hinter dem Film ist Albin Grau. Er gründet 1921 die Prana Film, eine Filmproduktionsfirma mit
dem Ziel, möglichst viele okkulte Filme auf den Markt zu bringen. Für sein
erstes Werk wählt er als Vorlage Bram Stokers „Dracula“.
Dass er die Rechte nicht erwirbt, und den Roman lediglich
mit geänderten Namen adaptieren lässt, wird später noch in einer Katastrophe
enden (Siehe unten).
Sein Film erzählt die Geschichte aus Stokers Roman nahezu
unverhüllt und deutlich erkennbar nach. Vor allem geänderte Namen unterscheiden
beide Filme. (Werner Herzogs NOSFERATU Remake von 1979 verwendet wieder die
Originalnamen der Figuren!)
Ironischerweise ist es ausgerechnet der Aspekt des Blutes, den Albins NOSFERATU ausspart!
Ironischerweise ist es ausgerechnet der Aspekt des Blutes, den Albins NOSFERATU ausspart!
Der Vampir, der in der kleinen Stadt Wisborg einfällt, saugt
kein Blut. Stattdessen sterben die Menschen an der Pest. Dabei bietet der Film
spannende Deutungsmöglichkeiten: Ist der Vampir die Verkörperung der Pest, die
Europa einige Jahrhunderte zuvor heimgesucht hat? Dafür spräche auch, dass der Vampir äußerlich einer Ratte nachempfunden scheint, dem anderen "Nager", der einst die Pest durch Europa trug. Oder steht der Vampir, wie Albin
Grau, ein Veteran des Ersten Weltkriegs, es einmal ausdrückt, für den Krieg,
der durch Europa zieht und Millionen Menschen tötet? NOSFERATU erhält hier eine tiefe
Ebene, die zur Interpretation einlädt.
Von allen Inhalten abgesehen setzt NOSFERATU allerdings visuelle
Maßstäbe, die bis heute Bestand haben: Die bleiche Haut des Vampirs, seine
Haltung, die Fangzähne, die Art der Kleidung, und vor allem das immer wieder
deutlich inszenierte Schattenspiel wird die Darstellung von Vampiren im Film
bis heute bestimmen.
NOSFERATU setzt geschickte Spezialeffekte ein, um die
übermenschliche Stärke des Vampirs sichtbar zu machen. Seine übermenschliche
Geschwindigkeit. Den Tod, der ihn auf jedem Schritt begleitet. Alles davon
findet sich noch in modernsten Vampirfilmen – selbst die berühmtberüchtigte
TWILIGHT Saga nutzt zur Darstellung der Vampirfähigkeiten keine anderen Mittel
als NOSFERATU hundert Jahre zuvor, lediglich die technischen Möglichkeiten
haben sich gewandelt.
© 2014 Universum Film GmbH - Alle Rechte vorbehalten. |
Dieses Spiel mit Schatten wird die nächsten Jahrzehnte ein
Stilmittel des Vampirfilms bleiben. Natürlich auch aus Notwendigkeit: Die
später so beliebte Verwandlung des Vampirs in eine Fledermaus ließ sich als
Schattenspiel deutlich einfacher inszenieren. Francis Ford Coppolas Verfilmung
DRACULA geht 1994 sogar so weit, Dracula einen eigenen, unabhängigen Schatten
zu spendieren, der eigenmächtig handelt.
Es ist diese Körperlosigkeit, diese Mischung aus
Schattenwesen und realem Monster, die den Vampir so schwer zu fassen macht und
auch so bedrohlich.
Alte neue Klischees
NOSFERATU erstaunt mit unglaublich modernen, aufwendigen
Außenaufnahmen (Murnau reist bis in die tschechischen Berge, um vor Ort zu
drehen – ironischerweise widersetzt er gerade mit diesem Naturalismus der im
deutschen Film üblichen Künstlichkeit des Studios wie etwa in DER GOLEM oder
DAS KABINET DES DR. CALIGARI) und er erstaunt mit Bildern, die deshalb sofort
deutbar sind, weil sie sich mittlerweile tief ins kollektive Gedächtnis ganzer Generationen von Kinoschaffenden eingebrannt haben. Bilder und Archetypen, die
dem Publium 1922 neu und fremd waren, sind uns heute „in Fleisch und Blut
übergegangen.“ Alte Burgen auf spitzen Bergen, zerklüftete Schluchten, altersgebeugte Straßen und
Höfe, schiefe Fassaden und knorrige Schiffstakelagen geben NOSFERATU eine visuelle
Identität, die noch heute sofort heraufbeschworen wird, wenn das Wort „Transsilvanien“
fällt.
Nicht zuletzt deshalb bietet der Film trotz seines Alters so
leichte Kost: Er bietet keine Szene, die heutige Zuschauer nicht durch einige
Dutzend anderer Filme bereits tief verinnerlicht haben.
Schon allein das begründet die vielzitierte Grandiosität des
Films: Seine rückwärtsgewandte Aktualität! Je älter er wird, desto vertrauter
ist er modernen Kinozuschauern. Was heute in Vampirfilmen als Klischee gilt,
ist meist ein Stimittel, das direkt aus NOSFERATU stammt und 100 Jahre lang
wieder und wieder zitiert wurde, bis es zum festen Bestandteil der Vampirischen
Erzähltradition wurde.
Wandlungsfreudiges Monster
Ungewohnt, und mittlerweile beinahe erfrischend, ist vor
allem die Tatsache, dass der Vampir hier das unbestreitbar Böse darstellt! Denn
in diesem Punkt tut sich im Laufe der letzten Jahrzehnte einiges: Vampire
werden salonfähig. Sie wanden sich vom Bösewicht zur Identifikationsfigur. Vom
Antagonisten zum Protagonisten. Stellenweise zum Helden. Es ist eine
schleichende Entwicklung: Begründet NOSFERATU das Genre noch mit einem bösartigen Vampir,
wandelt der sich dank Bela Lugosi zum mythischen Verführer. Spätestens unter den
Hammer Studios mit Christoper Lee wird der „Stiftzahn“ immer zahnloser. Roman
Polanskis Figur in TANZ DER VAMPIRE weist schon optisch starke Ähnlichkeiten
mit NOSFERATUs Hauptfigur Hutter auf und hilft, die Figur des Vampirs
weiter zu entschärfen.
Später werden Vampire zu tragischen Geschöpfen, wie in BEGIERDE,
die unter ihrem Fluch leiden, zu Helden und Rettern der Menschheit, wie in
BLADE und zum Teenyschwarm wie in TWILIGHT – eine Entwicklung, die weder Bram
Stoker noch Albin Grau sich jemals erträumen, als sie ihre Monster auf die Welt
loslassen.
Doch genau das zeigt die Stärke der Figur, welche sie
erschaffen haben: Der Vampir passt sich an. Wann immer er zu langweilen
beginnt, wandelt er sich. Er bleibt spannend, neu und einzigartig. Faszinierend.
Egal in welcher Form. Und immer trägt er jene Bilder und Geschichten in sich,
die sein Schöpfer einst erfand.
NOSFERATU erschuf unzählige Kinder, die seine visuellen
Ideen und seine Erzählstrukturen und natürlich seine Frage nach der Macht des
Blutes nicht nur um die Welt tragen, sondern auch in unsere Zeit. Und sie werden es auch in
Zukunft tun. Und wer die Kinder liebt, sollte dem Urahn einen Besuch abstatten,
der am Beginn dieser machtvollen Blutlinie steht.
Biancas Blick:
Eine Sinfonie in 5 Akten
In den frühen Stummfilmen ist die Abstammung des Films vom Theater
noch deutlich sichtbar, sowohl inhaltlich wie auch formal. Die ersten Werke für die Leinwand
waren vornehmlich noch abgefilmtes Theater.
Der Film als darstellerisches Medium ist damals noch neu und wirksame
Techniken noch unbekannt. Das macht gerade die frühen Stummfilme zu wunderbaren
Zeugnissen einer Entwicklung des Entdeckens, Experimentierens und Kennenlernens
der neuen Kameratechnik und ihrer Möglichkeiten.
Die erste Frage der Filmemacher galt der inhaltlichen
Aufteilung der filmischen Stoffe.
In NOSFERATU folgt die Geschichte der Struktur des
klassischen Dramas, die schon seit Jahrhunderten im Theater angewendet wurde.
Zunächst gibt es eine kurze Ouvertüre, die als Auftakt, als
musikalische Einleitung des Stücks, oder in diesem Falle des Films dient.
Die Geschichte beginnt mit dem 1. Akt, der Exposition. In dieser werden alle wichtigen Figuren eingeführt. Die Handlung nimmt ihren Anfang: Hutter verlässt seine Verlobte, um in den Karpaten einen vielversprechenden Immobilienvertrag mit Graf Orlok abzuschließen.
Darauf folgt der 2. Akt, die Komplikation: Die Situation verschärft sich, es tauchen Schwierigkeiten für die Protagonisten auf: Hutter erkennt, dass sein Gastgeber Graf Orlok nicht so freundlich ist, wie er vorgibt zu sein.
Der 3. Akt, die Peripetie, bezeichnet den Höhepunkt der Handlung: Hutter wird zum Gefangenen des Grafen. Hilflos muss er mit ansehen, wie Graf Orlok nach Wisborg aufbricht. Er begreift, dass das Grauen in seine Heimat Einzug halten wird.
Im 4. Akt flacht der Spannungsbogen ab: die Retardation. Die Handlungsstränge sind geklärt und liegen offen vor dem Zuschauer. Dieses Zwischenspiel dient der Vorbereitung zum großen Finale. Hutter flieht und reist, stark geschwächt, nach Hause. Auch Graf Orlok erreicht Wisborg und zieht eine Spur des Todes hinter sich her.
Als Abschluss folgt der 5. Akt: die Katastrophe, die alle Handlungsbögen zum Ende bringt und die Opfer des Dramas einfordert.Während Graf Orlok die Bewohner Wisborgs dahinrafft, sucht Ellen den Kontakt und riskiert, sein letztes Opfer zu werden. Hutter eilt zum Ort des Geschehens, um seine Verlobte dem Tode zu entreißen.
Dieses absolut klassischen Aufbaus bedient sich Regisseur F.W. Murnau in den meisten seiner Filme.
Licht und Schatten und andere Grandiositäten
Auch wenn es sich um einen Stummfilm handelt, der mit
Bildern arbeiten muss, ist die Bildsprache in Nosferatur überaus auffällig.
Albin Grau, hauptverantwortlich für die Bildgestaltung des
Films, spielt wunderbar mit überzogenen Schatten, etwas, das er in seinem
darauffolgenden Film SCHATTEN unter der Regie von Arthur Robison
perfektionieren wird.
In NOSFERATU löst sich der Schatten als Figur vom menschlichen Körper,
eilt ihm voraus, ist aber nicht greifbar. Unvergessen sind die langen Krallenhände
des Grafen Orlok, die immer mehrere Meter vor ihm in den Raum zu greifen
scheinen oder die Szene, in der Orlok Ellen das Herz aus der Brust zu reißen
scheint – Illusionen, hervorgerufen durch Licht-und-Schatten-Kontraste.
© 2014 Universum Film GmbH - Alle Rechte vorbehalten. |
Um den weißen Geisterwald zu erzeugen, durch den Orloks
Kutsche fährt, greifen Murnau und Grau zu einem Trick, der die
Experimentierfreude der Filmpioniere der frühen Jahre deutlich macht. Man
hängte die eigentlich schwarz betuchte Kutsche mit weißen Tüchern ab und drehte die
Szene der unheimlichen Kutschfahrt durch den Wald. Für den Film nutzte man
anschließend das Negativ! Der Hintergrung ist nun milchig-weiß und die Kutsche
kontrastierend schwarz – ein überaus mystisches Bild! Geschaffen mit den einfachsten
Mitteln, die Grau und Murnau zur Verfügung standen.
Um Sequenzen wie das selbstständige Öffnen von Luken und
Türen zu simulieren, drehen sie die Szene und spielen sie rückwärts ab –
und schon bewegen sich Türen wie von Geisterhand.
Für moderne Augen seltsam erscheint auch, dass NOSFERATU
trotz seiner Stummfilmherkunft nicht schwarz weiß ist, sondern farbig. Auch
damals waren Filme bereits mit Farbe versehen. Eine chemische Viragierung
erlaubte es, ganze Sequenzen mit jeweils einer Farbe auszustatten, was ein
immer noch monochromes (also zweifarbiges) Ergebnis lieferte, aber dennoch gut erkennbar
war. So entstand ein international gültiger Standard, der half, die Filmszenen
einzuordnen. Für NOSFERATU gilt dabei: blaue Szenen spielen bei Nacht, gelbe
bei Tag, und rote Szenen deuten Gefahr (oder Liebe) an. Andere Filme nutzen
darüber hinaus etwa Sepia für Innenszenen bei Nacht, Orange für Szenen bei
Kerzenschein, Rosa für friedvolle Szenen oder Lila für dramatische Nachtszenen.
Viragiertes Material hatte keine lange Lebensdauer, wodurch es meist in der Geschichte verschwand. Das reine schwarz-weiß Material - künstlerisch minderwertig und vor allem für Dorfkinos gedacht - hatte längeren Bestand, wodurch sich im Laufe der Jahrzehnte der Eindruck einstellte, Stummfilme seien schwarz-weiß gewesen.
Aktuelle Restaurierungen bemühen sich, die Originalfärbungen
der Filme wiederherzustellen.
Wunderbar sind auch die Zeitraffereffekte, die Murnau gezielt
einsetzt, um die Kraft und Geschwindigkeit des Grafen Orlok darzustellen. So
packt der Graf in eiliger Geschwindigkeit seine Särge auf die Kutsche, die er
mit enormer Schnelligkeit fährt. Da hier mit fehlenden Bildern im Film
gearbeitet wurde, wirken sie heute etwas slapstickhaft, betrachtet man die
Szenen aber im Bezug zum Rest des Films, erkennt man deutlich die künstlerische
Kraft, die dahinter steckt.
NOSFERATU arbeitet sogar mit Überblendungen! Diese zeigen
die Körperlosigkeit der Grafen. Es scheint, als könne er durch Türen und Wände
gleiten. Ein für die Anfangsjahre des Films großartiger Effekt!
Mit 540 Schnitten ist Nosferatu zudem ein für die damalige
Zeit sehr rasant inszenierter Film.
Um die Wirkung eines gewaltigen (Alp-)Traums für den
Zuschauer zu schaffen, zeigt Murnau keine klaren Anschlüsse, das heißt, die
Filmabfolge ist nicht fließend. Murnau inszeniert viele kleine, einzeln abgeschlossene
Einheiten, die er aneinanderfügt. Wann das Geschehene sich abspielt, wieviel Zeit vergeht,
oder ob es sich parallel ereignet, ist nicht immer eindeutig erkennbar, was dem Zuschauer
den Halt nehmen soll.
Ein Leben für den Film
F.W. Murnau wird 1888 als Friedrich Wilhelm Plumpe in
Bielefeld geboren und wächst als Sohn einer gutbürgerlichen Familie auf.
Nach der Schule beginnt er Kunstgeschichte in Heidelberg zu
studieren, bevor Max Reinhardt ihn entdeckt und ihm in seiner Schule eine
Schauspielausbildung ermöglicht. Während dieser Zeit nimmt er den Künstlernamen
Murnau an, als deutliches Zeichen des Bruchs mit seinen Eltern, die weder seine
künstlerischen Ambitionen noch seine Homosexualität akzeptieren.
Murnau erlebt die Schrecken des Ersten Weltkriegs
im Garderegiment und als Kampfflieger für Aufklärungsmissionen. Allerdings
übersteht er den Weltenbrand und kehrt 1919 nach Berlin zurück, um als
Regisseur zu arbeiten.
Seinen ersten Film, DER KNABE IN BLAU, dreht er 1919 nach
dem gleichnamigen Gemälde von Thomas Gainsborough und Motiven aus „Das Bildnis
des Dorian Gray“. Der Film ist heute verloren, so wie sieben weitere von
Murnaus 21 Filmen. Von seinem Werk MARIZZA, GENANNT DIE SCHMUGGLER-MADONNA
existiert nur noch eine Rolle.
Murnau arbeitet schon bald fest mit dem Drehbuchautor Carl Meyer
und dem Schauspieler Conrad Veidt zusammen, die er für fast alle seine Filme
einsetzt. Auch wenn Murnau in der Weimarer Republik fleißig dreht, bleibt sein
berühmtestes Werk NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS.
Dieser sticht auch dadurch hervor, dass er eine der ersten gigantischen
Marketingkampagnen der Filmgeschichte mit sich bringt. Albin Graus
Produktionsfirma Prana Film gibt horrende Summen für die Werbung des Films aus.
Keine Anzeige wird doppelt genutzt und die Premiere wird zu einer
abendfüllenden Varieté-Show aufgeblasen, für die die Zuschauer gebeten werden,
im Biedermeier-Kostüm zu erscheinen. Doch trotz erfolgreicher Premiere wird
NOSFERATU ein veritabler Flop. Graus Prana Film geht Konkurs, und seine vielen
weiteren geplanten Filme über das Okkulte bleiben unrealisiert.
Und es trifft NOSFERATU noch härter. Bram Stokers Witwe
verklagt die Prana Film aufgrund der offensichtlichen Copyrightverletzungen. Da
der Film nur finanzielle Verluste bringt, fordert sie keinen Schadenersatz, dafür allerdings die Vernichtung sämtlicher Filmkopien. So wird Murnaus Meisterwerk nahezu
ausgelöscht. Hier und dort überleben einzelne Kopien, aus denen später
das Gesamtwerk rekonstruiert wird.
NOSFERATU ist seiner Zeit womöglich zu weit voraus, womöglich zu
esoterisch, um ein großer Erfolg zu sein. Trotz seiner künstlerischen Brillanz.
Murnau erhält einen Vertrag bei der UFA und inszeniert 1924
DER LETZTE MANN sein zweites filmhistorisches Meisterwerk, diesmal mit Emil Jannings. Hier
setzt er als erster Regisseur die „fliegende“ oder „entfesselte Kamera“ ein. Statt auf einem Stativ nur
statische Bilder oder einfachste Schwenks zu ermöglichen, kann sich die Kamera
dank Aufhängungen und Wippen erstmals völlig frei im Raum bewegen.
Darüber hinaus nutzt Murnau in diesem Film erstmals die
„subjektive“ Kamera. Diese nimmt den Blick und das Sichtfeld
einer Figur an. (Hier entwickeln sich allmählich die oben erwähnten Techniken, die den
Film vom Theater lösen und eigenständige Erzählmethoden
ermöglichen!)
Die Kraft dieser neuen erzählerischen Techniken zeigt sich
darin, dass Murnau für DER LETZTE MANN fast vollständig auf Zwischentitel
verzichten kann, was für die damalige Zeit höchst ungewöhnlich ist.
1926 beendet er seine Arbeit in Deutschland mit den Filmen TARTÜFF
und FAUST – EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE, bevor er nach Amerika geht. Dort hat er
mit DER LETZTE MANN viel Aufmerksamkeit erregt, und einen Vertrag bei der Fox
erhalten.
Sein Hollywood-Debüt SUNRISE heimst bei der allerersten
Oscarverleihung am 16. Mai 1929 drei Trophäen ein, darunter den Spezialoscar
für „Einzigartige künstlerische Darstellung“, aus dem sich später der Oscar
für den besten Film entwickeln wird. Dennoch wird auch SUNRISE ein finanzieller
Misserfolg.
Schließlich hält der Tonfilm Einzug und verändert die
Produktionsbedingungen für die Stars der Stummfilmära nachhaltig. Auch Murnau
muss vermehrt Eingriffe in sein künstlerisches Konzept hinnehmen und in seinem
begonnenen Film CITY GIRL wird er sogar als Regisseur abgesetzt.
Er kündigt der Fox und versucht vergeblich, wieder bei der UFA Fuß zu
fassen.
Schließlich hat Murnau eine Vision: einen Film zu drehen, fernab der
Zivilisation, auf eigene Kosten, nur mit ihm selbst als Regisseur und
Produzent. Ein Doku-Drama! Filmisches Neuland, wie er es früher schon so oft
beschritten hat!
Er nimmt den ebenso visionären Dokumentarfilmer Robert J. Flaherty unter
Vertrag und dreht 1931 auf der Insel Bora Bora mit einheimischen
Laiendarstellern den Film TABU, ein Word, das aus eben jener polyneschischen
Region stammt, in der Murnau dreht. Nach Beendigung der Dreharbeiten kommt es
zum Zerwürfnis mit Flaherty. Beide Künstler gehen getrennte Wege.
Murnau, der große Visionär, kreiert mit diesem Film eine
stilbildende Mischung aus Melodram und Dokumentarfilm, die den Oscar für die
Kamera mitnehmen wird. Die amerikanische Paramount ist begeistert. Sie kauft
den Film und bietet Murnau einen Zehnjahresvertrag an.
Doch Murnau soll die Premiere nicht mehr erleben. Nur eine Woche vorher stirbt er bei einem Autounfall in Santa Barbara.
Zu seiner Beerdigung in Berlin erscheinen nur elf Menschen,
darunter sein letzter Filmpartner Robert J. Flaherty, sein Star Emil Jannings, Greta
Garbo und der zweite große Name, der neben F.W. Murnau die große Zeit der
deutschen Stummfilmära verkörpert: Fritz Lang, der auch die Trauerrede hält.
Epilog
Murnau erschafft mit NOSFERATU ein Werk für die Ewigkeit,
das immer noch zu fesseln weiß. Es wird als ältester Film in den Deutschen
Filmkanon der Bundeszentrale für Politische Bildung aufgenommen, der es sich
zur Aufgabe macht, herausragende filmische Arbeiten für den Schulunterricht
auszuwählen und bereitzustellen. Dort gesellt er sich zu weiteren Meisterwerken wie GOLDRAUSCH,
TAXI DRIVER, BLADE RUNNER oder DR. SELTSAM.
Die Entwicklung des Horrorkinos ist ohne Filme wie NOSFERATU
oder auch DAS CABINET DES DR. CALIGARI und DER GOLEM nicht denkbar.
Murnau, Boese, Wegener und Wiene erschaffen die Grundlage von Mystik,
Symbolkraft, Licht, Schatten und Körperlosigkeit, aber auch die Inszenierung eines
Grauens, das erst allmählich um sich greift.
In den 40er Jahren nimmt das amerikanische Kino, besonders
die Filme von Val Lewton (KATZENMENSCHEN und ICH FOLGTE EINEM ZOMBIE), deutliche
Anleihen an diesem frühen, mystifizierten Horror, der schleichend Einzug hält.
Man setzt auf die Imagination des Publikums, streut den Horror subtil und
entwickelt das Sujet schließlich weiter.
Die Figurengestaltung des Grafen Orlok - glatzköpfig, spitze
Ohren, groß, mittig sitzende Reißzähne, hager, mit Krallenhänden - findet sich immer
wieder in der Filmgeschichte. Etwa in Tobe Hoopers BRENNEN MUSS SALEM oder in A
NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS. Im Rollenspiel „Vampire – The Masquerade“ werden
die Nosferatus sogar zu einer eigenen Untergruppe der Vampire. NOSFERATUS
Vorstellung eines Vampirs ist mittlerweile Standard der Popkultur geworden.
Murnau konnte den Einfluss seines Werks auf die
Popkultur nicht mehr erleben. Im Gegenteil!
Wie so viele wegweisende Künstler war er seiner Zeit voraus und
erschuf Filme für die Zukunft, die das zeitgenössische Publikum noch nicht fassen
konnte.
Heute aber, mehr als 92 Jahre nach der Premiere von
NOSFERATU, bewegt und inspriert er Filmemacher und gilt als einer der bedeutendsten
Regisseure der Filmgeschichte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ihr seid unserer Meinung? Ihr seht was anders? Wir freuen uns über eure Ansichten, über Lob und Kritik! Aber bitte seid nett zu uns. Und zueinander!