28.06.14

Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (D 1922)

Es gibt nur wenige Filmsujets, die heute noch die Massen genau so fesseln wie vor über hundert Jahren, als der erste Meter Film durch eine Kamera lief. Und sie alle entstammen einer viel älteren Tradition des Erzählens: Das Drama, die Liebesgeschichte oder der Kriminalfall. Und natürlich die Schauergeschichte.
In letzte Kategorie fällt das einzige Sujet, das sich rühmen kann, überhaupt erst mit der Erfindung des Films entstanden zu sein und bis heute nichts von seiner Begeisterungsfähigkeit eingebüßt zu haben: Der Vampirfilm.
Am Beginn dieser triumphalen, mehr als neun Jahrzehnte umspannenden Erfolgsgeschichte steht ein Film, dessen Kreativität, Magie und visuelle Energie noch immer die Regeln bestimmen. Und der den Mythos der deutschen Stummfilmära untermauert wie wenig andere: NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS.
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Kurzes Vorwort:
NOSFERATU ist einer der ältesten noch erhaltenen Filme der Welt, und trotz seines Alters ein unterhaltsames Meisterwerk, das beinahe für immer vernichtet worden wäre. Aus vielen Gründen ist es deshalb schön, dass es Filmliebhaber gibt, die sich um die Erhaltung solcher Schätze kümmern. Die F.W. Murnau Stiftung in Wiesbaden hat sich genau das zum Ziel gesetzt. Gemeinsam mit Luciano Berriatúa hat die F.W. Murnau Stiftung 2005 und 2006 NOSFERATU der bereits dritten und aufwändigsten Restaurierung unterzogen, diesmal sogar digital. Dabei wurden fehlende Zwischentitel ersetzt und die Viragierung beibehalten (Tatsächlich: NOSFERATU ist ein Farbfilm!)
Diese Version ist nun erstmals auf DVD und auf Blu Ray erschienen. Wir sind uns sicher, dass F.W. Murnau und Albin Grau es zu schätzen wissen, dass ihre Vision bis heute überdauert und nun sogar auf den visuell hochwertigsten Medien genossen werden kann.

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mit vielen Hintergrundinfos
Marcos Blick:

Nahezu 100 Jahre ist es her, dass F.W. Murnaus Stummfilmklassiker NOSFERATU - EINE SYMPHONIE DES GRAUENS am 4. März 1922 erstmals über die Leinwand des Marmorsaals im Zoologischen Garten Berlins flimmert. Seit jener Zeit hat sich das Kino grundlegend verändert. Nicht nur haben Farbe und Ton Einzug in die Kinotechnik gehalten. Auch die Art und Weise wie ein Film erzählt wird, der Rhythmus, die Themen, die Bilder, wurden erwachsen, reglementiert, professionalisiert.
Wer sich dennoch die Zeit nimmt, NOSFERATU noch einmal zu schauen, wird davon allerdings wenig merken. Sicherlich, die Bildqualität entspricht nicht dem heutigen Standard. Das Spiel der Darsteller ist theatralisch - da es 1922 noch keine Regeln gibt, wie man im Film zu spielen hat, spielt man wie im Theater und ersetzt das Publikum durch eine Kamera - die Maske wirkt für moderne Augen übertrieben und die leicht beschleunigte Wiedergabe der Bilder (damals wurden Filme noch mit 18 Bildern pro Sekunde gedreht statt mit 25 wie heute) wirkt teilweise slapstickhaft.
Den größten Hinweis auf die vergangene Zeit findet man allerdings in der Sprache der Zwischentitel.

Doch hinter all diesen optischen und technischen Begrenzungen liegt ein äußerst moderner, leicht bekömmlicher und absolut unterhaltsamer Film, der in 90 Minuten keine einzige langweilt.
Tatsächlich wirkt der Film in seiner Erzählung so modern, dass die Frage aufkommt, wie das sein kann.

Zwischen Natur und Zauberei


Von allen populären, klassischen Filmmonstern - Zombie, Werwolf, Mumie und Vampir- wohnt letzterem bis heute ein besonderer Zauber inne. Der Versuch, diesen zu ergründen, füllt mittlerweile ganze Bibliotheken. Im Kern sei gesagt, dass die meisten Monster, die uns begeistern und erschrecken, das Animalische, das Fremde verkörpern. Es sind übermächtige Wesen, die durch Magie oder Teufelswerk zum Leben erwacht sind und uns nun nach dem unsrigen trachten.

Als Bram Stoker seinen Dracula auf die Welt loslässt, liegt dem Schrecken jedoch etwas anderes zugrunde.
Zwar sorgt Stokers „Dracula“ für die Verbreitung des Vampirmythos, doch hat er lediglich kleinere, lokale Mythen über die Blutsauger zu einem Roman verfestigt, die schon seit über hundert Jahren kursieren. Und es ist kein Zufall, dass der Vampir ausgerechnet im 19. Jahrhundert seinen Aufschwung erlebt. Denn er personifiziert einen historisch einzigartigen Wandel der menschlichen Weltsicht.

Jahrhundertelang herrscht in Europa und den Kolonien das religiöse Weltbild vor. Dieses besagt, vereinfacht ausgedrückt, dass der Mensch und die Welt von einem himmlischen Schöpfer gestaltet wurden. Die Menschen jener Jahrhunderte betrachten ihr Leben als zweckgerichtet, als Teil eines allumfassenden, göttlichen Plans. Vor allem die mittelalterliche Dichtung ist von dem Gedanken des „Prädeterminismus“ geprägt, also der Idee, dass das Leben von Geburt bis zum Ende vorherbestimmt und alles von Gott bereits eingeplant sei.
Dieses Weltbild bricht zusammen, als spätestens Mitte des 18. Jahrhunderts die Welle der Aufklärung durch Europa brandet. Das Weltbild der Menschen löst sich von der göttlichen Vorherbestimmtheit und legt das Schicksal in ihre eigenen Hände. Der Einfluss der Kirche geht in dieser Zeit deutlich zurück.

Und im Fahrwasser der Aufklärung gewinnt schließlich die Lehre des Naturalismus' an Bedeutung. Statt, wie zuvor, den Grund für Krankheiten, Missernten und andere Umstände in Gottes Willen zu suchen, forscht man nun in der Natur nach den Ursachen.
Mit dem Naturalismus beginnt auch der Siegeszug der Naturwissenschaften. Es gilt, für alles eine Erklärung im Sinne der naturwissenschaftlichen Lehren zu finden.
Die Naturwissenschaft, die sich im 19. Jahrhundert erhebt, verändert die Welt grundlegend. Die Biologie beginnt, die Mechanismen der Evolution zu erahnen. Die Chemie ermöglicht die Herstellung künstlicher Farben und das Wunder der Fotografie. (Die schließlich zum Film werden soll!) Die Physik bringt den Menschen Elektrizität und schließlich die Industrielle Revolution, die das Antlitz unseres Planeten für immer verändern wird.
Und natürlich löst sich in dieser Zeit auch die Medizin endgültig aus der halbesoterischen Säftelehre und entwickelt sich zur heutigen Schulmedizin. Dabei gebärt sie einen weiteren Klassiker: Mary Shellys „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ setzt 1818 direkt an der Schöpfungsfrage zwischen klassischer Religion und neuartiger Wissenschaft an.

Mary Shelley stammt, wie Charles Darwin, Michael Faraday, James Watt oder Lord Kelvin nicht zufällig von den britischen Inseln. Denn nirgendwo entwickelt sich die Begeisterung für die neuen Wissenschaften so rasant wie hier.
Umso erstaunlicher ist es, dass gerade hier, in England, Mitte des 19. Jahrhunderts etwas Seltsames geschieht. Vielleicht aus einer tiefen Sehnsucht heraus, dass es doch mehr als die Welt um uns herum geben muss, erwachsen hier der westliche Okkultismus und Mystizismus. Auch der berühmteste aller Okkultisten ist Engländer: Aleister Crowley.

Es scheint, als wolle die Gesellschaft sich nicht mit der Naturwissenschaft zufrieden geben, aber auch nicht ins religiöse Weltbild zurückfallen. So entsteht in Europa ein Weltbild, das neben der Naturwissenschaft auch eine Parawissenschaft zulässt: Magie, Zauber, Okkultismus. Der Glaube, dass alles noch so Unwahrscheinliche möglich ist und wissenschaftlich erklärbar.
Nicht verwunderlich, in einer Zeit, in der die Naturwissenschaft nahezu täglich eine neue Erklärung findet und sich eine neue Unterkategorie irgendeiner wissenschaftlichen Disziplin gründet. Es herrscht Goldgräberstimmung. Der feste Glaube an eine Welt des „Übernatürlichen“, deren Wissenschaft bloß noch nicht gefunden wurde, ist im Viktorianischen England äußerst populär. Er befeuert britische Bemühungen in der Ägyptologie ebenso wie den Erfolg von Sherlock Holmes, der sich immer wieder mit okkulten Zirkeln herumschlägt.
Und schließlich entstehen in ganz Europa okkulte Logen, die sich mit Zauberei, Magie und Seancen beschäftigten – ein Umfeld, das noch heute die Fantasie anregt, wie der anhaltende Erfolg von Geschichten über okkulte Geheimbünde beweist.

Magie im Blut


Bram Stokers "Dracula" sticht nun zielsicher in exakt diese dünne Trennnaht zwischen Wissenschaft und Okkultismus. Genau im Nexus von Religiosität, Naturwissenschaften und dem Glauben ans Übernatürliche verknüpft der irische Erzähler in seinem Schauerroman etliche in Europa verbreitete Volksmärchen und erschafft ein Meisterwerk.

Er beweist Geschick darin, die Bedrohung seines Bösewichts auf genau jenen Teil des Körpers zu richten, der bis heute den Grenzfluss zwischen Schulmedizin und Mystik bildet: das Blut.
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Selbst jetzt, im gar nicht mehr so jungen 21. Jahrhundert, in dem die naturwissenschaftlichen Aspekte des Bluts vollständig erforscht sind, genießt dieser „Körpersaft“ eine enorme mystisch-magische Aufladung in unserer Gesellschaft: „Er ist Blut von meinem Blut“, „Königliches Blut“, „Das liegt mir im Blut“, „Blut ist dicker als Wasser“, "bis aufs Blut" und unzählige weitere Sprichwörter und Floskeln künden unvermindert davon, welche Macht und welchen Status wir dem Blut weiterhin zusprechen.
Blut ist Leben. Und mehr als das: Wir unterstellen dem Blut die Fähigkeit, über Generationen hinweg Kompetenzen, Eigenschaften, Neigungen und moralische Werte weiterzugeben. Ein Mensch, so begreifen wir uns, ist immer Teil einer „Blutlinie“. (Das widerspricht jeglicher menschlicher Vererbungslehre, die lediglich zwei Komponenten benötigt, um zu arbeiten: Ein Spermium und ein Ei - beides hat keinerlei Kontakt zum Blut!)

Exakt an diesem noch heute gültigen Glauben setzt der Vampirmythos an: Vampire sind grausam, und faszinierend, weil sie an jenen Teil unseres Körpers andocken, dem wir die größte magische Macht zusprechen: dem Blut.
Vampire leben ewig, weil sie ihrem Opfer dessen dem Blut innewohnende Lebenskraft entziehen. In „Dracula“ gewinnt der Graf Kontrolle über Mina, indem er sie mit seinem Blut ernährt.
Vampire sind deshalb ein Schrecken, weil sie bestimmen, welcher Blutlinie wir anhängen. Ein Vampir, so will es der Mythos heute, kann sein Opfer aus dessen Blutlinie herausreißen (üblicherweise durch den Tod) und seiner eigenen Blutlinie hinzufügen (üblicherweise durch die Wiedergeburt als Vampir). Das Opfer wird durch pure Magie aus seiner eigenen Blutlinie herausgerissen und in eine fremde assimiliert. Je nach Charakter des Opfers wird das als Strafe oder als Erlösung empfunden.
Dieser Angriff auf unser Innerstes, seit Generationen vererbtes Wesen, auf unsere Verbindung zu unseren Vor- und Nachfahren ist es, der den Vampirmythos bis heute so faszinierend macht.

Grau im Schatten


Bram Stokers „Dracula“ spricht vor allem all jene an, die sich in okkulten Kreisen am Rande der Naturwissenschaften bewegen. Darunter befindet sich ein deutscher Anhänger von Aleister Crowley, der sein Leben einer okkulten Loge und der Erforschung des Übernatürlichen widmet: der Zeichner und Bühnenbauer Albin Grau.

Heute ist sein Name in Verbindung mit NOSFERATU nahezu vollständig in Vergessenheit geraten. Meist verbindet man den Film mit dem Regisseur F.W. Murnau und Darsteller Max Schreck. Doch die treibende Kraft hinter dem Film ist Albin Grau. Er gründet 1921 die Prana Film, eine Filmproduktionsfirma mit dem Ziel, möglichst viele okkulte Filme auf den Markt zu bringen. Für sein erstes Werk wählt er als Vorlage Bram Stokers „Dracula“.
Dass er die Rechte nicht erwirbt, und den Roman lediglich mit geänderten Namen adaptieren lässt, wird später noch in einer Katastrophe enden (Siehe unten).

Sein Film erzählt die Geschichte aus Stokers Roman nahezu unverhüllt und deutlich erkennbar nach. Vor allem geänderte Namen unterscheiden beide Filme. (Werner Herzogs NOSFERATU Remake von 1979 verwendet wieder die Originalnamen der Figuren!)
Ironischerweise ist es ausgerechnet der Aspekt des Blutes, den Albins NOSFERATU ausspart!
Der Vampir, der in der kleinen Stadt Wisborg einfällt, saugt kein Blut. Stattdessen sterben die Menschen an der Pest. Dabei bietet der Film spannende Deutungsmöglichkeiten: Ist der Vampir die Verkörperung der Pest, die Europa einige Jahrhunderte zuvor heimgesucht hat? Dafür spräche auch, dass der Vampir äußerlich einer Ratte nachempfunden scheint, dem anderen "Nager", der einst die Pest durch Europa trug. Oder steht der Vampir, wie Albin Grau, ein Veteran des Ersten Weltkriegs, es einmal ausdrückt, für den Krieg, der durch Europa zieht und Millionen Menschen tötet? NOSFERATU erhält hier eine tiefe Ebene, die zur Interpretation einlädt.

Von allen Inhalten abgesehen setzt NOSFERATU allerdings visuelle Maßstäbe, die bis heute Bestand haben: Die bleiche Haut des Vampirs, seine Haltung, die Fangzähne, die Art der Kleidung, und vor allem das immer wieder deutlich inszenierte Schattenspiel wird die Darstellung von Vampiren im Film bis heute bestimmen.
NOSFERATU setzt geschickte Spezialeffekte ein, um die übermenschliche Stärke des Vampirs sichtbar zu machen. Seine übermenschliche Geschwindigkeit. Den Tod, der ihn auf jedem Schritt begleitet. Alles davon findet sich noch in modernsten Vampirfilmen – selbst die berühmtberüchtigte TWILIGHT Saga nutzt zur Darstellung der Vampirfähigkeiten keine anderen Mittel als NOSFERATU hundert Jahre zuvor, lediglich die technischen Möglichkeiten haben sich gewandelt.
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Mit seinem Schattenspiel kreiert Albin Grau darüber hinaus ein Bild, das bis zum heutigen Tag Bestand hat! In Albin Graus okkulter Welt besitzt Dunkelheit die Macht über Leben und Tod, und Schatten sind für ihn der Inbegriff dieser Macht. So gestaltet er kraftvolle Bilder, die Murnau detailgetreu umsetzt. Immer wieder wandelt der Vampir sich zum Schattenriss. Scheint sich aus seinem feststofflichen Körper zu lösen und zu einer feinstofflichen, schattenaften Bedrohung zu werden. Etwa in einer der kraftvollsten Szenen des Films, wenn allein sein Schatten der armen Ellen das Herz umschließt und sie so das Bewusstsein und das Leben kostet.

Dieses Spiel mit Schatten wird die nächsten Jahrzehnte ein Stilmittel des Vampirfilms bleiben. Natürlich auch aus Notwendigkeit: Die später so beliebte Verwandlung des Vampirs in eine Fledermaus ließ sich als Schattenspiel deutlich einfacher inszenieren. Francis Ford Coppolas Verfilmung DRACULA geht 1994 sogar so weit, Dracula einen eigenen, unabhängigen Schatten zu spendieren, der eigenmächtig handelt.
Es ist diese Körperlosigkeit, diese Mischung aus Schattenwesen und realem Monster, die den Vampir so schwer zu fassen macht und auch so bedrohlich.

Alte neue Klischees


NOSFERATU erstaunt mit unglaublich modernen, aufwendigen Außenaufnahmen (Murnau reist bis in die tschechischen Berge, um vor Ort zu drehen – ironischerweise widersetzt er gerade mit diesem Naturalismus der im deutschen Film üblichen Künstlichkeit des Studios wie etwa in DER GOLEM oder DAS KABINET DES DR. CALIGARI) und er erstaunt mit Bildern, die deshalb sofort deutbar sind, weil sie sich mittlerweile tief ins kollektive Gedächtnis ganzer Generationen von Kinoschaffenden eingebrannt haben. Bilder und Archetypen, die dem Publium 1922 neu und fremd waren, sind uns heute „in Fleisch und Blut übergegangen.“ Alte Burgen auf spitzen Bergen, zerklüftete Schluchten, altersgebeugte Straßen und Höfe, schiefe Fassaden und knorrige Schiffstakelagen geben NOSFERATU eine visuelle Identität, die noch heute sofort heraufbeschworen wird, wenn das Wort „Transsilvanien“ fällt.
Nicht zuletzt deshalb bietet der Film trotz seines Alters so leichte Kost: Er bietet keine Szene, die heutige Zuschauer nicht durch einige Dutzend anderer Filme bereits tief verinnerlicht haben.

Schon allein das begründet die vielzitierte Grandiosität des Films: Seine rückwärtsgewandte Aktualität! Je älter er wird, desto vertrauter ist er modernen Kinozuschauern. Was heute in Vampirfilmen als Klischee gilt, ist meist ein Stimittel, das direkt aus NOSFERATU stammt und 100 Jahre lang wieder und wieder zitiert wurde, bis es zum festen Bestandteil der Vampirischen Erzähltradition wurde.


Wandlungsfreudiges Monster


Ungewohnt, und mittlerweile beinahe erfrischend, ist vor allem die Tatsache, dass der Vampir hier das unbestreitbar Böse darstellt! Denn in diesem Punkt tut sich im Laufe der letzten Jahrzehnte einiges: Vampire werden salonfähig. Sie wanden sich vom Bösewicht zur Identifikationsfigur. Vom Antagonisten zum Protagonisten. Stellenweise zum Helden. Es ist eine schleichende Entwicklung: Begründet NOSFERATU das Genre noch mit einem bösartigen Vampir, wandelt der sich dank Bela Lugosi zum mythischen Verführer. Spätestens unter den Hammer Studios mit Christoper Lee wird der „Stiftzahn“ immer zahnloser. Roman Polanskis Figur in TANZ DER VAMPIRE weist schon optisch starke Ähnlichkeiten mit NOSFERATUs Hauptfigur Hutter auf und hilft, die Figur des Vampirs weiter zu entschärfen.
Später werden Vampire zu tragischen Geschöpfen, wie in BEGIERDE, die unter ihrem Fluch leiden, zu Helden und Rettern der Menschheit, wie in BLADE und zum Teenyschwarm wie in TWILIGHT – eine Entwicklung, die weder Bram Stoker noch Albin Grau sich jemals erträumen, als sie ihre Monster auf die Welt loslassen.
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Doch genau das zeigt die Stärke der Figur, welche sie erschaffen haben: Der Vampir passt sich an. Wann immer er zu langweilen beginnt, wandelt er sich. Er bleibt spannend, neu und einzigartig. Faszinierend. Egal in welcher Form. Und immer trägt er jene Bilder und Geschichten in sich, die sein Schöpfer einst erfand.
NOSFERATU erschuf unzählige Kinder, die seine visuellen Ideen und seine Erzählstrukturen und natürlich seine Frage nach der Macht des Blutes nicht nur um die Welt tragen, sondern auch in unsere Zeit. Und sie werden es auch in Zukunft tun. Und wer die Kinder liebt, sollte dem Urahn einen Besuch abstatten, der am Beginn dieser machtvollen Blutlinie steht.


Biancas Blick:

Eine Sinfonie in 5 Akten


In den frühen Stummfilmen ist die Abstammung des Films vom Theater noch deutlich sichtbar, sowohl inhaltlich wie auch formal. Die ersten Werke für die Leinwand waren vornehmlich noch abgefilmtes Theater.
Der Film als darstellerisches Medium ist damals noch neu und wirksame Techniken noch unbekannt. Das macht gerade die frühen Stummfilme zu wunderbaren Zeugnissen einer Entwicklung des Entdeckens, Experimentierens und Kennenlernens der neuen Kameratechnik und ihrer Möglichkeiten.

Die erste Frage der Filmemacher galt der inhaltlichen Aufteilung der filmischen Stoffe.
In NOSFERATU folgt die Geschichte der Struktur des klassischen Dramas, die schon seit Jahrhunderten im Theater angewendet wurde.

Zunächst gibt es eine kurze Ouvertüre, die als Auftakt, als musikalische Einleitung des Stücks, oder in diesem Falle des Films dient.

Die Geschichte beginnt mit dem 1. Akt, der Exposition. In dieser werden alle wichtigen Figuren eingeführt. Die Handlung nimmt ihren Anfang: Hutter verlässt seine Verlobte, um in den Karpaten einen vielversprechenden Immobilienvertrag mit Graf Orlok abzuschließen.

Darauf folgt der 2. Akt, die Komplikation: Die Situation verschärft sich, es tauchen Schwierigkeiten für die Protagonisten auf: Hutter erkennt, dass sein Gastgeber Graf Orlok nicht so freundlich ist, wie er vorgibt zu sein.

Der 3. Akt, die Peripetie, bezeichnet den Höhepunkt der Handlung: Hutter wird zum Gefangenen des Grafen. Hilflos muss er mit ansehen, wie Graf Orlok nach Wisborg aufbricht. Er begreift, dass das Grauen in seine Heimat Einzug halten wird.

Im 4. Akt flacht der Spannungsbogen ab: die Retardation. Die Handlungsstränge sind geklärt und liegen offen vor dem Zuschauer. Dieses Zwischenspiel dient der Vorbereitung zum großen Finale. Hutter flieht und reist, stark geschwächt, nach Hause. Auch Graf Orlok erreicht Wisborg und zieht eine Spur des Todes hinter sich her.

Als Abschluss folgt der 5. Akt: die Katastrophe, die alle Handlungsbögen zum Ende bringt und die Opfer des Dramas einfordert.Während Graf Orlok die Bewohner Wisborgs dahinrafft, sucht Ellen den Kontakt und riskiert, sein letztes Opfer zu werden. Hutter eilt zum Ort des Geschehens, um seine Verlobte dem Tode zu entreißen.

Dieses absolut klassischen Aufbaus bedient sich Regisseur F.W. Murnau in den meisten seiner Filme.

Licht und Schatten und andere Grandiositäten


Auch wenn es sich um einen Stummfilm handelt, der mit Bildern arbeiten muss, ist die Bildsprache in Nosferatur überaus auffällig.
Albin Grau, hauptverantwortlich für die Bildgestaltung des Films, spielt wunderbar mit überzogenen Schatten, etwas, das er in seinem darauffolgenden Film SCHATTEN unter der Regie von Arthur Robison perfektionieren wird.

In NOSFERATU löst sich der Schatten als Figur vom menschlichen Körper, eilt ihm voraus, ist aber nicht greifbar. Unvergessen sind die langen Krallenhände des Grafen Orlok, die immer mehrere Meter vor ihm in den Raum zu greifen scheinen oder die Szene, in der Orlok Ellen das Herz aus der Brust zu reißen scheint – Illusionen, hervorgerufen durch Licht-und-Schatten-Kontraste.
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Um den weißen Geisterwald zu erzeugen, durch den Orloks Kutsche fährt, greifen Murnau und Grau zu einem Trick, der die Experimentierfreude der Filmpioniere der frühen Jahre deutlich macht. Man hängte die eigentlich schwarz betuchte Kutsche mit weißen Tüchern ab und drehte die Szene der unheimlichen Kutschfahrt durch den Wald. Für den Film nutzte man anschließend das Negativ! Der Hintergrung ist nun milchig-weiß und die Kutsche kontrastierend schwarz – ein überaus mystisches Bild! Geschaffen mit den einfachsten Mitteln, die Grau und Murnau zur Verfügung standen.

Um Sequenzen wie das selbstständige Öffnen von Luken und Türen zu simulieren, drehen sie die Szene und spielen sie rückwärts ab – und schon bewegen sich Türen wie von Geisterhand.

Für moderne Augen seltsam erscheint auch, dass NOSFERATU trotz seiner Stummfilmherkunft nicht schwarz weiß ist, sondern farbig. Auch damals waren Filme bereits mit Farbe versehen. Eine chemische Viragierung erlaubte es, ganze Sequenzen mit jeweils einer Farbe auszustatten, was ein immer noch monochromes (also zweifarbiges) Ergebnis lieferte, aber dennoch gut erkennbar war. So entstand ein international gültiger Standard, der half, die Filmszenen einzuordnen. Für NOSFERATU gilt dabei: blaue Szenen spielen bei Nacht, gelbe bei Tag, und rote Szenen deuten Gefahr (oder Liebe) an. Andere Filme nutzen darüber hinaus etwa Sepia für Innenszenen bei Nacht, Orange für Szenen bei Kerzenschein, Rosa für friedvolle Szenen oder Lila für dramatische Nachtszenen.

Viragiertes Material hatte keine lange Lebensdauer, wodurch es meist in der Geschichte verschwand. Das reine schwarz-weiß Material - künstlerisch minderwertig und vor allem für Dorfkinos gedacht - hatte längeren Bestand, wodurch sich im Laufe der Jahrzehnte der Eindruck einstellte, Stummfilme seien schwarz-weiß gewesen.
Aktuelle Restaurierungen bemühen sich, die Originalfärbungen der Filme wiederherzustellen.

Wunderbar sind auch die Zeitraffereffekte, die Murnau gezielt einsetzt, um die Kraft und Geschwindigkeit des Grafen Orlok darzustellen. So packt der Graf in eiliger Geschwindigkeit seine Särge auf die Kutsche, die er mit enormer Schnelligkeit fährt. Da hier mit fehlenden Bildern im Film gearbeitet wurde, wirken sie heute etwas slapstickhaft, betrachtet man die Szenen aber im Bezug zum Rest des Films, erkennt man deutlich die künstlerische Kraft, die dahinter steckt.

NOSFERATU arbeitet sogar mit Überblendungen! Diese zeigen die Körperlosigkeit der Grafen. Es scheint, als könne er durch Türen und Wände gleiten. Ein für die Anfangsjahre des Films großartiger Effekt!
Mit 540 Schnitten ist Nosferatu zudem ein für die damalige Zeit sehr rasant inszenierter Film.
Um die Wirkung eines gewaltigen (Alp-)Traums für den Zuschauer zu schaffen, zeigt Murnau keine klaren Anschlüsse, das heißt, die Filmabfolge ist nicht fließend. Murnau inszeniert viele kleine, einzeln abgeschlossene Einheiten, die er aneinanderfügt. Wann das Geschehene sich abspielt, wieviel Zeit vergeht, oder ob es sich parallel ereignet, ist nicht immer eindeutig erkennbar, was dem Zuschauer den Halt nehmen soll.

Ein Leben für den Film


F.W. Murnau wird 1888 als Friedrich Wilhelm Plumpe in Bielefeld geboren und wächst als Sohn einer gutbürgerlichen Familie auf.
Nach der Schule beginnt er Kunstgeschichte in Heidelberg zu studieren, bevor Max Reinhardt ihn entdeckt und ihm in seiner Schule eine Schauspielausbildung ermöglicht. Während dieser Zeit nimmt er den Künstlernamen Murnau an, als deutliches Zeichen des Bruchs mit seinen Eltern, die weder seine künstlerischen Ambitionen noch seine Homosexualität akzeptieren.
Murnau erlebt die Schrecken des Ersten Weltkriegs im Garderegiment und als Kampfflieger für Aufklärungsmissionen. Allerdings übersteht er den Weltenbrand und kehrt 1919 nach Berlin zurück, um als Regisseur zu arbeiten.
Seinen ersten Film, DER KNABE IN BLAU, dreht er 1919 nach dem gleichnamigen Gemälde von Thomas Gainsborough und Motiven aus „Das Bildnis des Dorian Gray“. Der Film ist heute verloren, so wie sieben weitere von Murnaus 21 Filmen. Von seinem Werk MARIZZA, GENANNT DIE SCHMUGGLER-MADONNA existiert nur noch eine Rolle.

Murnau arbeitet schon bald fest mit dem Drehbuchautor Carl Meyer und dem Schauspieler Conrad Veidt zusammen, die er für fast alle seine Filme einsetzt. Auch wenn Murnau in der Weimarer Republik fleißig dreht, bleibt sein berühmtestes Werk NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS.

Dieser sticht auch dadurch hervor, dass er eine der ersten gigantischen Marketingkampagnen der Filmgeschichte mit sich bringt. Albin Graus Produktionsfirma Prana Film gibt horrende Summen für die Werbung des Films aus. Keine Anzeige wird doppelt genutzt und die Premiere wird zu einer abendfüllenden Varieté-Show aufgeblasen, für die die Zuschauer gebeten werden, im Biedermeier-Kostüm zu erscheinen. Doch trotz erfolgreicher Premiere wird NOSFERATU ein veritabler Flop. Graus Prana Film geht Konkurs, und seine vielen weiteren geplanten Filme über das Okkulte bleiben unrealisiert.
Und es trifft NOSFERATU noch härter. Bram Stokers Witwe verklagt die Prana Film aufgrund der offensichtlichen Copyrightverletzungen. Da der Film nur finanzielle Verluste bringt, fordert sie keinen Schadenersatz, dafür allerdings die Vernichtung sämtlicher Filmkopien. So wird Murnaus Meisterwerk nahezu ausgelöscht. Hier und dort überleben einzelne Kopien, aus denen später das Gesamtwerk rekonstruiert wird.
NOSFERATU ist seiner Zeit womöglich zu weit voraus, womöglich zu esoterisch, um ein großer Erfolg zu sein. Trotz seiner künstlerischen Brillanz.
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Murnau erhält einen Vertrag bei der UFA und inszeniert 1924 DER LETZTE MANN sein zweites filmhistorisches Meisterwerk, diesmal mit Emil Jannings. Hier setzt er als erster Regisseur die „fliegende“ oder „entfesselte  Kamera“ ein. Statt auf einem Stativ nur statische Bilder oder einfachste Schwenks zu ermöglichen, kann sich die Kamera dank Aufhängungen und Wippen erstmals völlig frei im Raum bewegen.
Darüber hinaus nutzt Murnau in diesem Film erstmals die „subjektive“ Kamera. Diese nimmt den Blick und das Sichtfeld einer Figur an. (Hier entwickeln sich allmählich die oben erwähnten Techniken, die den Film vom Theater lösen und eigenständige Erzählmethoden ermöglichen!)
Die Kraft dieser neuen erzählerischen Techniken zeigt sich darin, dass Murnau für DER LETZTE MANN fast vollständig auf Zwischentitel verzichten kann, was für die damalige Zeit höchst ungewöhnlich ist.

1926 beendet er seine Arbeit in Deutschland mit den Filmen TARTÜFF und FAUST – EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE, bevor er nach Amerika geht. Dort hat er mit DER LETZTE MANN viel Aufmerksamkeit erregt, und einen Vertrag bei der Fox erhalten.

Sein Hollywood-Debüt SUNRISE heimst bei der allerersten Oscarverleihung am 16. Mai 1929 drei Trophäen ein, darunter den Spezialoscar für „Einzigartige künstlerische Darstellung“, aus dem sich später der Oscar für den besten Film entwickeln wird. Dennoch wird auch SUNRISE ein finanzieller Misserfolg.

Schließlich hält der Tonfilm Einzug und verändert die Produktionsbedingungen für die Stars der Stummfilmära nachhaltig. Auch Murnau muss vermehrt Eingriffe in sein künstlerisches Konzept hinnehmen und in seinem begonnenen Film CITY GIRL wird er sogar als Regisseur abgesetzt.
Er kündigt der Fox und versucht vergeblich, wieder bei der UFA Fuß zu fassen.
Schließlich hat Murnau eine Vision: einen Film zu drehen, fernab der Zivilisation, auf eigene Kosten, nur mit ihm selbst als Regisseur und Produzent. Ein Doku-Drama! Filmisches Neuland, wie er es früher schon so oft beschritten hat!
Er nimmt den ebenso visionären Dokumentarfilmer Robert J. Flaherty unter Vertrag und dreht 1931 auf der Insel Bora Bora mit einheimischen Laiendarstellern den Film TABU, ein Word, das aus eben jener polyneschischen Region stammt, in der Murnau dreht. Nach Beendigung der Dreharbeiten kommt es zum Zerwürfnis mit Flaherty. Beide Künstler gehen getrennte Wege.

Murnau, der große Visionär, kreiert mit diesem Film eine stilbildende Mischung aus Melodram und Dokumentarfilm, die den Oscar für die Kamera mitnehmen wird. Die amerikanische Paramount ist begeistert. Sie kauft den Film und bietet Murnau einen Zehnjahresvertrag an.
Doch Murnau soll die Premiere nicht mehr erleben. Nur eine Woche vorher stirbt er bei einem Autounfall in Santa Barbara.

Zu seiner Beerdigung in Berlin erscheinen nur elf Menschen, darunter sein letzter Filmpartner Robert J. Flaherty, sein Star Emil Jannings, Greta Garbo und der zweite große Name, der neben F.W. Murnau die große Zeit der deutschen Stummfilmära verkörpert: Fritz Lang, der auch die Trauerrede hält.

Epilog


Murnau erschafft mit NOSFERATU ein Werk für die Ewigkeit, das immer noch zu fesseln weiß. Es wird als ältester Film in den Deutschen Filmkanon der Bundeszentrale für Politische Bildung aufgenommen, der es sich zur Aufgabe macht, herausragende filmische Arbeiten für den Schulunterricht auszuwählen und bereitzustellen. Dort gesellt er sich zu weiteren Meisterwerken wie GOLDRAUSCH, TAXI DRIVER, BLADE RUNNER oder DR. SELTSAM.
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Die Entwicklung des Horrorkinos ist ohne Filme wie NOSFERATU oder auch DAS CABINET DES DR. CALIGARI und DER GOLEM nicht denkbar. Murnau, Boese, Wegener und Wiene erschaffen die Grundlage von Mystik, Symbolkraft, Licht, Schatten und Körperlosigkeit, aber auch die Inszenierung eines Grauens, das erst allmählich um sich greift.
In den 40er Jahren nimmt das amerikanische Kino, besonders die Filme von Val Lewton (KATZENMENSCHEN und ICH FOLGTE EINEM ZOMBIE), deutliche Anleihen an diesem frühen, mystifizierten Horror, der schleichend Einzug hält. Man setzt auf die Imagination des Publikums, streut den Horror subtil und entwickelt das Sujet schließlich weiter.
Die Figurengestaltung des Grafen Orlok - glatzköpfig, spitze Ohren, groß, mittig sitzende Reißzähne, hager, mit Krallenhänden - findet sich immer wieder in der Filmgeschichte. Etwa in Tobe Hoopers BRENNEN MUSS SALEM oder in A NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS. Im Rollenspiel „Vampire – The Masquerade“ werden die Nosferatus sogar zu einer eigenen Untergruppe der Vampire. NOSFERATUS Vorstellung eines Vampirs ist mittlerweile Standard der Popkultur geworden.

Murnau konnte den Einfluss seines Werks auf die Popkultur nicht mehr erleben. Im Gegenteil!
Wie so viele wegweisende Künstler war er seiner Zeit voraus und erschuf Filme für die Zukunft, die das zeitgenössische Publikum noch nicht fassen konnte.
Heute aber, mehr als 92 Jahre nach der Premiere von NOSFERATU, bewegt und inspriert er Filmemacher und gilt als einer der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte.

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