26.02.14

The Wolf of Wall Street (USA 2013)

Jordan Belfort telefoniert mit seinem Kompagnon, mit dem er kurz zuvor die Droge Lemmon 714 geschmissen hat, deren Wirkung aber auf sich warten lässt. Und jetzt, plötzlich, setzt sie ein. Umso stärker. Er beginnt zu schwitzen, die Beine knicken ihm weg. Er fällt, kann sich nicht mehr gezielt bewegen. Weder die Beine noch die Arme. Sprechen geht auch nicht mehr. Er rollt, robbt, kriecht. Richtung Treppe. Sind es fünf Stufen? Fünfzig Stufen? Hundert? Er rollt sie hinab. Richtung Auto. Wie kann er es öffnen? Er hebt sein Becken und schiebt sie unbeholfen mit den Füßen auf. Er wuchtet sich hinein und fährt los. Irgendwie.
Quelle: DVD & Blu-ray „The Wold of Wall Street” (Universal Pictures)

24.02.14

12 Years a Slave (GB 2013)

Solomon schaut in die Ferne. Sein Blick scheint etwas zu suchen und nicht zu finden.
Dann dreht sich sein Kopf langsam in unsere Richtung und schaut uns an. Er verharrt dort.
Sekunden, Minuten und schaut uns einfach an.
Fragend? Verzweifelt? Hilflos? Anklagend?
Sind wir Voyeure seines Schicksals?
© TOBIS Film

23.02.14

Die Spaziergängerin von Sans-Souci (F/D 1982)

Eine Frau sitzt an einem Tisch im Restaurant. Sie ist sehr gut gekleidet, denn es ist ein sehr gutes Restaurant. Ihr gegenüber sitzt ein etwa 10-Jähriger Junge, gekleidet in einen Anzug. Die Frau ordert Champagner. Es soll ein besonderer Abend werden. Hinter ihr spielt eine kleine Kapelle. Die Frau schaut den Jungen an und ihr Gesicht beginnt zu strahlen. „Spiel etwas für mich“, bittet sie ihn. Ihm ist es unangenehm, doch kann er der Frau nichts abschlagen. Er ergreift die Geige, die ihm der Spieler der Kapelle reicht und beginnt zu spielen. Ein trauriges, wehmütiges Stück. Die Frau lächelt. Doch plötzlich mischen sich Schmerz und Trauer in dieses Gesicht. Die Augen füllen sich mit Tränen. Sie weint. Bitterlich.
Quelle: Artur Brauner-Archiv im Deutschen Filminstitut – DIF e.V.

Casino (USA 1995)

Von allen Gangsterepen, die Martin Scorsese gedreht hat, ist CASINO vermutlich nicht das populärste. Dafür ist es sein eindringlichstes. Und das hat einen guten Grund. Denn im Kern erzählt Scorsese hier ein mythologisches Götterdrama, wie es schon vor Tausenden vor Jahren von wandernden Erzählern einem staunenden Publikum präsentiert wurde.
Quelle: DVD & Blu-ray „Casino” (Universal Pictures)

Dallas Buyers Club (USA 2013)

Rayon sitzt auf seinem Bett. Er ist high. Ein schwerer Junkie. Und er hat AIDS. Erträgt das eigene Leid nur noch im Dämmerzustand. Sein Körper ist mit Flecken übersät, ausgemergelt, dürr, gebrochen. Er wirkt wie ein Skelett. Ein buntes Tuch schmückt seinen Kopf, die Schminke ist unbeholfen aufgetragen. Er ist schwach. Er hustet. Spuckt Blut. Sein Lebensgefährte nähert sich ihm und möchte ihn ins Krankenhaus bringen. Er hat Angst, dass Rayon stirbt. Er fleht und bittet. Rayon fürchtet, nicht aus dem Krankenhaus zurückzukehren. Er greift die Hand seines Lebensgefährten und seine Augen füllen sich mit Tränen. Dann bricht es heraus: „Ich will noch nicht sterben, ich will noch nicht sterben“. Dennoch erhebt er sich. Gestützt auf seinen Lebensgefährten wagt er sich ins Krankenhaus.
© 2014 Ascot Elite Filmverleih GmbH

Marlene (D 1984)

Maximilian Schell glaubt, sich verhört zu haben. Wie bitte? Frau Dietrich lehnt die Aufnahmen und Dreharbeiten in ihrem Pariser Apartment ab? Aber wie soll das denn dann gehen? Sie hatte seiner Dokumentation doch bereits 1982 zugestimmt, auch wenn sie selbst nicht auftreten will. Und wo sollte das nun alles stattfinden? Die Dreharbeiten haben bereits begonnen. Das Projekt droht zu scheitern. Eine Lösung ist nicht in Sicht.
© KNM Home Entertainment GmbH

All is lost (USA 2013)

Der Segler ist gefangen auf seiner Rettungsinsel. Er hat nur noch wenige Konserven. Das Wasser befindet sich in einem Kanister, er muss es vorsichtig einteilen. Seine Lippen sind ausgetrocknet, seine Haut scheint aus Papier zu sein. Er muss etwas trinken. Er nimmt den Kanister, den er noch kurz zuvor aufgefüllt und auf die Rettungsinsel verfrachtet hat. Nimmt einen Schluck, sein Gesicht verzieht sich und er spuckt es angewidert wieder aus. Er schaut sich den Kanister an und sieht, dass er undicht ist, dass Salzwasser eingelaufen ist.
Dann formt der Segler ein Wort und kämpft mit sich, es auszusprechen. Erst tut er es ganz leise. Dann laut, schreiend: „FUCK!“
© SquareOne/Universum Photo: Daniel Daza