07.01.16

Der Durchschnitt von 2015 - Was vom Kinojahr übrig bleibt

Aus, aus – das Jahr ist aus!
Das Kinojahr 2015 ist vorbei.
Und wir von Duoscope sind ein wenig ernüchtert. War 2014 noch ein Filmjahr voller Highlights und emotionaler Höhepunkte, zeigte sich 2015 verhältnismäßig arm an diesen. Viele Filme ließen uns mit dem Gefühl eines "Joa, war ganz gut" zurück. Nur wenige Highlights konnten uns wirklich begeistern und berühren und blieben nachhaltig in Hirn und Herz hängen.
Wir schauen zurück auf ein Jahr, das vor allem aus einem guten Durchschnitt und spürbaren Trends bestand.
Unsere Top-Filme des Jahres. Da ist für jeden was dabei. Leicht war die Auswahl diesmal nicht - 2015 war ein rundum gutes Jahr mit wenigen Highlights.
Collage von Duoscope - Der etwas andere Filmblog
Marco:
Das war also 2015. Kommt es nur mir so vor, oder hat das Jahr vornehmlich hinter den Kulissen für Furore gesorgt?

Bianca:
Wie meinst du das?

Marco:
Naja, zum Beispiel:
2015 war das finanzstärkste Kinojahr aller Zeiten! Insbesondere die Universal Studios konnten sich freuen: Als erstes Filmstudio überhaupt haben sie dieses Jahr die 5 Milliarden-Grenze überschritten. Finanzielle Erfolge wie 50 SHADES OF GREY, FAST AND FURIOUS 7, DIE MINIONS, PITCH PERFECT 2 und nicht zuletzt die überraschend erfolgreichen JURASSIC WORLD und STRAIGHT OUTTA COMPTON sorgten dafür, dass Universal Pictures schon im August des Jahres uneinholbar vorne lagen. Mit weiteren Hits wie AVENGERS – AGE OF ULTORN, JAMES BOND – SPECTRE und natürlich dem alles überragenden STAR WARS – DAS ERWACHEN DER MACHT wurde 2015 mehr Geld an den Kinokassen umgesetzt als in irgendeinem Jahr zuvor!

Bianca:
Ich finde, das zeigt wieder, dass Erfolg und Qualität nicht unbedingt Hand in Hand gehen.

Marco:
So kann man das auf jeden Fall deuten, ja.
2015 war auch das Jahr der Stars auf dem Regiestuhl. Die legendärsten, populärsten und erfolgreichsten Regisseure Hollywoods legten dieses Jahr einen Streifen vor: Steven Spielberg, Roland Emmerich, Ridley Scott, Danny Boyle, Michael Mann, George Miller, Robert Zemeckis und Ron Howard machten 2015 zum Superjahr der Top-Regisseure. Hinzu kommen auch all die „Jungen Wilden“, die sich 2015 im Kino tummelten: J.J. Abrams, Quentin Tarantino, Guy Richie, M. Night Shyamalan, Alejandro González Iñárritu, Neil Blomkamp, Guillermo Del Toro, Denis Villeneuve, Anton Corbjin, Antoine Fuqua oder Alex Garland – alles, was in Hollywoods Regieliga aktuell Rang und Namen hat, war dieses Jahr vertreten.

Bianca:
Wobei ja gerade die Top-Legenden irgendwie nur Durchschnitt abgeliefert haben, oder?

Marco:
Definitiv sticht George Miller hier am meisten hervor. Ganz nebenbei zeigt die Liste aber auch, wie dringend wir mehr weibliche Top-Regisseurinnen brauchen!

Bianca:
Dafür war 2015 das Jahr der Frauenrollen. Es gab so viele gute und würdige Frauenrollen wie selten zuvor. MAD MAX: FURY ROAD, VICTORIA, EX_MACHINA, CAROL, ALLES STEHT KOPF, THE BABADOOK, STAR WARS - DAS ERWACHEN DER MACHT, 45 JAHRE, A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT oder CLOUDS OF SILS MARIA. Hinzu kommen einige Filme, die jetzt erst hier anlaufen: RAUM oder BROOKLYN etwa.

Marco:
Oh ja, da war einiges los.
Und natürlich war 2015 das Jahr der Remakes, Reboots und der puren Kinonostalgie. MAD MAX und der TERMINATOR tosten wieder über die Leinwand, JURASSIC WORLD bewies, dass Dinosaurier immer noch blockbustertauglich sind, James Bond zeigte in SPECTRE, dass Blofeld einfach nicht totzukriegen ist und nicht zuletzt half uns STAR WARS – DAS ERWACHEN DER MACHT dabei, uns wieder wie zehnjährige Spielplatz-Jedis zu fühlen.

Kurz gesagt: 2015 war ein besonderes Jahr für die Kinolandschaft.

Bianca:
Bleibt die Frage, ob sich das in den Filmen widerspiegelt.


Was uns 2015 bewegt hat


Marco:
Ja, das wird sich zeigen. Wollen wir anfangen?

Bianca:
Fangen wir an.

Marco:
Ich erinnere mich noch, wie aufgeregt ich letztes Jahr an dieser Stelle war. Voller Vorfreude auf all die Titel, die 2015 erscheinen sollten.

Bianca:
Das ging mir auch so.

Marco:
Und? Hat sich deine Vorfreude gelohnt? Du warst ja ganz hibbelig letztes Jahr.

Bianca:
Naja. Ehrlich gesagt: Ich enthibbele regelrecht, wenn ich jetzt auf 2015 zurückschaue. Es ist nicht so, dass es nicht auch dieses Jahr tolle Filme gegeben hätte, aber für mich waren die meisten Filme tatsächlich Durchschnitt oder glattweg Enttäuschungen.

Marco:
Okay. Also, wirklich „enttäuscht“ war ich selten, aber ich denke auch, dass das Jahr alles in allem irgendwie „meh“ war. Auch wenn ich eine Fülle von Filmen gesehen habe, die nicht schlecht waren, fand ich nur wenige so richtig „gut“. Die Highlights waren deutlich seltener als letztes Jahr.
EX_MACHINA steht symptomatisch für das ganze Jahr 2015 - drei gute Schauspieler in einem guten Film mit einem guten Drehbuch. Nichts an dem Film ist schlecht, und dennoch blieb von dem Film kein Gefühl nachhaltig hängen.
So fühlt sich beinahe unser ganzes Kinojahr an: nicht schlecht, eher gut, aber eben nicht überragend.

© Universal Pictures Germany GmbH
Bianca:
Natürlich habe ich nicht alle Filme sehen können, die dieses Jahr liefen. Ja, noch nicht einmal alle, die ich gern gesehen hätte. Aber gut um die 60 aktuellen Filme habe ich geschafft, dazu kommen noch Sondervorstellungen und die Festivalperlen. Und da schreibe ich PERLEN mal ganz groß!

Marco:
Witzig, das sehe ich ähnlich. Es gab viele Filme, die ich aus unterschiedlichen Gründen verpasst habe, obwohl ich sie sehr gerne gesehen hätte. Und die meisten Highlights stammen dieses Jahr tatsächlich vom Fantasy Filmfest. Im Regelkino war mir der Einheitsbrei zu diffus.

Bianca:
Viel spannender als die Filme fand ich in diesem Jahr die so deutlich erkennbaren Thementrends.

Marco:
Welche wären das?

Bianca:
Naja: Alzheimer, und die gesamte LGBT-Thematik natürlich, die mal mehr, mal weniger gut umgesetzt wurde. Und die Remakes. Und im Sommer zeigte sich, dass Feminismus und die Rolle der Frau im Blockbuster-Film plötzlich ganz großgeschrieben wurde.


Die nachhaltigsten Schauspielleistungen - weiblich


Marco:
Das stimmt. Dazu muss ich später auch noch was loswerden. Aber: Die Leute sind wegen unserer Bestenlisten hier, also fangen wir vielleicht mit ein paar Listen an, was meinst du?

Bianca:
Na klar.

Marco:
Ladys first. Wer waren deine Schauspielerinnen des Jahres?

Bianca:
Es ist ein bisschen traurig dieses Jahr. 2014 konnte ich mich gar nicht entscheiden, so viele Leistungen haben mir gefallen. Und obwohl es dieses Jahr so viele tolle Rollen für Frauen gab, ich hab ja leider nicht alle sehen können, muss ich irgendwie ganz schön tief kramen, um Frauen zu finden, die wirklich einen Eindruck hinterlassen haben.

Marco:
Dann buddel mal.
2015 war ein gutes Jahr mit guten Frauenrollen - dennoch hatten wir Mühe, unsere Top 3 zu finden. Diese Frauen haben den stärksten Eindruck bei uns hinterlassen: Eine loyale Freundin, eine ganz normale Schauspielerin, eine Sprachwissenschaftlerin, die ihre Sprache verliert, eine mysteriöse Fremde, eine Suchende auf langem Trip und ein ideales Rollenvorbild.
Copyrightvermerke von l.o. nach r.u.: Focus Features / Twentieth Century Fox/ Polyband - WVG / Koch Media GmbH / Twentieth Century Fox / The Walt Disney Company Germany GmbH
Bianca:
Auf Platz 3 landet natürlich die Darstellung von Julianne Moore in STILL ALICE. Brillant und berührend, deswegen kommt sie definitiv auf die Liste, doch was mir von diesem Werk am meisten im Gedächtnis geblieben ist, ist das perfide Ende, dass eine Sprachwissenschaftlerin, die sich mit der Sprachentwicklung beschäftigt, am Ende die Sprache verliert.

Auf Platz 2 sehe ich dann Naomi Watts in BIRDMAN.

Marco:
Oh, da hast du aber wirklich tief gegraben.

Bianca:
Ja. Aber was sie aus ihrer kleinen Rolle macht, ist sensationell. Watts ist immer so wunderbar uneitel, vielschichtig und kann mit wenig Spiel sehr berührend sein. In ST. VINCENT hat sie das dieses Jahr ebenfalls sehr gut bewiesen! 

Marco:
Und auf Platz 1?

Bianca:
Natürlich Alicia Vikander. Sie hat für mich in diesem Jahr endgültig den Sprung vom Geheimtipp zum Leinwandgold geschafft. Für mich war sie die Offenbarung des Jahres! Ihre Rollen in EX_MACHINA, CODENAME U.N.C.L.E und zuletzt THE DANISH GIRL sind so unterschiedlich und grandios von Vikander gespielt. In THE DANISH GIRL reißt sie mir das Herz aus dem Leib mit ihrer Darstellung einer loyalen und doch zutiefst gequälten Seele. Untopbar!

Marco:
Gute Liste. Ich habe auch ziemliche Mühe, wirklich tolle Leistungen in diesem Jahr festzumachen. Platz 3 und 2 sind bei mir eigentlich keine echten Highlights, stechen aber in meiner Erinnerung noch ein wenig aus dem Mittelmaß hervor.

Bianca:
Spann uns nicht auf die Folter.

Marco:
Auf Platz 3 nehme ich Reese Witherspoon. Sie hatte in WILD – DER GROßE TRIP keine leichte Aufgabe, hat es aber geschafft, den Film sauber ins Ziel zu tragen, und es hat mir Spaß gebracht, ihr zuzuschauen.

Bianca:
Jetzt hast du aber auch schon tief gegraben.

Marco:
Und ich buddel noch tiefer.
Auf Platz 2 wähle ich nämlich Nadia Hilker. Sie hat zwar beieleibe nicht die zweitbeste Leistung des Jahres abgeliefert, aber ihre Rolle und ihr Spiel in SPRING sind mir als deutlich interessanter und markanter in Erinnerung geblieben als viele andere. Sie teilt sich den Platz aber mit Julianne Moore, die ich in STILL ALICE einfach toll fand.

Und auf Platz 1, da sind wir uns wohl einig, kann dieses Jahr niemand anderes für mich stehen als Alicia Vikander. In EX_MACHINA fand ich sie sogar noch relativ mittelmäßig und war nur wenig überzeugt von ihr, aber in THE DANISH GIRL hat sie mich einfach zu Tränen gerührt. Tolle Rolle, toll gespielt. Sie stiehlt Eddie Redmayne komplett die Show. Und auch, wenn ich mich freue, dass Cate Blanchett und Rooney Mara soviel Lob und Hype für ihr Spiel in CAROL kassieren, haben mich ihre guten Leistungen in dem Film einfach kalt gelassen. Für mich hat Vikander dieses Jahr den Vogel abgeschossen, ich war und bin hin und weg.

Bianca:
Da sind wir uns dann ja wirklich einig.

Marco:
Einen kleinen Sonderpreis möchte ich aber noch Daisy Ridley zusprechen. Ihr Spiel in STAR WARS – DAS ERWACHEN DER MACHT ist aufgrund des Films natürlich eher zweckmäßig als preisverdächtig, aber sie tritt vermutlich das schwerste Kinoerbe seit Hayden Christensen an, und macht ihre Sache wirklich verdammt gut! Sie läuft frisch und unverbraucht in eines der am kritischsten beäugten Franchises der Welt und liefert wie aus dem Handgelenk ab. Und sie scheint auch neben der Leinwand gut mit dem Rummel umzugehen. Sie ist definitiv ein Highlight des Films und man kann ihr stundenlang zusehen ohne sich zu langweilen.


Die nachhaltigsten Schauspielleistungen - männlich


Bianca:
Kommen wir also zu den Herren der Schöpfung. Welche drei waren für dich da an der Spitze?

Marco:
Hier ist die Situation beinahe noch trister als bei den Damen. Obwohl ich eine Menge Leistungen gesehen habe, die ich nicht schlecht fand, gab es nur wenige, die mich nachhaltig begeistert und bewegt haben. Aber dieses Jahr gab es auch deutlich weniger gute Rollen für Männer, habe ich den Eindruck. Vielleicht täusche ich mich, aber meine Wahrnehmung ist so. Eigentlich ja auch mal erfreulich.

Bianca:
Oha, so weit ist es schon? Na, dann nenne deine Top 3.
Diese Schauspieler haben uns 2015 besonders berührt, begeistert, oder sich unsere Aufmerksamkeit gesichert: Eine Frau in schwierigen Umständen, ein Musikproduzent, der nie Musik hört, Ein Musiklehrer, der sein Tempo kennt, ne Berliner Schnauze, wa?, ein machtloser Actionheld und ein Chamäleon im Rollenwahn.
Copyrightvermerke von l.o. nach r.u.: Focus Features / STUDIOCANAL / Sony Pictures Home Entertainment / Senator Home Entertainment / Splendid Film - WVG / Weltkino Filmverleih GmbH
Marco:
Platz 3 ist recht fix erklärt. Domhnall Gleeson hat aktuell einfach einen sagenhaften Lauf und war 2015 dauerpräsent im Kino! In UNBROKEN, EX_MACHINA, FRANK und STAR WARS - DAS ERWACHEN DER MACHT war er zu sehen, und überzeugte dabei jedes Mal restlos. Außerdem ist der Mann unglaublich wandelbar, er sieht immer wieder anders aus, trotz seiner markanten, rothaarigen Optik. Jetzt im Januar ist er sofort wieder zwei Mal zu sehen, in THE REVENANT und in BROOKLYN. In Letzterem habe ich ihn fast gar nicht erkannt, aber auch hier liefert er beide Male hervorragende Leistungen ab. Aktuell mein Top-Nachwuchsstar, der eine ganz große Karriere vor sich hat, wenn er mal aus der zweiten Reihe rauskommt.

Auf Platz 2 liegt bei mir J.K. Simmons, der, wenn auch im kongenialen Zusammenspiel mit Miles Teller, in WHIPLASH einfach sagenhaft gut ist! Der Oscar war für mich mehr als gerechtfertigt.

Bianca:
Oh ja, der war großartig. Ich habe ihn auch in meiner Liste.

Marco:
Auf Platz 1 liegt bei mir uneinholbar weit vorne, Nicholas Hoult. Und auch wenn seine Leistung in MAD MAX: FURY ROAD solide war, und er im Grunde der einzige in dem Film war, der mal ein wenig schauspielern durfte, hat er mich vor allem in KILL YOUR FRIENDS umgehauen. Der ist hier leider noch gar nicht angelaufen, von daher ist es ein bisschen unfair, aber wenn der Streifen 2016 hoffentlich in Deutschland startet, wartet da ein ganz heißes Eisen auf uns.
Alle anderen Leistungen, die ich dieses Jahr gesehen habe, selbst die guten, wie Oscar Isaac in EX_MACHINA, Michael Keaton in BIRDMAN oder Paul Dano und John Cusack in LOVE & MERCY, haben mich irgendwie nicht nachhaltig geflasht.

Einen kleinen Sonderpreis möchte ich aber auch hier vergeben: Arnold Schwarzenegger ist in MAGGIE zwar dutlich an die Grenzen seiner Schauspielfähigkeit gestoßen, hat aber auf seine alten Tage nochmal bewiesen, was für ein Multitalent er ist. Seine Leistung hat mir eine Menge Respekt abgenötigt!

Und? Welche Jungs haben dich verzaubert?

Bianca:
Ich hab es da auch nicht leichter, dieses Jahr. Viel Durchschnitt, wenig Herausragendes...
Auf Platz 3 landet für mich ebenfalls J.K. Simmons. Seine Rolle in WHIPLASH ist beeindruckend und dementsprechend nachhaltig.

Auf Platz 2 hüpfen bei mir Frederic Lau für seine Darstellung in VICTORIA und ebenfalls Nicholas Hoult für seine Rolle in KILL YOUR FRIENDS. Beide sind überragend! Lau mit seiner Berliner Schnauze, schnodderig, verängstigt, panisch und verzweifelt. Die darstellerische Leistung (auch von Laia Costa, die es oben nicht ganz in meine Top 3 geschafft hat) ist nicht hoch genug zu loben. Der ganze Film ist erwähnenswert. Ich komme auch noch drauf zurück.
Hoult glänzt hingegen als eiskalter Karrierejuppie in einer wunderbaren, bissigen Satire der Musikbranche der 90er Jahre. Moritz Bleibtreu erhält übrigens eine gesonderte Erwähnung für seinen 3-Minutenpart als „Rudi“ – großartig!

Marco:
Oh ja, stimmt. Moritz Bleibtreu als Rudi! Ein absolutes Highlight des Kinojahres. Großartig!
Und wer ist deine Nummer 1?

Bianca:
Auf Platz 1 thront, wie bereits letztes Jahr, Eddie Redmayne für seine Darstellung der Lili Elbe in THE DANISH GIRL. Auch, wenn die Verfilmung nicht in allem rund ist und Alicia Vikander ihm die Show stiehlt, bleibt seine Performance am meisten im Gedächtnis.

Marco:
Eddie Redmayne hatte ein wirklich seltsames Jahr. Erst verzaubert er uns in DIE ENTDECKUNG DER UNENDLICHKEIT, dann legt er flach und einen Kloppmist wie JUPITER ASCENDING vor, und jetzt liefert er in THE DANISH GIRL wieder ab.

Bianca:
Der alte Oscarfluch: Auf jeden Oscargewinn folgt ein schlechter Film. Julianne Moore kam ja auch gleich nach ihrem Oscarsieg in THE SEVENTH SON ins Kino zurück.
Apropos Oscars: Natürlich drücke ich Leo die Daumen, weil er einfach der Beste seiner Generation ist und in THE REVENANT eine sagenhafte Performance abliefert, bei der ich wirklich körperlich mitgelitten habe. Leider konnten wir ihn erst im neuen Jahr sehen – 4 Tage zu spät, so dass ich ihn nicht mit berücksichtigen konnte. 

Die Überraschungen 2015


Marco:
Oh ja, der hätte sich bei mir auch noch in die Top 3 gelitten. Wirklich Wahnsinn, was er abliefert. Aber auch Tom Hardy ist gut, der ja dieses Jahr für mich zu kurz kam – in MAD MAX: FURY ROAD fand ich ihn zu blass, und LEGEND und THE REVENANT laufen beide heute erst an. Noch dazu am selben Tag!

Also, wir haben uns noch eine Kategorie überlegt. Da das Jahr irgendwie so durchschnittlich verlief, frage ich dich: Was waren für dich die größten Überraschungen des Jahres?

Bianca:
Da gab es wirklich so einige!

Marco:
Ja man weiß immer gar nicht, ob das gut oder schlecht ist. Also, was hat dich überrascht?

Bianca:
Ganz oben auf der Liste steht für mich MAD MAX: FURY ROAD. Nein, ich fand ihn nicht ganz so toll wie die allgemeinen Begeisterungsstürme. Er hat viele Schwächen und inhaltliche Löcher, aber er hat mich echt gefesselt und beeindruckt! Und dabei wollte ich den Film aus Desinteresse zunächst gar nicht sehen …
MAD MAX: FURY ROAD erwies sich als eine der Top-Überraschungen des Jahres. Wohl nur Wenige hätten erwartet, dass George Miller mit einem 40 Jahre alten Franchise nochmal so rasant in die Gegenwart aufholt.
Darüber hinaus sorgt der Film für eine "furiose" Feminismus-Debatte. Egal wie man dazu steht: Selbst wenn der Streifen feministisch sein sollte, sexistisch bleibt er dennoch.
© Warner Home Video
Marco:
Ich hab dich überredet.

Bianca:
Ja, zum Glück.

Auch MISSION: IMPOSSIBLE – ROGUE NATION war eine Überraschung! Außer dem ersten Teil von 1996 hat mich kein Beitrag aus der Reihe mehr richtig umgehauen, aber der hier rockte! Und wie!

Eine weitere echte Überraschung war für mich EVEREST. Das Drama um einen problembeladenen Aufstieg auf den höchsten Gipfel der Erde wartet nicht nur mit einem beeindruckenden Ensemble auf, sondern besticht durch seine grandiosen Landschaftsaufnahmen, seine reduzierte Figurenzeichnung und den nur spärlich eingesetzten Pathos, der solche Katastrophenfilme zumeist störend durchzieht.

Marco:
Ich fand den Pathos reichlich, aber einfach nicht so schlimm zelebriert wie in ähnlichen Filmen. Ich habe zumindest keine Zahnschmerzen davon bekommen wie bei anderen Katastrophenfilmen.

Bianca:
Eine weitere Überraschung hast du bereits angesprochen: Arnold Schwarzenegger bietet in MAGGIE eine eindrucksvolle dramatische Darstellung, die ich ihm so gar nicht zugetraut hätte. MAGGIE ist zwar als Film insgesamt eher Durchschnitt, aber Arnie über jeden Zweifel erhaben!

Marco:
Eine gute Liste.

Bianca:
Warst du auch von etwas überrascht dieses Jahr?

Marco:
Von MAD MAX: FURY ROAD! Genau wie du. Ich halte ihn für überbewertet, muss aber sagen, dass ich im Kino wirklich geflasht war. Obwohl mir eine innere Stimme dauernd zuschrie: „Aber der macht so viel falsch!“, war die andere Stimme lauter, die brüllte: „Yeehaw!“ Ich hatte nur selten an einem Film dermaßen viel Spaß, den ich im Grunde die ganze Zeit über im Geiste nur zerfetzt habe. STAR WARS – DAS ERWACHEN DER MACHT kam dem aber recht nahe.

Eine weitere Überraschung war für mich tatsächlich JURASSIC WORLD. Ich hatte mich auf das Schlimmste vorbereitet und war am Ende erstaunlich überrascht, wie gut der Film funktioniert. Dass er JURASSIC PARK auf einer Metaebene eingebaut hat, hat da sicherlich geholfen, das hat mir zumindest viel Freude bereitet.

Bianca:
Filme mit Riesenmonstern haben es bei dir ja immer leicht.

Marco:
Natürlich. Es sind Riesenmonster! Wie kann das keinen Spaß bringen?
Aber es geht auch kleiner. ICH SEH ICH SEH hat mich nämlich auch überrascht. Sehr sogar. Ich stehe ja eher weniger auf „Öschi-Horror“, aber der hat mich irgendwo im Angstzentrum getroffen. Das vermutlich intensivste Filmerlebnis, das ich dieses Jahr hatte (auch hier kam THE REVENANT vier Tage zu spät), selbst wenn ich früh erahnt habe, wohin der Hase läuft. Eine echte Perle des Jahres.

Ansonsten war das Jahr erstaunlich überraschungsfrei. Zumindest was positive Überraschungen angeht. Ich kann noch gestehen, dass ich ebenfalls von Moritz Bleibtreu in KILL YOUR FRIENDS überrascht war. Der beste Gastauftritt aller Zeiten!


Die Enttäuschungen 2015


Bianca:
Du meintest, das seien deine positiven Überraschungen. Was waren dann deine größten Enttäuschungen 2015?

Marco:
Das waren deutlich mehr! Es gab einige Filme, auf die ich mir große Hoffnungen gemacht habe, entweder, weil sie viel Lob von Kritik und Publikum erhalten haben, oder weil ich die Macher sehr schätze.

Bianca:
THE MARTIAN war einer deiner größten Vorfreude-Hits dieses Jahr, oder?

Marco:
Und es hat sich leider nicht gelohnt. Ich liebe das Buch, aber der Film zu THE MARTIAN war mir am Ende zu beliebig, zu mittelmäßig, zu dröge. An den wird man sich bald nicht mehr erinnern, und auch wenn ich im Kino Spaß hatte – es ist wirklich nichts hängengeblieben. Das ist zwar symptomatisch fürs ganze Filmjahr, wurmt mich in diesem Fall aber besonders, weil ich mich auf diesen Film am meisten gefreut habe. Und dafür war er mir zu lasch.

Bianca:
Das tut mir leid. Ich fand ihn auch etwas mittelmäßig.

Marco:
Die mit Abstand bitterste Enttäuschung des Jahres war allerdings A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT. Meine Güte, was wird der gelobt. Gut möglich, dass all diese postfeministischen, anti-iranischen und kunstkulturellen Bezüge irgendwo da drin stecken, mich hat nichts davon erreicht. Für mich die Gurke des Jahres, und einer der langweiligsten Filme, die ich seit langer, langer Zeit gesehen habe. Gerade, wenn man im Jahr davor noch durch einen Hammer wie ONLY LOVERS LEFT ALIVE verwöhnt worden ist. Sorry, aber was auch immer die Liebhaber des Films darin sehen, ich bin dafür offenbar blind.

Ähnlich schwer hat es mich bei CAROL getroffen. Ich habe gut 50 Kritiken gelesen, die den Film in den Himmel loben, und jede davon aus ähnlichen Gründen. Auch hier frage ich mich, ob mir ein anderer Film gezeigt wurde. Ich habe leider nichts davon gesehen oder gespürt. Der Film war nicht per se schlecht, hat mich aber kaltgelassen wie eine Werbung für Kinder Maxi King. Er war nicht ganz so öde wie A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT, aber gelangweilt habe ich mich dennoch die meiste Zeit über, und ich war heilfroh, als ich endlich aus dem Kino konnte.
Von CRIMSON PEAK hätte ich mir auch ein bisschen mehr erwartet, für einen del Toro war der erstaunlich blass, trotz aller opulenten Ausstattung. Aber die Enttäuschung war nichts gegen das Entsetzen, mit dem ich dem Komplettabsturz von SICARIO beigewohnt habe.

Bianca:
Auf den habe ich schon gewartet.

Marco:
Ich liebe Denis Villeneuve - PRISONERS und ENEMY sind Meisterwerke - und muss ihm zugute halten, dass er mit SICARIO ebenso spaltet wie mit all seinen anderen Filmen. Dieses Mal finde ich mich halt auf der Seite derjenigen wieder, die mit dem Film nicht das Geringste anfangen können. Für mich zwei der langweiligsten Stunden des Kinojahres, und einer der am miesesten konzipierten Filme seit langer, langer Zeit. Ein kompletter Rohrkrepierer.

Bianca:
Und dann ist da noch ...

Marco:
Ja, die vielleicht seltsamste Enttäuschung des Jahres. STAR WARS – DAS ERWACHENDER MACHT. Ich liebe STAR WARS nicht weniger als all die anderen Nerds da draußen, aber bei diesem Film kann ich meine kritische Seite trotz aller Begeisterung einfach nicht zum Schweigen bringen. Das Seltsame dabei ist: Der bringt mir wirklich jede Menge Spaß, ich halte ihn für einen äußerst sehenswerten Popcorn-Streifen, und fast alle Elemente funktionieren hervorragend. Bis auf das Drehbuch! Himmel, das Drehbuch! Disney hat einige Entscheidungen getroffen, und einige Dinger durchgelassen, die mich wirklich aufregen. STAR WARS ist für mich wie eines dieser Bilder, auf denen man wahlweise eine alte Frau oder eine junge Frau sieht. Ich kann dem Film entweder sehr viel abgewinnen, und habe sehr viel Spaß mit diesem Retro-Trip nach 1977, oder ich könnte kochen und toben über all den Schwachsinn, den er in seinem letzten Akt abfeuert, und darüber, dass er keine eigenen Wege geht.

Für mich ist der STAR WARS Reboot - ich weigere mich einfach, ihn als Fortsetzung anzuerkennen - also der gleichermaßen spaßigste und enttäuschendste Film des Jahres. Ich finde es außerdem unfair, dass vor allem die Kritiker ihm so viel von den Schwächen und Albernheiten durchgehen lassen, die sie bei jedem anderen Film, der nicht STAR WARS auf dem Plakat stehen hat, böse bemängelt hätten. Die Kritiker sind den Schwächen des Streifens gegenüber viel zu nachsichtig. Den Fans kann ich das verzeihen, aber die Filmjournaille hat sich hier in meinen Augen nicht von ihrer besten Seite gezeigt. Ich denke, man kann den Film auch mögen und seine Fehler trotzdem kritisieren. Tut man bei anderen Blockbuster-Märchenfilmen ja auch!

Aber genug davon. Wie sehen deine Enttäuschungen aus?

Bianca:
TERMINATOR: GENISYS. Jedes weitere Wort wäre hier Verschwendung. Platz 1. Punkt!

Marco:
Haha, der hat mich nicht enttäuscht. Der war genau so mies, wie ich es befürchtet hatte.

Bianca:
Auf den zweiten Platz gesellt sich SPECTRE. Leider echt enttäuschend. Mitnichten ein schlechter Film, aber unausgegoren und voller verschenkter Möglichkeiten, aber ich hoffe auf einen versöhnlichen fünften Craig-Bond!

Marco:
Wie ich schon sagte: Der war nicht überragend, aber ich hatte viel Spaß damit. Der war mein STAR WARS dieses Jahr: Alles, was der nicht gut gemacht hat, war mir egal, er hat sich mal wieder wie ein echter Bond angefühlt!
Nicht abgeliefert, überschätzt, unterwältigend: Etliche Filme haben uns 2015 nicht das geliefert, was wir uns erhofft haben, oder was andere Kritiker darin sehen. Darunter schnarchige Zeitlupen-Vampire, eine gefühllose Liebesgeschichte, eine unspritzige Romanverfilmung, ein Comeback aus der Drehbuchhölle, eine langweilige Thrillerschlaftablette und ein Reboot, das zwar liefert, aber weit hinter seinen Möglichkeiten bleibt.
Copyrightvermerke von l.o. nach r.u.: Capelight Pictures / Wilson Webb DCM / Twentieth Century Fox / Paramount Pictures / STUDIOCANAL / The Walt Disney Company Germany GmbH
Bianca:
Reite doch nicht immer drauf rum.

Marco:
Sorry. Stimmt. Also, dein Platz Nummer 3?

Bianca:
Du sagst es ja schon, dass SICARIO spaltet. Der hat massenhaft vertane Chancen und landet auf Platz 3. Ich liebe Villeneuve ebenfalls, aber eine passive und ahnungslose Hauptfigur in einem völlig ausgelatschen Mexiko-Drogenkartell-Thema machen einen Film öde! Und die spannendste Figur wird nur angerissen und verschenkt! Da helfen auch die toll fotografierten Bilder nichts …

Und ja, ich gebe dir auch bei einem anderen Film recht: Zuzuschauen, wie die Darsteller in A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT die Zeitlupensequenzen selber spielen, war schon das Highlight dieses ansonsten echt langweiligen Films, der mich in keiner Sekunde fesseln oder gar überzeugen konnte. Gähnfaktor eins.


Die Kinotrends 2015


Marco:
Schön, dass wir uns bei SICARIO einig sind.
Ja, diese ganze Drogen- und Kartellgeschichten waren 2015 wirklich Trendthema, oder? Neben SICARIO liefen noch ESCOBAR: PARADISE LOST und die gefeierte Doku CARTEL LAND dazu. Netflix hat außerdem mit der Serie NARCOS für Furore gesorgt.
Welche Trends hast du dieses Jahr sonst noch ausgemacht?

Bianca:
Feminismus und der LGBT-Film.

Marco:
Stimmt, Feminismus im Actionfilm war dieses Jahr ein großes Thema. Ausgelöst durch Charlize Theron in MAD MAX: FURY ROAD und kurz darauf durch Bryce Dallas Howard in JURASSIC WORLD schroff kontrastiert. Fandest du das Jahr wirklich so feministisch?

Bianca:
Wohl eher nicht, denn eine starke weibliche Hauptfigur macht noch keinen feministischen Film aus. Zwar ist Furiosa in MAD MAX: FURY ROAD die selbstbestimmte Heldin, aber dennoch werden ihre Gefährtinnen leichtbekleidet und von männlicher Seite allzu schnell beeinflussbar gezeichnet. Dass der Großteil der Frauen insgesamt als Milchsäue in dieser Welt dienen, brauche ich hierbei gar nicht erst zu erwähnen.

Marco:
Viele sehen gerade das ja als den feministischen Aspekt des Films: Die Frauen befreien sich aus ihrer patriarchalischen Unterdrückung und hauen den Jungs richtig eine rein.

Bianca:
Und du meinst, das reicht?

Marco:
Nö. Für mich ist das nicht feministisch, weil ich mich weigere, einen Film als feministisch zu bezeichnen, solange er gleichzeitig sexistisch ist. Feminismus bedeutet für mich noch: Klare Gleichstellung und Gleichrangigkeit zwischen Männern und Frauen.

Die Art, wie die Frauen in MAD MAX: FURY ROAD beim „Wet T-Shirt“-Gehampel inszeniert werden, ist für mich sexistisch, besonders, weil kein Mann sich in einer derartigen Pose zeigen muss. Und auch wenn Furiosa durchaus tough ist: Ohne Max' Hilfe kommt auch sie nicht aus. Immer, wenn sie etwas "hartes" tut, schafft sie das nur durch Max' Unterstützung. Der Film besteht vermutlich nicht mal den Bechtel-Test, weil die dünne Handlung gar nicht zulässt, dass die Frauen über etwas anderes als die Männer reden.
Und auch wenn der Film natürlich einen erfolgreichen Aufstand der Frauen gegen ein Patriarchat andeutet, ist er für mich auch deshalb sexistisch, weil er eben am Ende andeutet, dieses Patriarchat durch ein Matriarchat auszutauschen. Von Feminismus im Sinne der Gleichberechtigung ist hier nicht das Geringste zu spüren.

Bianca:
MISSION: IMPOSSIBLE – ROGUE NATION wird ja auch als feministisch gefeiert. Klar ist Rebecca Fergusson in dem Film tough, aber muss sie deshalb immer auf Highheels rumeiern, ihre nackten Beine zeigen und im Abendkleid rumlaufen? Hmmmmm, die Ansätze sind ja da, aber eben nur Ansätze.

Marco:
Sehe ich auch so. Eine Frau, die Männer vermöbelt, macht, wie gesagt, noch keinen Feminismus. Fergusson wird in dem Film eindeutig sexualisiert. Als sie ihr nacktes Bein aufstützt, um das Sniper-Gewehr zu halten, die Art, wie die Kamera genüßlich ihr Bein hochkriecht, ich hab mich wie ein Zehnjähriger gefühlt, der im Schwimmbad durch den Türspalt in die Mädchenumkleide spannert.

Nicht falsch verstehen: Ich finde es super, dass Fauen in Filmen endlich auch mal anpacken und draufhauen dürfen, und nicht immer nur Motivation oder schmückendes Beiwerk für männliche Helden sind. Aber solange Frauen in einem Film derartig sexuell inszeniert werden, die Männer aber nicht, ist der Film sexistisch. Nur weil die Frau dabei eine Waffe in der Hand hält, führt das nicht zur Gleichberechtigung. Nun ist Feminismus nicht das gleiche wie Anti-Sexismus, aber für mich ist ein Film erst dann feministisch, solange jegliche sexistischen Elemente ausgespart werden.
Ist das noch Feminismus oder schon Deko für den Waffenschrank? MISSION: IMPOSSIBLE - ROGUE NATION wird aufgrund seiner schlagkräftigen Nebenrolle als feministisch verklärt. Die Kamera genießt jedoch den Blick auf nackte Beine und erschafft ein Pin-up Bild für Waffennarren. Einen männlichen Helden würde man wohl nicht in dieser Pose finden.
© Paramount Pictures
Bianca:
Die Heldin in STAR WARS macht dabei Mut, denn sie bringt wenig typisch weibliche Attitüden mit sich.

Marco:
Dass ausgerechnet STAR WARS dieses Jahr zur Speerspitze des feministischen Blockbusterkinos werden würde, hätte ich auch nicht gedacht. Rey ist tatsächlich der einzig feministische Mainstream-Charakter dieses Jahr: Sie ist tough, begegnet den Männern auf Augenhöhe, und wird nicht sexualisiert, ist aber auch keine Frau in einer bloßen Männerrolle. Den Bechtel-Test besteht sie nebenbei auch noch. Bitteschön. Das ist Feminismus im Film, liebes Hollywood. Bitte mehr davon!

Aus Deutschland fand ich VICTORIA überigens erstaunlich feminstisch, das fand aber nur wenig Anklang, weil sie wohl keine Männer vermöbelt. Irgendwie denkt man gerade, dass das Feminismus sei.
Auch hinter den Kulissen gab es viel Diskussion, die Hollywood hoffentlich voranbringt. Der Sony-Hack im Dezember 2014 hat aufgedeckt, wieviel weniger weibliche Top-Stars im gegensatz zu ihren männlichen Kollegen verdienen, und Jennifer Lawrence, die ich in dieser Hinsicht für großartig halte, hat dazu mal deutlich ihre Meinung gesagt. Damit hat sie eine enorme und wichtige Debatte losgetreten.

Auch CAROL fand ich, auch wenn er mir keinen Spaß gebracht hat, durchaus feministisch. Er zeichnet zwar klare Differenzen zwischen Männern und Frauen auf, die aber immer nur als Randerscheinung der Zeit dienen, in welcher der Film spielt. Die Geschichte selber behandelt Männer und Frauen durchaus gleichberechtigt. Manche Kritiker meinen ja, dass die Männer hier als schwaches Geschlecht gezeichnet würden, was den Film schon wieder sexistisch machen würde, aber ich teile diese Lesart auch nicht. Die Männer sind nicht schwach, sie hängen nur in ihrem Rollenbild fest, wie alle Figuren in dem Film, mit Ausnahme der beiden Hauptfiguren.

Bianca:
Womit wir beim zweiten großen Trend des Jahres wären: LGBTQ-Filme!

Marco:
Da war dieses Jahr ordentlich was los. Ich glaube, das Thema kommt langsam im Mainstream an. Zwar noch im Independent-Mainstream, aber im Mainstream.

Bianca:
Wir hatten STONEWALL, CAROL und THE DANISH GIRL. Außerdem BOULEVARD, der letzte Film mit Robin Williams.

Marco:
International liefen noch mehr: I AM MICHAEL, FREEHELD, GRANDMA und THE D TRAIN.

Bianca:
Stimmt. Ob dieser Trend aktuell gut umgesetzt wird, kann ich nicht beurteilen. Die Homosexuellen und Transgender feiern vor allem CAROL, verstoßen aber STONEWALL und THE DANISH GIRL als zu weich und klischeehaft gezeichnet.

Marco:
Nach dem, was ich aus der Szene höre, scheint man wirklich ein wenig unzufrieden mit den aktuellen Werken zu sein. Als würde das Thema jetzt zu sehr im Mainstream ankommen, und dadurch verwässern. Ich bin gespannt, wohin das noch führt. Ich wünsche mir ja, dass irgendwann Queer-Charaktere aller coleur wie selbstverständlich in Film und Fernsehen auftauchen.
Dieses Jahr fand ich das besonders gut in der Serie SENSE 8 umgesetzt. Ich mochte die Serie nicht, aber den Homosexuellen- und Transgender-Aspekt bauen sie großartig ein. In JESSICA JONES wirkt er mir zu platt. Als hätten sie eine männliche Figur einfach mit einer Frau besetzt. Aber beide Serien sind ohnehin nicht besonders subtil. Gerade Jessica Jones ist auch wieder ein gutes Beispiel für Pseudo-Feminismus: Frauen in Männerrollen, die Männer vermöbeln.


Deutsche Genreperlen 2015


Marco:
Aber gut, weg von den Trends, zurück nach Deutschland. 2014 war ein hervorragendes Jahr für den deutschen Genrefilm. Wie schätzt du die Lage 2015 ein?

Bianca:
Ich war wieder mal überzeugt. Egal wie viele Filmfans und Filmemacher und Filmkritiker den deutschen Genrefilm totreden: Er ist da. Und er macht Spaß!!!

Marco:
Hast du Beispiele?

Bianca:
Mit ICH SEH ICH SEH schummle ich ein bisschen, weil er aus Österreich stammt, aber ich nehme ihn mit in meine Liste. Der Film ist ein feiner, gemeiner Horrorstreifen, der aktuell in Amerika gefeiert wird. Toll inszeniert, toll gespielt, einfach fiese gut!

STUNG ist ein deutsches Monstermovie, oder „Creature Feature“, von Benni Dietz, der dem Genre mehr als gerecht wird! Schmutzig, eklig und unglaublich selbstironisch zeigt er, dass der Deutsche Film auch Monstersplatter kann!

Marco:
Ich fand den Film klasse. Ich wäre auch nie drauf gekommen, dass der aus Deutschland kommt. Für mich als alten Fan von C2 – KILLERINSECT ein echtes Fest.

Bianca:
Ein weiterer deutscher Horror-Streifen sorgte auf den Festivals dieses Jahres für Furore: GERMAN ANGST, eine Anthologie aus drei Horrorkurzfilmen, die tief im Expressionismus des Deutschen Horrorfilms der 20er Jahre fußen. Zwar wirkt nur die erste Episode von Jörg Buttgereit wirklich ausgefeilt und zugkräftig, als Genre-Beitrag ist das Gesamtwerk aber nicht hoch genug zu loben.
Auch 2015 bewies das deutschsprachige Kino wieder: Genre kann so schön sein! Eine düstere Anthologie mit Wurzeln im Expressionismus, ein Creature Feature der besten Sorte, fieser Psychogrusel aus Österreich, und ein Actionexperiment, das weltweit für Furore sorgt.
Copyrightvermerke von l.o. nach r.u.: Neue Pierrot Le Fou / WVG Medien GmbH / Koch Media GmbH / Senator Home Entertainment
Marco:
Ich möchte anmerken: Die dritte Episode, "Alraune", hat mir atmosphärisch ebenfalls hervorragend gefallen!

Bianca:
Hm, naja. Wenn du meinst.

Marco:
Der Überflieger des Jahres fehlt aber noch, oder?

Bianca:
Genau. VICTORIA als experimenteller Actionfilm muss hier mit auf die Liste, denn obwohl er nicht fehlerfrei ist (besonders was die Dramaturgie betrifft) schafft er es, das Experiment erfolgreich auf die Leinwand zu bringen und hievt den Deutschen Film zurecht wieder auf das Radar der internationalen Filmbranche! Die Welt liebt VICTORIA. Oder um es mit der Bildzeitung zu sagen: Wir sind Victoria.


Der Horror 2015


Marco:
Dem kann ich nichts hinzufügen. Ein tolles deutsches Genrejahr. Überhaupt war 2015 trotz aller üblichen Gurken ein gutes Jahr für Horrorfilme. Hast du Favoriten?

Bianca:
Zunächst natürlich DER BABADOOK! Toll, wie der Film den Horror im Außen zum Horror im Inneren macht. Dieses Jahr einer der besten Filme überhaupt. Wir haben ihn schon 2014 gesehen, deshalb landete er dort schon auf unserer Liste. Also teilt er sich den 1. Platz in recht weitem Abstand mit ICH SEH ICH SEH.

Grandios auf Platz 2 dieser Liste landet bei mir IT FOLLOWS. Manchen Zuschauern ist er zu betulich, für mich war er genau richtig. 
Neben DER BABADOOK, über den wir bereits 2014 ausgiebig geschwärmt haben, platziert sich IT FOLLOWS als vermutlich bester Horrorfilm 2015. Clever, perfide und stylish. Wir jedenfalls sind restlos überzeugt und werfen seither immer mal einen Blick nach hinten.
© Weltkino Filmverleih GmbH
Und dann natürlich HOUSEBOUND auf Platz 3: Saukomisch und echt gruselig zugleich, der Gewinner des Fresh Blood Award des letztjährigen Fantasy Filmfests, und völlig zu Recht.


Die beste Animation 2015


Marco:
Ich habe tatsächlich auch keine besseren Horrorfilme gesehen dieses Jahr.
Wir sollten langsam zum Ende kommen. Unsere Top Drei warten. Möchtest du vorher noch was loswerden?

Bianca:
Ja, unbedingt! Ich habe dieses Jahr ganz wundervolle Animationsfilme gesehen. Da war eine echte Renaissance spürbar.

Marco:
Hast du drei Lieblinge?

Bianca:
Klar. Auf Platz 3 landen die PEANUTS: Toll eingefangen ist die Nostalgie der 60er Jahre, der Humor und die Einzigartigkeit der Kinder. Snoopys Erzählstrang ist leider zu lang und schlichtweg überflüssig, sonst wären die PEANUTS auch auf meiner Gesamtjahresliste höher geklettert.

Auf Platz 2 rutschte auf den letzten Metern DER KLEINE PRINZ.

Marco:
Den haben wir kurz vor Silvester noch gesehen. Schöner Streifen.
 2015 hielt einige berührende Animationsfilme bereit. Einen Ausflug ins Innere des Erwachsenwerdens, eine nostalgische Reise in die Welt des Charles M. Schulz, die gelungene Verfilmung eines Klassikers und eine spritzig-witzige Comicverfilmung.
Copyrightvermerke von l.o. nach r.u.: The Walt Disney Company Germany GmbH / Twentieth Century Fox / Warner Bros. Pictures Germany / Walt Disney Home Entertainment
Bianca:
Der zutiefst philosophische Roman von Antoine de Saint-Exupéry wurde gekonnt vereinfacht und in eine schöne Rahmenhandlung verpackt. Berührend und zeitlos.

Unangefochten auf Platz 1 thront allerdings ALLES STEHT KOPF: Selten habe ich einen so rundherum guten und pointierten Animationsfilm gesehen. Milliardenkilometerweiter Vorsprung!

Marco:
Sehe ich auch so. Der Film ist ein moderner Klassiker. Alles richtig gemacht. Kummer und Freude sind dein Lieblings-Leinwandpaar des Jahres, oder?

Bianca:
Definitiv.

Marco:
Von den MINIONS redet inzwischen irgendwie gar keiner mehr. Himmel, war das ein Merchandising-Gewitter. Der Film war leider eher mittelmäßig. BAYMAX war aber noch ganz sehenswert. Ist halt leider schon wieder so lange her.


Das Kinohighlight des Jahres 2015


Bianca:
Eine letzte Frage noch, bevor wir zur Königsdisziplin kommen: Welches war dein schönstes Erlebnis im Kino?

Marco:
Es gab einige. Wie immer sind es die Klassiker. INDY 2 und 3, DAS FENSTER ZUM HOF und FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY, die ich endlich auf der Leinwand sehen konnte, und die mir das Kinojahr versüßt haben. Unser Hamburger Savoy Kino hat da immer wieder ein Klasse Programm.
Aber 2015 wird immer das Jahr bleiben, in dem ich zum ersten Mal meinen Lieblingsfilm auf der großen HD-Leinwand genießen durfte: SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD! Da kam nichts anderes mehr ran.

Bianca:
Bei mir ist es ähnlich. Endlich einmal VOM WINDE VERWEHT auf der großen Leinwand zu sehen, hat mich zu einem der erfülltesten Kinogänger 2015 gemacht!

Marco:
Oh ja. Der war auch super. Erstaunlich, was für ein guter Film der nach über 80 Jahren immer noch ist.


Unsere Top 3 Filme 2015


Marco:
So, jetzt aber zum großen Finale. Also, welches sind deine Lieblingsfilme des Jahres 2015?

Bianca:
Aaaaaaalso, auf Platz 3 landet WHIPLASH! Das Psychoduell zwischen J.K. Simmons und Miles Teller ist einfach unsagbar packend gespielt und inszeniert!

Er muss sich das unterste Treppchen allerdings mit KILL YOUR FRIENDS teilen. Bissig und absolut böse! Aber, was soll ich sagen? Genial!

Marco:
Das ist doch ein guter Start. Ich habe auf Platz 3 den großartigen ALLES STEHT KOPF. Ich kann dazu wenig sagen. Der Film ist ein nahezu perfektes Gesamtwerk. Er ist sicherlich nicht der kantigste oder originellste Film des Jahres, aber er hat so gut wie keine Fehler oder Schwächen. Für mich der beste Pixar-Film von allen.

Bianca:
Auf einem respektablen Platz 2 landet THE DANISH GIRL. Zwar entfernt sich die Verfilmung in etlichen Punkten von der realen Geschichte, aber mit Alicia Vikander und Eddie Redmayne gestaltet sich eine wunderbare und zutiefst berührende Liebesgeschichte zweier ausgegrenzter und in sich gefangener Seelen.

Marco:
Auf Platz 2 habe ich, für mich selbst ein wenig überraschend, MARSHLAND. Ein kleiner spanischer Cop-Thriller, der in seiner Atmosphäre stark an die erste Staffel von TRUE DETECTIVE erinnert. Leider läuft er hier nicht, und mir ist auch noch kein Starttermin bekannt, aber der hat mich wirklich enorm begeistert. Ich hoffe, der erscheint hier noch. Ich habe nur wenig bessere Filme dieses Jahr gesehen.

Bianca:
Vermutlich nur einen, oder?

Marco:
Nein, nicht ganz. Aber du musst deine Nummer eins zuerst rauslassen.

Bianca:
Na gut. Kurz und schmerzlos: Der beste und rundeste Film dieses Jahr, und damit verdient auf Platz 1, ist wirklich ALLES STEHT KOPF! Der ist einfach unvergleichlich und genial inszeniert!
Biancas Top-Film 2015: ALLES STEHT KOPF. Hirn und Herz in einem Film. Noch dazu das beste On-Screen-Couple des Jahres. Kummer und Freude finden schon noch zusammen, keine Bange!
© The Walt Disney Company Germany GmbH
Marco:
Gute Wahl.
Bei mir müssen sich zwei Filme Platz 1 teilen. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, weil sie auch sehr unterschiedlich sind. KILL YOUR FRIENDS ist mit Sicherheit der bessere Film und für mich von allen Filmen, die ich dieses Jahr gesehen habe, der mit Abstand beste. Ein sensationeller Streifen, der hier nächstes Jahr hoffentlich anläuft, ich möchte den sehr gerne nochmal sehen!
Daneben thront THE DANISH GIRL. Der ist möglicherweise nicht so gut wie andere Filme, aber Alicia Vikander alleine macht ihn für mich schon zum emotionalen Highlight des Jahres. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, wann mich ein Film zuletzt emotional derartig ergriffen hat. Vielleicht Bambi so um 1983? Auf jeden Fall ist es lange her. Die beiden sind meine filmischen und emotionalen Höhepunkte des Jahres.

Bianca:
Auch eine gute Wahl. Einen Sonderpreis würde ich aber noch gerne vergeben: VICTORIA ist einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre und das Experiment ist geglückt. Er ist nicht nur innovativ umgesetzt, sondern hat auch den Deutschen Film wieder international sichtbar gemacht! Toll!

Marco:
Okay, VICTORIA bekommt den Sonderpreis des Jahres 2015.


Zum guten Schluss 


Marco:
Leider habe ich nicht alle Filme geschafft, die ich gerne gesehen hätte, und von denen einige bestimmt noch heiße Kandidaten gewesen wären. TURBO KID vielleicht, oder 45 JAHRE. Ich würde sagen, grob 10 bis 15 Filme habe ich einfach gar nicht mehr unterbringen können.

Bianca:
Auch ich habe es dieses Jahr nicht geschafft, alle Filme zu sehen, die ich eigentlich sehen wollte.
So konnte ich WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK, ALS WIR TRÄUMTEN, BLACK MASS. MEN & CHICKEN oder EWIGE JUGEND konnte ich alle noch(!) nicht genießen.

Marco:
Beenden wir unseren Rückblick mit einem kurzen Fazit und einer Vorschau. Ich möchte dir das letzte Wort gönnen, deshalb fange ich mal an.
2015 war für mich ein sehr durchwachsenes Jahr. Es gab nur wenige echte Katastrophen, aber einfach zu wenig Highlights. Ich kann nicht mal sagen, woran das liegt. Insgesamt war ich selten unglücklich, wenn das Licht anging, aber umso seltener wirklich begeistert. Da wünsche ich mir für 2016 mehr Spitzen nach oben. Ich bin dieses Jahr auch gar nich so informiert, was noch alles kommt. Selbst die Blockbuster wirken für 2016 unkreativer, vielleicht mit Ausnahme von DR. STRANGE, dessen Comics ich als Kind gerne mochte. Und ich hoffe, dass mit STAR WARS: ROGUE ONE einmal ein gutes STAR WARS Abenteuer erscheint, dass sich nicht um Jedi und den Skywalker-Solo Clan kümmern muss. Außerdem ist Gareth Edwards einfach super.
Daneben freue ich mich auf die noch nicht angelaufenen Awardfilme: SPOTLIGHT, THE HATEFUL EIGHT und vor allem HAIL CAESAR. Die Coen Brüder könnten da ein Juwel ans Licht bringen.
Marcos Top-Film 2015: THE DANISH GIRL ist zwar cineastisch nicht so glanzvoll wie der gleichplatzierte KILL YOUR FRIENDS, aber Letzterer ist noch nicht angelaufen. Der solide inszenierte THE DANISH GIRL begeistert vor allem mit einer grandiosen Darstellerchemie und einer berührenden Geschichte über Loyalität und Freundschaft in den schwierigsten Umständen.
© Focus Features
Ich möchte mich, auch wenn die Weihnachtszeit vorbei ist, außerdem mit einem kleinen Wunsch verabschieden: Ich wünsche mir, dass die Walt Disney Company 0,5% ihrer gesamten Einnahmen aus den Blockbustermovies für Independent-Filme zur Verfügung stellt! Man überlege sich nur vor, was mit den zusätzlichen Millionen im Kino möglich wäre ... So ließe sich aus dem Superhelden-Einheitsbrei etwas mehr Erzählkino formen!

Und damit sei dir jetzt das letzte Wort erteilt. Bis nächstes Jahr!

Bianca:
Ich halte mich kurz: 2016 Verspricht ein tolles Jahr zu werden!
THE HATEFUL EIGHT, THE REVENANT, HAIL CEASAR, SPOTLIGHT und viele, viele andere spannende Filme werfen ihre Schatten voraus!
Hibbelfaktor: Jahresduchgängig!


Mit ein wenig Verspätung wünschen wir all unseren Lesern und Fans ein schönes neues Jahr 2016 voll toller Film- und Kinoereignisse! Wir freuen uns schon jetzt darauf, unsere Highlights mit euch zu teilen und eure kennenzulernen!

4 Kommentare:

  1. Schöner Artikel!
    Sehr ausführlich - mir persönlich schon fast etwas zu lang :)
    Mich wundert etwas, dass ihr einige Filme aus dem Filmjahr 2016 drin habt - oder geht es um EUER Filmjahr und ihr habt die entsprechenden Filme schon sehen können?

    Liebe Grüße,

    Manon

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    1. Hallo Manon,
      vielen Dank für dein Feedback. :) Wir werden es uns zu Herzen nehmen, und dieses Jahr versuchen, uns etwas kürzer zu fassen.

      Und ja, wir versuchen, immer die Filme zu bewerten, die wir im Laufe des Jahres gesehen haben, und deren Startdatum entweder in dem entsprechenden Jahr oder danach liegt. So kommen immer wieder auch mal Filme dazu, die wir im Rahmen eines Festivals oder einer Pressevorführung schon vor dem offiziellen Start hier gesehen haben. Wirklich strenge Regeln haben wir da aber nicht aufgestellt, wir schauen halt, welche Filme uns besonders beeindruckt haben in dem Jahr. :)

      Liebe Grüße!

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  2. Mir war der Artikel auch etwas zu lang. Aber schön, dass ihr I AM MICHAEL erwähnt habt. Den habe ich auf der Berlinale gesehen, wo Hauptdarsteller James Franco ja mit drei oder vier Filmen vertreten war.

    Mein Berlinale-Highlight war Anke Engelke, die während der Eröffnungsfeier mit ihm pseudo-geflirtet hat (https://www.youtube.com/watch?v=J3w7n9C_yTw ) und dann mal investigativ nachgefragt hat, warum er Berlin mag. Die Promis kommen nämlich immer in die Hauptstadt, sagen in alle Kameras "I love Berlin" und gehen dann wieder. Als er von Anke nach einer plausiblen Antwort gefragt wurde, kam Franco ganz schön ins Schwitzen. Schadenfreude ist halt die schönste Freude. ;-)

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    1. Hallo Franziska,

      auch dir vielen Dank für das Feedback. Wir schauen, dass wir nächstes Mal wieder etwas knackiger und straffer werden (dieses Jahr war irgendwie auch außerhalb des Kinosaals so viel los ... :D ).

      Und auch danke für den spaßigen Clip. Anke Engelke ist immer wieder witzig. :)

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