19.01.16

Kinokritik: The Big Short (USA 2015) - Das witzigste Wirtschaftsstudium der Welt

Ihr wisst was Subprimes sind? CDOs und Credit-Default-Swaps? Falls nicht – willkommen im Club. Kaum ein Mensch weiß das, und selbst die, die es wissen, steigen nicht durch. Das könnte witzig sein – wenn es nicht Millionen Menschen ihren Job und ihre Wohnung gekostet hätte und die Welt in die schlimmste Wirtschaftskrise der Geschichte gestürzt hätte.
THE BIG SHORT konzentriert sich auf den Irrwitz und setzt sich das Ziel, auf humorvolle und kreative Art und Weise jedem einen Einblick in die amerikanische Immobilienblase und die Finanzkrise von 2007 zu bieten. Ein absoluter Pflichtfilm!
© Paramount Pictures
Marcos Blick:

THE BIG SHORT hat uns kalt erwischt. Unsere Motivation, den Film zu sehen war nicht die größte. Noch ein Drama zur Finanzkrise? Noch ein paar dröge Finanzmanipulatoren, die durch Wallstreet Büros schlurfen und aufzeigen, wie korrupt das System ist? Und wer hat schon wirklich verstanden, was damals eigentlich passiert ist? Nicht einmal die Amerikaner, die in Scharen auf der Straße landeten, können das System dahinter wirklich erfassen.

Nach 5 Oscarnominierungen am Starttag sind wir dann aber doch nochmal neugierig geworden und losgetigert. Nach dem Film fühlten wir uns, als hätten wir zwei Stunden in einer der wildesten Achterbahnen der Welt gesessen: Uns brummte der Schädel und ein bisschen übel war uns auch, aber nachdem Schwindel und Orientierungslosigkeit sich gelegt hatten, jauchzte eine Stimme hinter unseren grinsenden Gesichtern: Juchuu! Nochmal, nochmal!

Der schräge Professor


Kurz gesagt: THE BIG SHORT ist einer der ungewöhnlichsten Filme, die wir je gesehen haben, und das meinen wir als dickes Kompliment. Denn er schafft es, aus einem der dramatischsten Wirtschaftszusammenbrüche der Geschichte eine kunterbunte, wilde, völlig durchgeknallte Finanzvorlesung zu gestalten, die dem Irrsinn der ganzen Aktion nicht nur gerecht wird, sondern sie vor allem derartig unterhaltsam erklärt, dass man irgendwann nicht mehr weiß, ob man über den Film, oder die darin vorgestellten Umstände lacht.

Und er ist kein Film, wie man ihn oft zu sehen bekommt. Die Verfilmung von Michael Lewis‘ gefeiertem Sachbuch über den Subprime-Skandal von 2007 folgt zwar Figuren in einer voranschreitenden Handlung, ist aber genau das: die Verfilmung eines Sachbuches. Seine ungewöhnliche Struktur sorgt dafür, dass er sich am Ende irgendwo im Niemandsland zwischen einem Erzählfilm und einer Dokumentation einordnet. Denn, und das sollte jeder Kinogänger im Voraus wissen: THE BIG SHORT nimmt einen als Zuschauer an der Hand und erklärt einem minutiös die Hintergründe und Umstände, unter denen der amerikanische Hypothekenmarkt eine Finanzblase erstellen konnte, in der am Ende Billionenbeträge gehandelt wurden, die real gar nicht mehr existierten.
© Paramount Pictures
Das wäre dann auch die größte Kritik, die man THE BIG SHORT machen kann: der Film doziert. Durchgängig. Von der ersten bis zur letzten Minute bemüht er sich, den Zuschauern die Finanzkrise von 2007 anschaulich und überaus humorvoll zu erklären. Ich wiederhole: erklären. THE BIG SHORT ist ein Film, der dem Zuschauer seine eigene Handlung durchgängig erklärt, und das sehr anschaulich. Diese Erkärung der Finanzkrise ist und bleibt das Zentrum des Films, und als Zuschauer ist man durchgängig gefordert, aufzupassen und die dozierten Sachverhalte auch aufzunehmen.
Wer sich darauf einlässt, verlässt das Kino aber nicht nur klüger, sondern auch gut unterhalten.


Auf Schrott gebaut


Aber worum geht es überhaupt?
Die Wallstreet, 2005. Goldgräberstimmung am amerikanischen Finanzmarkt. Seit Jahren und Jahrzehnten fressen sich die Finanzhaie an einem vermeintlich sicheren System satt: Hypotheken auf Hauskäufe, mit deren Zinsen sie Anleger locken. Das Problem dabei: der größte Teil dieser Hypotheken, die sogenannten „Subprimes“, ist Schrott. Kleinverdiener mit 14.000 Dollar Jahresverdienst erhalten ungeprüft Hypotheken über 750.000 Dollar. Tote, Haustiere, zweite  Vornamen und erfundene Personen: Alles und jeder bekommt Hypotheken über hunderttausende Dollar, deren Zinsen Anleger dazu bringen sollen, den Banken ihr Geld anzuvertrauen. Für saftige Gebühren.

Wie schon in Michael Lewis‘ Buchvorlage nimmt der Film die Perspektive von vier Randfiguren der Krise ein, die sich als Vorreiter der letzten Entwickung entpuppen sollen, die zum Kollaps führt. Mike Burry, ein kalifornischer Hedgefond-Manager (herausragend gespielt von Christian Bale) kommt als erster auf die Idee, sich die Subprime-Hypotheken einmal genau anzuschauen, die da in immer größeren Mengen angehäuft werden.
Ihm wird klar, dass das ganze System bald zusammenbrechen wird. Das bringt ihn auf eine gewinnversprechende Idee: Er überredet die Banken, ihm eine Versicherung darauf zu verkaufen, dass das System zusammenbricht. Etwas, das kein Banker sich auch nur vorstellen kann. Diese Versicherungen nennen sich „Swaps“, und sie abzuschließen, bedeutet, die entsprechenden Hypotheken zu „shorten“. Und Burrys Idee wird in den nächsten zwei Jahren das umsatzstärkste Finanzmodell der Wallstreet werden. Immer mehr Fondsmanager beginnen, gegen die Banken zu wetten – „Das große Shorten“ beginnt.
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Neben Mike Burry folgt der Film noch zwei weiteren Fondsmanagern, die ebenfalls sehr früh auf diesen Zug aufspringen, sowie einem Angestellten der Deutschen Bank, die zentral in den ganzen Skandal verwickelt ist. Aus Sicht dieser vier Figuren, ihrer Recherchen und ihrem Kampf gegen die Banken (die, als ihnen die nahende Katastrophe bewusst wird, versuchen, sich mit Händen und Füßen gegen die abgeschlossenen Versicherungen zu wehren) wird das System, auf dem die Krise fußt, minutiös erläutert.

The Big Laugh


Und das ist, wie erwähnt, äußerst witzig. Die Figuren sind allesamt schräge Gestalten: Mike Burry ist offensichtlich Autist, Mike Baum (grandios: Steve Carell) ist der moralische Bankenbekämpfer, Jamie Shipley (knuffig wie immer: Finn Wittrock) ist der kleine Selfmade-Fondsmanager, der seine große Chance wittert und Ryan Gosling (mit der hässlichsten Perücke der Welt) spielt den schmierigen Bankangestellten und Concierge der ganzen Story. Dann und wann hat auch Brad Pitt einen Auftritt als verquerer Ex-Banker mit Verfolgungswahn, und auch sonst gibt es massig Gastauftritte vor, hinter und neben der Meta-Ebene des Films.
Denn genau diese Meta-Ebene ist es, die den Film so verdaulich und großartig macht: Immer wieder durchbricht THE BIG SHORT die vierte Wand, hält den Film buchstäblich an und macht klar: Hey, wir sind hier nur Schauspieler, die einen Film drehen! Spätestens, wenn eine Figur sich verschwörerisch zum Zuschauer umdreht und ihm zuraunt: „Ihr versteht nicht, was Subprimes sind? Gut so, das ist auch der Sinn der Sache. Niemand soll die Sprache der Finanztypen verstehen, damit es so aussieht, als wüssten die, was sie tun und damit ihr keine Fragen stellt“, weiß man, wie der Hase läuft. Und glaubt uns: Die Art und Weise wie der Film direkt im Anschluss erklärt, was Subprimes denn nun sind, ist so irrwitzig, dass wir hier niemandem die Freude nehmen wollen, es selbst zu entdecken.

Sich tiefer mit dem Inhalt des Films auseinanderzusetzen, ist als Rezensent nicht möglich. Und vor allem nicht sinnvoll. Denn: THE BIG SHORT ist ein Film, der ja gerade davon handelt, dass er seine Handlung immer wieder selber erklärt: In Beispielen, in (grandiosen!) Dialogen, mit Einleitungen und Ausbrüchen aus der fiktiven Erzählwelt. Wann immer sich eine neue, rätselhafte Ebene der Finanzkrise eröffnet, wenn es um CDOs und Syntetische-CDOs geht, um Swaps und variable Zinsraten, immer dann hält der Film inne und lässt sich irgendeine neue, smarte Idee einfallen, dem Zuschauer zu zeigen, was genau da eigentlich gerade geschieht, und wer im Finanzsystem Scheiße gebaut hat. Und das ist üblicherweise witzig, originell und clever.
© Paramount Pictures
Damit ist THE BIG SHORT einer der kreativsten Filme seit Jahren und bringt, gerade in Anbetracht des trockenen Themas, viel frischen Wind auf die Leinwand. Aber er fordert seine Zuschauer auch. Man sollte sich keine Vorwürfe machen, wenn man später im Film doch noch den Faden verliert, sich geschlagen geben und sich mit der Erkenntnis zufrieden geben muss, dass die Banker hier wieder Scheiße bauen, auch wenn man nicht genau versteht, auf welche Weise. Im besten Falle erhöht das den Wiederschauwert des Films. Wichtig ist jedoch, sich zu Beginn des Films auf die Inhalte zu konzentrieren, denn die Basis des ganzen Hypothekensystems zu verstehen ist wichtig, um dem Grundkonflikt der Handlung folgen zu können. Doch auch wenn das Thema schwierig bleibt – es ist nur schwer vorstellbar, dass es filmisch besser umzusetzen ist als in THE BIG SHORT.

Die Strippenzieher der Erklärung


Die Idee, den Menschen die Mechanismen hinter der Krise mit einer schrägen Komödie und jeder Menge Metaebenen beizubringen ist ein Geniestreich! Und sie sorgt dafür, dass plötzlich jemand auf dem Radar der großen Filmpreise wie den Golden Globes und den Oscars erscheint, den man dort vermutlich nicht so schnell erwartet hätte: Adam McKay, der das Drehbuch und die Regie für THE BIG SHORT  zu verantworten hat.
Adam McKay ist dabei nicht nur besessen von der Finanzkrise, sondern vor allem als Regisseur der hierzulande immer etwas unterbewerteten Will Farell Komödien bekannt geworden. ANCHORMAN 1+2, STIEFBRÜDER, DIE ETWAS ANDEREN COPS oder RICKY BOBBIN – KÖNIG DER RENNFAHRER sind nicht unbedingt Filme, deren Regisseur man im Award Circle erwarten würde. Doch mit THE BIG SHORT gelingt ihm der ganz große Wurf. McKays schräger Humor ist geradezu prädestiniert dafür, die Ernsthaftigkeit und Dramatik der Finanzkrise zu unterminieren und den ganzen Irrsinn zu verdeutlichen, der damals abgelaufen ist.
Wer jetzt jedoch erwartet, THE BIG SHORT verkomme zu einer albernen Klamaukkomödie im Sinne von STIEFBRÜDER oder DIE ETWAS ANDEREN COP, der sei beruhigt. THE BIG SHORT ist ein ernster Film, der ein ernstes Thema absolut seriös erläutert. Er tut es eben nur sehr, sehr schräg und unterhaltsam. Und das fühlt sich zu keiner Zeit wie ein Widerspruch an.

Dass dem Film das gelingt, liegt aber zu einem großen Teil auch an seinem Cast, der schlicht hervorragend ist.
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Die Hauptrolle, falls es so etwas in einem Ensemblestück wie THE BIG SHORT überhaupt gibt, übernimmt Steve Carell als Mark Baum (die Figur ist dem realen Fondmanager Steve Eisberg nachempfunden). Carell ist dank seiner Auftritte in ANCHORMAN 1+2 der einzige im Cast, der bereits mit Adam McKay gearbeitet hat, und so hat er nur lobende Worte für seinen Autor und Regisseur: „Er versucht in seinen Filmen immer, noch einen etwas anderen Dreh, einen neuen Kniff zu finden. Das hat er auch bei THE BIG SHORT gemacht. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Story zu nehmen und daraus ein simples Drama zu stricken, über diesen Riesenbetrug und die berechtigte Empörung, die diese Leute über das empfunden haben, was da vorging. Aber das wäre zu leicht für ihn gewesen. Er wollte das alles überzeichnen, um es humorvoll zu gestalten, und es gleichzeitig menschlicher zu machen. Es gibt in der ganzen Handlung immer irgendeine Art von „Guthaftigkeit“, die er anzuzapfen versteht.“
Carell profitiert auch davon, dass sein Rollenvorbild Steve Eisman sich selbst ans Set einlädt und nicht davor zurückschreckt, Carell beim Spielen zu coachen: „Wir sind auf dieser Convention in Vegas, wo meine Figur herausfindet, wie korrumpiert der CDO-Handel ist“, erklärt er. „Ich habe die Szenen ein wenig grüblerisch gespielt, und er meinte nur: 'Oh, ich wäre an dieser Stelle viel fröhlicher gewesen als du.' Oder: 'An diesem Punkt wäre ich wirklich glücklich gewesen, weil wir diese Typen am Haken hatten, und ich wusste, dass die Sache ein Riesenspaß für mich wird.'“

Christian Bale spielt den von sichtbarem Autismus geprägten Fond-Manager Mike Burry und kommt diesem so nahe, dass der Autor des Buches, Michael Lewis, sich bei einer ersten Sichtung des Films erschreckt. „Er trug sogar dieselben Klamotten, mit denen Mike Burry mich einmal begrüßt hat, als ich für das Buch recherchiert habe.“
Was Lewis nicht weiß: Es sind Mike Burrys Klamotten. Nicht nur begrüßte der echte Burry Christian Bale im selben Outfit, das er immer trug, er erklärte sich auch bereit, es Bale zur Verfügung zu stellen.
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Bale erklärt, dass er Mike Burry für einen smarten und unterhaltsamen Typen halte, mit dem er gerne in Kontakt bleibe. Die Vorarbeit für die Rolle habe ihn allerdings wieder an seine Recherchen für AMERICAN PSYCHO erinnert, bei denen er sich schon 1999 mit etlichen Wall Street Typen traf und die Nächte durchfeierte. Eine Erfahrung, die ihn noch heute mit Grauen erfüllt: „Jemand stellte mich diesen jungen Typen vor, und ich habe recht viel Zeit mit ihnen verbracht. Ich begleitete sie aufs Börsenparkett, da, wo immer alle so rumschreien, und in ihre Büros, und dann sind wir abends weggegangen. Ich hatte keine Ahnung, wo wir waren, aber es war verstörend. Das hat mir gezeigt, wie sehr die Leute wollen, dass du die Figur bist, die du spielst. Alles, was ich tun musste war, mich zurückzulehnen und still zu sein, und die Leute verwischen die Grenze zwischen dir und deiner Figur. Ich saß da, als einer von ihnen, und hörte zu, wie sie sich selbst feierten, wie sie die Aussage des Romans [American Psycho] völlig missverstanden. Von diesen 'Gentlemen', und das Wort nutze ich im weitesten Sinne, ist Mike Burry Galaxien entfernt.“

Brad Pitt taucht, wie schon in 12 YEARS A SLAVE, auch in THE BIG SHORT in einer kleinen Rolle als moralisierender Weltverbesserer in einem Film auf, den er selbst produziert. Auf den ersten Blick wirkt das äußerst plakativ, doch es hat einen guten Grund.
Pitt erzählt, dass er sich durchaus mit einigen Freunden wie George Clooney und Leonardo DiCaprio oder seit neuestem Reese Witherspoon immer wieder um bestimmte Stoffe streitet. Nicht alle dieser Filme schaffen es jedoch auf die Leinwand. Pitts Firma „Plan B“ hat eine respektable Quote von umgesetzten Stoffen. „Aber die nackte Wahrheit ist“, sagt er, „dass diese Art von Filmen nur schwer zu machen ist. Die Studios wollen sie nicht drehen, weil sie nicht mehr ins Geschäftsmodell passen. Es sind komplexe Stoffe, und damit wird es ein riskantes Spiel, Geld dafür auszugeben. Sie brauchen also irgendeine Garantie, ein Aushängeschild. Deshalb springe ich oft ein und übernehme eine Rolle, zum einen, weil ich das Projekt liebe, und weil ich zum anderen damit sicherstellen kann, dass jemand Geld dafür bereitstellt. Und wenn dann, wie diesmal, Steve Carell und Christian Bale und Ryan Gosling alle mit an Bord kommen, sehe ich das als Bestätigung für den Stoff und die Geschichte und Adam McKays Drehbuch.“
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Pitt meint, dass Buchautor Lewis (der bereits die Vorlage für Pitts MONEYBALL schrieb) die Besonderheiten der Finanzkrise gut herausgearbeitet habe, und McKays Script diese noch stärker pointieren würden. Vor allem, weil die Krise diesmal von der anderen Seite aus erzählt werde – nicht von den verantwortungslosen Bankern, sondern von jenen, die ihnen auf die Schliche gekommen sind.
Ursprünglich will Pitt auch eine größere Rolle in dem Film übernehmen, zieht sich dann aber auf die wohl kleinste (und vielleicht witzigste) Rolle zurück, als mehr und mehr Stars an Bord kommen.
Dennoch gehört ihm eines der Herzstücke des Films, einer jener Dialoge, der die Paradoxität der ganzen Geschichte perfekt zusammenfasst.

Denn, und dafür wird der Film ebenso kritisiert wie das zugrundeliegende Buch: Auch wenn die Story einer Handvoll Nerds folgt, die den Banken ans Schienbein treten, sind sie keine Helden. Am Ende sind sie es, die am gigantischen Zusammenbruch der Weltwirtschaft verdienen. Sie mögen das Verhalten der Banken verfluchen und sie dafür bestrafen, verdienen sich am Elend von Millionen Amerikanern aber eine goldene Nase.
Pitts Figur bringt das mit einem deutlichen Dialog auf den Punkt. Und Pitt entschuldigt sich auch nicht dafür: „Das hat Adam geschrieben. Er ist da einfach so pointiert, dass er das alles auf einen Satz runterbrechen kann.“

Fazit


THE BIG SHORT ist einer der ungewöhnlichsten und frischesten Filme der letzten Jahre. Er ist tragisch, wild und kreativ, er ist witzig, schrill, fordernd, komplex, lehrreich und smart. Auch wenn es handwerklich hier und da kleine Hopser gibt (Anschlussfehler oder unsaubere Schnitte) spürt man Regisseur und dem Team in jeder Szene an, wie wichtig ihnen die Aussage ist, und wie verzweifelt sie versuchen, ein ultrakomplexes, trockenes Thema verständlich und kurzweilig zu vermitteln. Das gelingt zwar nicht in jeder Szene, und selbst wenn, wird man nicht umhin kommen, den Kinosaal mit einem brummenden Schädel zu verlassen und vielleicht nicht alles verstanden zu haben, aber es ist die unterhaltsamste Wirtschaftsvorlesung, die man je erhalten wird.
Der Film ist einer der empfehlenswertesten des Jahres, ein rundum gelungenes Experiment und ein verstörend witziger Einblick in eine undurchsichtige Hölle, in der Dummköpfe, denen sämtliche Konsequenzen egal sind, die Erde beherrschen. Unser Tipp: Unbedingt ansehen, lachen, wütend werden!
© Paramount Pictures

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