31.05.14

Porträt: Die zwei Karrieren des Clint Eastwood

Mittlerweile ist er eine Legende! Clint Eastwood.
Seit sechzig Jahren ist er im Filmgeschäft und hat es prägend mitgestaltet und geformt. Seine Rollen sind Ikonen, seine Filme Klassiker, und als Regisseur hat er immer wieder Kritiker und Publikum gleichermaßen begeistert.
Quelle: DVD "Zwei Glorreiche Halunken" © 2014 Twentieth Century Fox Home Entertainment, Inc. All Rights Reserved.


Geboren am 31. Mai 1930 in San Francisco und aufgewachsen im kalifornischen Piedmont, schlägt sich Clint Eastwood, Jr. nach der Schule mit Jobs als Bademeister, Feuerwehrmann oder Golf Caddy durch. 1951 wird er eingezogen, aber nie in den Koreakrieg geschickt. Stattdessen wird er Schwimmlehrer für die Rekruten und übersteht einen Flugzeugabsturz ins Meer, indem er fünf Kilometer bis zur Küste schwimmt. Schließlich kommt er eher durch Zufall zum Film. Mit 1,93 Metern hat er eine beeindruckende Figur und „sieht aus wie ein Cowboy“. Leider besitzt er so gut wie kein Talent und wird in einen Schauspielkurs gesteckt. Hier wird er dafür kritisiert, sehr steif zu spielen und seinen Text dauernd durch die Zähne zu zischen – bis zum Schluss zwei seiner herausragendsten Merkmale. Doch der Weg zur Legende ist steinig und lang.

Der wird nix!


Kaum jemand in den 50er Jahren vermutet, dass aus dem gutaussehenden jungen Mann einmal einer der bedeutendsten Regisseure und Filmaktivisten aller Zeiten wird.
Denn sein erster Hollywoodvertrag bei Universal wird 1957 nicht verlängert, da Eastwood wenig erfolgversprechend, geschweige denn ertragreich ist. Zwar sichert ihm sein Vertrag Schauspielunterricht zu, aber das Studio sieht bei Eastwood wenig Fortschritte. Seine bis dahin größte Rolle ist die des Bomberpiloten in TARANTULA, bei der man ihn in seiner Fliegermaske jedoch nicht erkennt und für die er auch nicht namentlich erwähnt wird.
Das zweite Studio das ihn unter Vertrag nimmt ist die RKO, die sich aber wenige Monate später aus dem Filmgeschäft zurückzieht, was Eastwood in arge finanzielle Schwierigkeiten stürzt. Wieder einmal helfen ihm seine Erfahrungen als Schwimmlehrer, ihn über Wasser zu halten – im wahrsten Sinne des Wortes.
Erst 1959 findet Eastwood beim Fernsehen eine gute Anstellung, in der mittlerweile berühmten Westernserie TAUSEND MEILEN STAUB, oder RAWHIDE, wie sie auf Englisch heißt, und deren Titelsong vor allem durch den Film BLUES BROTHERS weltberühmt wird.

Für eine Handvoll Spaghetti


Schließlich finden sich zwei unbeschriebene Blätter, die gemeinsam Filmgeschichte schreiben. Sergio Leone, ein unbekannter italienischer Westernfan voller kruder Ideen, sucht 1964 einen amerikanischen Schauspieler für einen kleinen Western. Er hofft auf eines seiner Idole, Henry Fonda oder James Coburn. Da er aber für sein geplantes Remake von Akira Kurosawas YOJIMBO nur über ein sehr geringes Budget verfügt, winken beide Stars dankend ab. Ersatz muss gefunden werden und Leone wird fündig: Er entscheidet sich für den Fernsehschauspieler Clint Eastwood! In Spanien treffen die beiden unterschiedlichen Männer aufeinander und inszenieren einen Meilenstein: FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR. Der Durchbruch für beide!
Von der Kritik zunächst zerrissen und wenig beachtet, entwickelt sich FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR zu einem sensationellen Publikumserfolg, auf den FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR und schließlich THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY (Mit dem Kinotitel ZWEI GLORREICHE HALUNKEN) folgen. Alle mit Eastwood in der Titelrolle des Namenlosen Reiters.
Leone erfindet den Western vollkommen neu, und Eastwood kreiert einen neuen Archetypus: lakonisch, selbstironisch und moralisch flexibel ballert er sich durch den Wilden Westen. Stilgebend! Neue Maßstäbe setzend! Eastwood wird der erste coole Actionheld der Filmgeschichte. 

Die Trilogie ist ein überragender Erfolg beim Publikum und nun auch endlich bei der Kritik, doch nach ihrem Abschluss kommt es zum Bruch zwischen Leone und Eastwood. Die Gründe sind nicht belegt. Sicher ist nur, dass beide sehr unterschiedliche Auffassungen von Professionalität haben und Eastwood auch mal umsonst zum Nachdreh nach Italien fliegt um festzustellen, dass niemand auf ihn wartet. So fliegt er erbost zurück in die USA. Es ist dieser Bruch, wodurch auch immer hervorgerufen, der Eastwood davon abhält, in Leones bekanntestem Werk SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD mitzuspielen.
Ironischerweise ist es diesmal Henry Fonda, der konsequent wie nie zuvor mit seinem amerikanischen Saubermann-Image bricht. Die Gage scheint nun gestimmt zu haben.

Mit Vollgas in die Stagnation


Nach den Erfolgen mit Leone entdeckt Hollywood Eastwood neu und besetzt ihn in vielen Filmen, die dem Vorbild des Italo-Western nacheifern: HÄNGT IHN HÖHER, COOGANS GROßER BLUFF oder EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER mit Shirley MacLaine als streitsüchtiger Nonne beispielsweise. Die Filme sind künstlerisch durchschnittlich, aber beim Publikum äußerst gefragt.
Ende der 60er Jahre gründet Eastwood seine eigene Produktionsfirma. Er bekommt sogar die Rolle des James Bond angeboten, die er jedoch ablehnt – seiner Ansicht nach müsste die Figur von einem Engländer gespielt werden.
Quelle: DVD "In the Line of Fire" © 1993 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved.
Schließlich kommt es zur zweiten großen Kollaboration in Eastwoods Laufbahn, diesmal mit Don Siegel. Der beginnt seine Karriere mit zwei oscargekrönten Kurzfilmen, um anschließend vornehmlich härtere Action- und B-Movies zu drehen, von denen das originale INVASION OF THE BODY SNATCHERS (DIE DÄMONISCHEN) von 1956 sein bekanntester ist. Er hat Eastwood bereits in COOGANS GROßER BLUFF und EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER inszeniert, bevor sie gemeinsam die nächste Ikone auf die Leinwand schicken: Dirty Harry!

Dank der DIRTY HARRY Filme gelingt Eastwood Anfang der 70er auch in Amerika der Durchbruch und bringt frischen Wind in seine stagnierende Karriere. Mit dem knallharten Cop und seinem Oneliner „Make my Day!“ (der erst 1983 im vierten Teil gesprochen wird) kreiert er einen weiteren Archetypus und eine der bekanntesten Kultfiguren der 70er Jahre. Er sticht im Casting Topstars wie Paul Newman, John Wayne und Steve McQueen aus. Nach den Italo-Western folgt nun eine Dekade, in der er hauptsächlich in Actionfilmen auftritt. Don Siegel, der später John Waynes letzten Film THE SHOOTER inszeniert, dreht mit Eastwood zum Abschluss den Klassiker FLUCHT AUS ALCATRAZ. Eastwood ist nun endgültig ein Superstar.

Allerdings hat Eastwood mittlerweile eine ganz andere Vorstellung seiner Karriere. Mit dem beachteten Psychothriller SADISTICO debütiert er 1971 als Regisseur.
Auffällig ist, dass er den Genres treu bleibt, die er mit Leone und Siegel erkundet hat: Western und harte Actionfilme. Bis in die späten Achtziger inszeniert er sich häufig selbst als den wortkargen Machohelden, als der er berühmt geworden ist. Seine Filme sind von Gewalt und Selbstjustiz geprägt und bieten eine eher konservative Weltsicht. Teilweise agiert er nahezu reaktionär, wie etwa in HEARTBREAK RIDGE, mit dem er in der Hochzeit von Antikriegsfilmen wie PLATOON oder FULL METAL JACKET einen deutlich konservativeren und unkritischeren Ausbilder auf eine Gruppe kampfunwilliger Rekruten loslässt.
Von 1976 bis 1983 spielt er in sechs Filmen mit seiner damaligen Partnerin Sondra Locke, darunter vier Mal in eigener Regie. Klassiker wie DER TEXANER, DER MANN DER NIEMALS AUFGIBT und DIRTY HARRY IV sind darunter.

Nur in Einzelfällen scheint sein zweites, weit weniger bekanntes Talent durch: Clint Eastwood ist ein begeisterter und begnadeter Jazzmusiker! Tatsächlich schreibt und komponiert er für viele seiner Filme den Soundtrack oder einzelne Songs und singt diese sogar ein. Eine Leidenschaft, der er schon früh mit künstlerisch ambitionierten Werken wie HONKEYTONK MAN oder BIRD ein Denkmal setzt, die zwar nie ein großes Publikum finden, aber von der Kritik gefeiert werden. (Dabei lässt sich gerade der Westernheld Mitte der Neunziger zu der Aussage hinreißen: "Gute Jazzmusik kann mich zum Weinen bringen. Countrymusik bringt mich auch zum Weinen, aber aus anderen Gründen.")

Zwischen 1988 und 1990 stagniert seine Karriere erneut, mit PINK CADILLAC, ROOKIE - DER ANFÄNGER und DAS TODESSPIEL landet er mehrere Flops hintereinander. Er altert und niemand nimmt ihm mehr die Rolle des harten Actionstars ab. Die Drehbücher schwächeln.
Doch wie jeder Künstler, der eine lange Karriere vorweisen kann, ist es Eastwoods Talent, sich anzupassen und zu reagieren, das ihn an der Spitze hält. Auf sein Karrieretief antwortet er mit einem Paukenschlag!

1992, mittlerweile ist Eastwood 62 Jahre alt, inszeniert er sein Meisterwerk und seinen möglicherweise persönlichsten Film. Mit ERBARMUNGSLOS erzählt er die Geschichte seiner Karriere: Was wird aus all den Actionhelden, wenn sie altern? Müde werden, den Frieden suchen? Der Film fängt dort an, wo die Actionfilme abblenden: beim alternden Helden. Er erzählt davon, Abschied zu nehmen von den Heldentaten der Jugend, und setzt mit diesem Film auch einen deutlichen Schlussstrich unter seine Karriere als Actionheld. Es ist eine letzte Verneigung vor dem Genre, das ihn zum Star gemacht hat und vor den Männern, die ihn dazu gemacht haben: „Für Sergio und Don“ lautet die Widmung am Ende des Films.
Quelle: DVD "In the Line of Fire" © 1993 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved.
Mit IN THE LINE OF FIRE gelingt Eastwood 1993, unter der Regie von Wolfgang Petersen, als Schauspieler der größte Erfolg. Der Film wirkt wie ein Nachhall von ERBARMUNGSLOS. Es ist wieder ein Actionfilm, und wieder spielt Eastwood den alternden Helden, diesmal mit einem Augenzwinkern. Es ist die Figur, die fortan immer ein wenig anklingen wird, wenn Eastwood selber spielt. Und auch hier schafft er wieder einen Archetypus, macht die Figur des gealterten Helden salonfähig und vereint im Jahr 2000 einige Kollegen, es ihm in SPACE COWBOYS gleich zu tun. Bis zum Schluss weiß Eastwood aus seinem begrenzten Talent das Beste herauszuholen, sich nicht zu verbiegen sondern neu zu erfinden und dennoch gutes, unterhaltsames Kino abzuliefern.

Der doppelte Eastwood


Mit ERBARMUNGSLOS holt er sich auch seinen ersten Oscar als Produzent und Regisseur ab. Seine zweite Karriere als Regisseur nimmt Fahrt auf – und hier beweist er ein Talent, das weit über dem des Schauspielers Eastwood liegt. Hier beweist er die Vielfalt und Feinfühligkeit, die zu spielen er nicht in der Lage ist.
Ein deutliches Zeichen, in dem er auch als Schauspieler völlig anders funktioniert, setzt er 1995 mit DIE BRÜCKEN AM FLUSS. Als romantischer Fotograf an der Seite von Meryl Streep zu bestehen, traut ihm kaum einer zu.
Im selben Jahr erhält er den „Irving G. Thalberg Memorial Award“, also den Oscar für sein Lebenswerk. Die Academy ahnt nicht, dass Eastwoods Glanzzeiten noch vor ihm liegen!
Quelle: DVD "Million Dollar Baby" © STUDIOCANAL
Denn spätestens mit DIE BRÜCKEN AM FLUSS erschließt sich Eastwood als Regisseur gänzlich neue Felder. Hollywood beginnt sich um ihn zu reißen. Wie kaum ein anderer schafft Eastwood es, Kunst und Kommerz perfekt zu vereinen.  Er inszeniert einige der besten Dramen und kleineren Filme der Neunziger und Zweitausender: PERFECT WORLD, MITTERNACHT IM GARTEN VON GUT UND BÖSE, MYSTIC RIVER, DER FREMDE SOHN,  GRAN TORINO, INVICTUS, oder HEREAFTER.

Für sein Drama MILLION DOLLAR BABY hagelt es 2005 Auszeichnungen.
Eastwood erhält Nominierungen als Schauspieler, Produzent, Regisseur und Komponist bei den Oscars und Golden Globes und kann sie als Regisseur beide mitnehmen. Er ist zu diesem Zeitpunkt der älteste Regisseur, der je einen Regie-Oscar erhalten hat - er ist 74.
Vorher schafft es nur Warren Beatty, ebenfalls zwei Mal für einen Film sowohl als Regisseur und Produzent als auch als Hauptdarsteller oscarnominiert zu werden. Eastwood gelingt es mit ERBARMUNGSLOS und MILLION DOLLAR BABY.

Aus seinen Schauspielern holt er in seinen Filmen stets beste Leistungen. Zehn Mal sind diese für den Oscar nominiert, darunter Mery Streep, Morgen Freeman, Angelina Jolie, Sean Penn und auch zwei Mal Eastwood selbst.
Sie alle sprechen in den höchsten Tönen von Eastwood. Er sei ein sensibler Regisseur, der aufgrund seiner eigenen Schauspielkarriere genau weiß, wie er das Optimum aus seinen Darstellern herauskitzeln kann. Sie zu Höchstleistungen antreibt. Ihnen die richtigen Bilder geben kann, die dann emotional visualisiert werden können.

Eastwoods Regiestil gilt als legendär. Ein Regisseur der, so heißt es, statt „Action!“ und „Cut!“ zu brüllen, stets nur leise „Okay“ murmelt. Der seit Jahrzehnten mit demselben Team arbeitet. Oft lässt er die Darsteller eine Szene proben, was er mitschneidet und anschließend nicht mal einen ersten Take drehen lässt. Generell dreht er oft nur einen Take. In einer Branche, die unter Arbeitseifer und Überstunden stöhnt, gelten Eastwoods Drehs als Balsam. Drehtage dauern selten länger als sechs oder sieben Stunden, und oft wird er deutlich vor Drehplan fertig und mit weniger Budget. So hat er für FLAGS OF OUR FATHERS 100 Drehtage und 80 Millionen, stellt den Film aber in 50 Tagen für 55 Millionen fertig. Spätestens hier zeigen sich seine Differenzen zu Sergio Leone, dessen Arbeitsstil weit weniger ökonomisch war.
© STUDIOCANAL
Und er ist ein mutiger Regisseur. Als er endlich die Rechte für FLAGS OF OUR FATHERS erhält, beschließt er, die Geschichte nicht als amerikanisch-patriotisches Heldenepos zu erzählen. Er findet eine passende Geschichte, die den Krieg aus der Gegenperspektive erzählt. Er versetzt sich in die Sicht des Kriegsgegners und inszeniert mit LETTERS FROM IWO JIMA einen sensiblen Film auf Japanisch. Dafür erhält er seine vierte Oscarnominierung als Regisseur und der Film wird erst der neunte nicht-englischsprachige Film, der als bester Film nominiert wird.

In GRAN TORINO setzt er sich 2008 – mittlerweile ist er 78! – ein Abschiedswerk als Schauspieler. (Obwohl er wenigstens ein Mal aus dem Ruhestand zurückkehrt!) Erneut ist es ein ruhiger Film über einen gealterten Krieger, der dem jungen Helden auf den Weg hilft. Spätestens mit seinem eigenen Song Gran Torino im Abspann fügt er dem Film und seinem Werdegang eine melancholisch-traurige Note hinzu. So kann er seine nie ganz erfolgreiche Karriere als Sänger wenigstens in seinen Filmen ein wenig ausleben.
Als Regisseur bleibt er allerdings weiterhin aktiv und bringt immer noch nahezu jährlich einen Film in die Kinos.

2015 gelingt ihm - mit 84 Jahren! - sein bisher größter Coup: Sein umstrittenes Biopic AMERICAN SNIPER mausert sich zum erfolgreichsten Kriegsfilm überhaupt und spielt bei einem Budget von gut 60 Mio weltweit deutlich mehr als eine halbe Milliarde ein. Damit wird er der erfolgreichste Film in Eastwoods Karriere, auch wenn er inhaltlich einige Diskussionen wert ist.

Nunmehr 60 Jahre als Filmaktivist


In seiner bisherigen Karriere als Schauspieler und Regisseur wird Eastwood nicht weniger als 140 Mal mit Auszeichnungen geehrt. Mit dem Oscar, dem Golden Globe, dem César für sein Lebenswerk, der goldenen Palme in Cannes, dem BAFTA Award, dem Donatella Award, dem Douglas Sirk Preis oder der Goldenen Kamera.
Seit 1971 hat er bisher 32 Filme inszeniert, 31 produziert (ohne seine diversen Jazz-Dokumentationen), spielte seit 1964 siebenundvierzig Hauptrollen und war zwischen 1972 und 1993 der kommerziell erfolgreichste Schauspieler Hollywoods. Und obwohl seine Karriere immer davon geprägt war, ist er kein Freund von Gewalt.
Filme wie MILLION DOLLAR BABY, MYSTIC RIVER, GRAN TORINO, ERBARMUNGSLOS, PERFECT WORLD oder ABSOLUTE POWER schildern immer die negativen Auswirkungen von Gewalt.

Politisch ist Eastwood ebenfalls sehr aktiv. Er ist, bei seinem Œuvre nicht allzu verwunderlich, bekennender Republikaner und unterstützte zuletzt Mitt Romney im Kampf um die Präsidentschaft gegen Barack Obama. Von 1986-1988 war er zudem gewählter Bürgermeister der kalifornischen Kleinstadt Carmel-by-the-sea, allerdings parteilos.

Heute ist er aus der Filmwelt nicht mehr wegzudenken. Sein Name (Dessen Buchstaben ein Anagramm für „old west action“ bilden!) steht für Western, für den coolen Cowboy (Was etwa in SUPERNATURAL oder in ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT 3 aufgenommen wird), die Musik-Kombo Gorillaz benennt einen Song nach ihm, und noch heute muss sich jeder harte Machoheld mit diesem ersten Superstar seiner Zunft messen lassen. Vor allem war er wandelbar und begeistert noch heute mit seinen Filmen, die nachdenklicher geworden sind, tiefgründiger. Als wolle er für all die Jahre, in denen seine Antworten auf Probleme aus Gewalt bestanden, ein Gegengewicht präsentieren, in denen er die Gewalt zur Frage erklärt.

Das letzte Wort soll dem Künstler selbst gehören:

„Da ruht ein Rebell tief in meiner Seele. Jedes Mal wenn mir irgendjemand sagt, der Trend geht da und da hin, gehe ich in die entgegengesetzte Richtung. Ich hasse Nachahmung; ich verehre die Individualität. Ich bin dorthin gekommen, wo ich bin, indem ich mich abgehoben habe und anders war. Ich habe mich immer als viel zu individualistisch betrachtet, um rechts oder links zu sein.“

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