„Hollywood“ bedeutet für viele Menschen Glamour, Glitzer,
Eitelkeiten. Wie bei jedem guten Eisberg finden dabei die meisten Prozesse hinter den Kulissen statt – und sind nur indirekt auf der Leinwand
zu sehen.
Einer der größten Stars den Hollywood hinter den Kulissen
jemals hervorgebracht hat, ist die Kostümdesignerin Edith Head.
Sie wird tonangebend für eine der goldenen Zeiten
Hollywoods. Denn dass Leinwandgöttinnen wie Grace Kelly, Elizabeth Taylor oder
Audrey Hepburn mit ihrer Weiblichkeit und Eleganz die Welt verzaubern, liegt
auch an den edlen Roben und nahezu magischen Kleidern, mit denen Edith Head sie
vor die Kamera schickt.
Über 1100 Filme stattet Edith Head schließlich aus. Der
Lohn: Neben ihrer Dauerpräsenz in sämtlichen Modemagazinen und den Millionen junger
Frauen, die ihre Entwürfe bewundern, erhält sie 35 Oscarnominierungen und nimmt
die Trophäe acht Mal mit nach Hause.
Biancas Blick:Niemand ließ Hollywood besser aussehen als Edith Head. Hier glänzt Audrey Hepburn in EIN HERZ UND EINE KRONE. Quelle: DVD "Ein Herz und eine Krone" © Paramount Home Entertainment |
Edith Head, deren Markenzeichen ihre Ponyfrisur und kräftige Brille werden, gilt noch heute als eine der größten und einflussreichsten Figuren Hollywoods. Nicht nur für ihren Oscarreigen, der noch heute einen Rekord stellt (keine Frau gewann bisher mehr Oscars. Die beiden einzigen Männer, die sie übertrumpfen sind Visual Effects Legende Dennis Muren mit 9 Statuetten und Walt Disney – mit 22 Stück!). Sondern auch, weil erst seit Edith Head die Kostümabteilung im Film vornehmlich Frauensache ist. Vorher hatten auch hier Männer das Sagen.
Vor allem aber gab Edith Head über Jahrzehnte hinweg den Ton in Hollywood an. In einer Zeit, in der Schönheit und Glanz ausschlaggebend in
Filmproduktionen waren, arbeitete sich Edith Head an die Spitze ihrer
Berufssparte. Keine Produktion kam an der kleinen, quirligen und energischen Geschäftsfrau vorbei.
Vom Finden der wahren Berufung
Dabei hat Edith Head nach ihrer Geburt am 28. Oktober 1897
in Los Angeles erstmal lange nichts mit Kostümen am Hut. Lieber studiert sie
Französisch und Kunst an der University of California.
In den 20er Jahren unterrichtet sie zunächst Französisch und
Kunst an der Hollywood School for Girls.
Schließlich bemerkt sie aber, dass es sie zum Film zieht, dieser noch jungen, aufstrebenden Unterhaltungskunst.
Schließlich bemerkt sie aber, dass es sie zum Film zieht, dieser noch jungen, aufstrebenden Unterhaltungskunst.
Wie so viele kreative und abenteuerlustige Seelen der damaligen
Zeit kommt sie zum Film wie die Jungfrau zum Kind. 1923 versucht sie sich sogar
kurzzeitig als Schauspielerin, merkt jedoch schnell, dass ihr das nicht liegt. Privat
schneidert hingegen gern und entschließt sich, Kostümdesignerin zu werden. Ihre ersten Entwürfe imponieren dem damaligen Kostümdesigner
bei Paramount, Howard Greer, der sie unter seine Fittiche nimmt.
1930 wird sie die Assistentin von Travis Banton, der Marlene
Dietrich ausstattet. Edith Head nutzt die Chance und ihren ersten Kontakt zu
einer Diva. Sie schaut, schneidert und lernt. Sie hat ihre Berufung gefunden.
Subtile Textilkunst
Das Kostümbild ist eine eher unbekannte Kunst des Films, heute so wie damals.
Die Wahl des Kostüms erfolgt nach langen Recherchen: Was
tragen die Figuren in der Zeit, zu der der Film spielt? Und in den Situationen,
in denen er spielt? Welche „Hindernisse“ erwartet das Kostüm am Set oder an bestimmten
Schauspielern?
Nach der Lektüre des Drehbuchs erfolgt eine intensive Recherche und mehrmalige Rücksprache mit dem Regisseur über die ersten Entwürfe.
Nach der Lektüre des Drehbuchs erfolgt eine intensive Recherche und mehrmalige Rücksprache mit dem Regisseur über die ersten Entwürfe.
Was zu Edith Heads Zeit besonders bedeutsam ist: Wird der
Film in Farbe oder Schwarzweiß gedreht? Gerade hier kann Head ihre Stärken
ausspielen. Während viele Kostümdesigner sich auf eine Filmrichtung festlegen
müssen ist Edith Head eine der Kostümausstatterinnen, die in beiden
Sparten treffsicher arbeitet und Oscars einsackt.
Denn während im Farbfilm die Farben abgestimmt sein müssen,
geht es im Schwarzweißfilm um Schattierungen. Dafür muss man wissen, welche
Farben sich in Schwarzweiß wie zueinander verhalten und miteinander wirken.
Eine komplexe Wissenschaft.
So trägt Bette Davis 1938 in JEZEBEL ein knallrotes
Ballkleid. Noch Jahre später erinnern sich unzählige Zuschauer an das pralle,
satte Rot dieses Kleides. Dabei wurde der Film nie in Farbe gedreht. Ein
Glanzstück an Subtilität des Kostümdesigners Orry-Kelly, der den Film
austattet. Ein dunkelrotes Kleid in einem Farbfilm hätte vermutlich nicht
diese Wirkung beim Zuschauer erzielt.
Ein mindestens ebenso wichtiger Punkt für Kostümdesigner: Ein
Kostüm darf nie „niegelnagelneu“ aussehen. Kleidung sind Gebrauchsgegenstände.
So braucht es 1939 ganze 27 unterschiedliche Ausführungen
des Kattun-Kleides von Scarlett O’Hara, als diese durch das brennende Atlanta
läuft, da die unterschiedlichen Abnutzungserscheinungen in unterschiedlichen
Beleuchtungen in Szene gesetzt werden müssen. Kostümdesigner Walter Plunkett
liefert hier beste Arbeit. Zudem müssen für VOM WINDE VERWEHT Hunderte teurer Ballkleider hergestellt werden, die alle die Charaktere unterstreichen und
herausformen sollen.
Selbst Filme wie STIRB LANGSAM leben von ihrem Kostümdesign –
Bruce Willis‘ Unterhemd gerät zum heimlichen Star des Films, wird es doch mit
nahezu jeder Szene schmutziger und zerrissener, bis es sich von reinem
blütenweiß (auch weiße Kleidung muss vor Dreharbeiten mit Tee durchgespült
werden, da auf der Leinwand sonst nur ein grellweißer Fleck ohne Konturen zu
sehen wäre) zu einem schmuddeligen Army-Grün verfärbt. Solche Kostümänderungen
verlangen viel Aufmerksamkeit, damit in jeder Szene stets der richtige Grad an
Veränderung ausgewählt wird. Sonst kann es schnell zu einem der beliebten „Filmfehler“
kommen, in denen die Anschlüsse nicht stimmen.
Bedeutend ist auch, wie weit das Kostüm Figuren und selbst
Situationen beeinflusst. Der Spruch „Kleider machen Leute“ kommt nicht von
ungefähr, und die meisten guten Filme zeichnen sich dadurch aus, dass die
Charaktere stets die passende Kleidung zum Charakter aber auch zur Situation
tragen, in der sie sich befinden. Das erfordert viel Erfahrung und
Einfühlungsvermögen des Kostümdesigners – wird hier keine saubere Arbeit
geleistet, kann das oft zur Folge haben, dass ein Film oder eine Szene sich
trotz gutem Spiel und gutem Drehbuch nicht glaubwürdig anfühlt und die
Zuschauer dadurch kalt lässt.
Einer von Edith Heads berühmtesten Entwürfen: Audrey Hepburns schwarzes Kleid aus SABRINA. Quelle: DVD "Sabrina" © Paramount Home Entertainment |
Seit 1948 erhält das Kostüm daher seinen eigenen Oscar. Zuvor
wurde die Leistung der Kostümabteilung unter „Ausstattung“ mitbewertet.
Wie bei vielen anderen Kategorien wird der Oscar zunächst noch in zwei Sparten vergeben: in Schwarzweiß und in Farbfotografie – was dazu führt, dass Edith Head 1951 zwei Oscars gewinnt: einen für den Farbfilm SAMSON UND DELILAH und einen im Schwarzweißfilm ALLES ÜBER EVA.
Wie bei vielen anderen Kategorien wird der Oscar zunächst noch in zwei Sparten vergeben: in Schwarzweiß und in Farbfotografie – was dazu führt, dass Edith Head 1951 zwei Oscars gewinnt: einen für den Farbfilm SAMSON UND DELILAH und einen im Schwarzweißfilm ALLES ÜBER EVA.
Erst als der Schwarzweißfilm mehr und mehr zur Nische wird,
hebt sich diese Trennung auf.
Erste Versuche
Ende der 30er Jahre steigt Edith Head in Paramounts Kostümabteilung
zur Chefdesignerin auf. Etwas, das vor ihr noch keine Frau geschafft hat!
Später wird die Kostümabteilung der Paramount sogar nach ihr benannt!
Noch immer ist sie aber zehn Jahre davon entfernt, den
Durchbruch zu schaffen und ihren Namen als Synonym für edles Kostümdesign lesen
zu können.
Ihr erster eigener Entwurf wird 1936 das Kostüm für Dorothy
Lamour im Abenteuerfilm DSCHUNGELPRINZESSIN.
Der erste bedeutsame Film, in dem sie die Hauptdarstellerin ausstattet, kommt 1944 mit Billy Wilders Thriller FRAU OHNE GEWISSEN. Barbara Stanwyck, seinerzeit einer der Topstars der Paramount, spielt in dieser Genreperle des Film Noir eine eiskalte Mörderin. Es ist der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Stanwyck wird noch oft von Head ausgestattet.
Der erste bedeutsame Film, in dem sie die Hauptdarstellerin ausstattet, kommt 1944 mit Billy Wilders Thriller FRAU OHNE GEWISSEN. Barbara Stanwyck, seinerzeit einer der Topstars der Paramount, spielt in dieser Genreperle des Film Noir eine eiskalte Mörderin. Es ist der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit. Stanwyck wird noch oft von Head ausgestattet.
Wenn der Oscar mehrmals klingelt
1948 endlich erhält Edith Head ihre erste Oscarnominierung
für das Kostümdesign mit dem sie Joan Fontaine in ICH KÜSSE IHRE HAND, MADAME
schmückt. Zwar geht sie bei diesem ersten Oscarauftritt ihrer Abteilung noch
leer aus, rückt ihren Namen aber bereits in den Vordergrund!
Es folgen die Klassiker DAS VERLORENE WOCHENENDE,
BERÜCHTIGT, DIE GLOCKEN VON ST. MARIEN (Ingrid Bergmann spielt in diesem
Schmachtfetzen eine Nonne) und DIE BLAUE DAHLIE.
Head ist beschäftigt wie selten zuvor und ihr Stern beginnt zu
steigen. Für bis zu zehn Filme pro Jahr entwirft sie die Kostüme.
Ein Jahr später, 1949, erhält sie ihren ersten Oscar für
Olivia de Havillands Kostüm in DIE ERBIN mit Montgomery Clift, der
sich missmutig an De Havillands „bebenden Busen“ erinnert – sicherlich ein
Werk Edith Heads, die bekannt dafür ist, weibliche Rundungen geschickt
einzukleiden und in Szene zu setzen.
Es gibt kaum einen Klassiker der Goldenen Ära Hollywoods,
den Edith Head nicht kostümiert hat: ALLES ÜBER EVA, BOULEVARD DER DÄMMERUNG oder
EIN PLATZ AN DER SONNE.
Für diesen erhält sie nicht nur ihren vierten Oscar (in
Folge!), sondern sorgt auch erstmals außerhalb der Leinwand für eine Sensation.
Das weiße trägerlose Ballkleid, mit dem sie Elizabeth Taylor wie eine Elfe
dahinschweben lässt, wird zur Sensation des Films! Dutzende Modeshootings
Taylors in dem Dress schmücken die Magazine. Teenager und junge Frauen sind so
begeistert von dem Kleid, dass es eilig nachgeschneidert und in den Verkauf
gegeben wird. Es ist innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und wird eine Dekade
lang das Vorbild für Abschlussball- und Hochzeitskleider sein! Edith Heads
Kunst ist endgültig im amerikanischen Alltag angekommen.
Eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit beginnt sie 1953 mit
Audrey Hepburn, als sie deren ersten großen Hollywoodfilm EIN HERZ UND EINE
KRONE kostümiert. Die Anproben werden zu einer nervlichen Zerreißprobe für
Edith Head: Hepburn ist eine sehr zarte Schauspielerin, die beim Tragen des
opulenten Ballkleides stets Bedenken hat, ihre unbekleideten Arme könnten zu
dürr wirken. Edith Head, die wie alle guten Kostümdesigner auch gute Psychologin
und Überredungskünstlerin ist, braucht viel gutes Zureden, bis Hepburn
überzeugt ist, auch in einem ärmellosen Kleid perfekt ins Szene gesetzt zu
sein.
Edith Heads sensible Überzeungsarbeit (und ihre Designs)
bringen ihr einen weiteren Oscar ein. Glücklicherweise sind einige von Edith Heads Gedanken zu diesen Arbeiten durch ein Interview erhalten:
Für die Kostüme des Billy Wilder Klassikers SABRINA,
ebenfalls mit Audrey Hepburn, erntet Edith Head ihren vorerst letzten Oscar –
immerhin ihren sechsten in ebensovielen Jahren.
Vor allem aber macht sie sich unsterblich. Die vor allem in den Kostümen stattfindende Verwandlung der kleinen Chauffeurstochter Sabrina in eine
mondäne Dame aus Paris ist in die visuelle Filmgeschichte eingegangen.
Auch in Farbe ein Augenschmaus!
Zu dieser Zeit beginnen mehr und mehr colorierte Filme
Einzug auf die Leinwand zu halten. Und mit ihnen einige Probleme für die
Kostümdesigner.
Zwar sind die Farben nun real zu erkennen, statt nur in
Schwarzweiß zu erahnen, doch durch unterschiedliches Filmmaterial und
Belichtungszeiten werden die Farben niemals ganz realistisch oder farbecht auf die Leinwand gebannt, was die Kostümabteilung mit einkalkulieren muss.
Außerdem können Farben flackern, zu grell sein oder auch farblos
wirken. Da nun auch der Hintergrund farbig ist, muss
das Kostüm sich darüber hinaus mit dem Setdesign absprechen und darauf achten, dass sich das
Kostüm gut vom Hintergrund abhebt, und sich die Farben nicht „beißen“ oder
„aufheben“.
Das wird besonders bei einer von Edith Heads letzten großen
Kooperationen wichtig: in ihrer Zusammenarbeit mit Alfred Hitchcock. Der
von der Psychologie begeisterte Regisseur setzt nahezu jede Farbe gezielt und mit einer besonderen Bedeutung
und Aussagekraft ein. Seit Anfang der 50er Jahre stattet Edith Head fast jeden
Film des komplizierten Engländers aus: DAS FENSTER ZUM HOF, IMMER ÄRGER MIT HARRY, ÜBER DEN
DÄCHERN VON NIZZA, VERTIGO, DIE VÖGEL, MARNIE, FAMILIENGRAB.
Die gemeinsame Arbeit der beiden geht soweit, dass Edith
Head schließlich nach 43 Jahren die Paramount verlässt und für Hitchcock zur
Universal wechselt.
Ja, ich will nicht
In diesem Zusammenhang arbeitet Head auch immer wieder mit
Grace Kelly zusammen, mit der sie eine tiefe Freundschaft verbindet. Auf die
Frage, wen sie am liebsten eingekleidet habe, sagt Head: „Grace Kelly. Sie war
der Inbegriff der Eleganz. Schön, charmant und zuvorkommend.“
Das Einkleiden von Kim Novak in VERTIGO gerät hingegen
erneut zur Zerreißprobe. Novak ist durch Hitchcocks Ablehnung ihr gegenüber
zutiefst verunsichert und traut den Kostümentwürfen nicht. Mit Engelszungen
(und sicherlich einer Menge Erfahrung) kann Edith Head auch hier wieder den
Star überzeugen. Im Nachhinein gibt Head aber zu, dass ihr dieser Film all ihr psychologisches Wissen abgefordert habe.
Aber auch Edith Head weiß, was sie will und lässt sich nicht
immer überreden.
So erhält sie 1947 das Angebot, Ingrid Bergman in JOHANNA
VON ORLEANS einzukleiden. Edith Head ist misstrauisch: „Aber die kämpft doch
nur in Hemd und Rüstung!“ Sie nimmt das Angebot nicht an. Die Kostümdesigner
Dorothy Jeakins und Barbara Karinska allerdings holen sich für das
Historiendrama den Oscar ab.
Edith Head bleibt sich treu. Nur selten arbeitet sie für
(die heute so populären) Kostümfilme. Sie kleidet lieber moderne Frauen ein, Frauen
von „Heute“. Und stets gelingt es ihr, ihre Darsteller, vor allem die
weiblichen, gut dastehen zu lassen. Ihre Entwürfe kaschieren kleine
„Problemzonen“ und heben die Stärken hervor.
Rüstungen und Kutten sind nichts für Edith Head. Vielleicht
ist es dennoch als kleines Zeichen der Reue zu werten, dass sie Ingrid Bergman später
ausgerechnet als Nonne(!) in DIE GLOCKEN VON ST. MARIEN einkleidet.
Stil und Veränderungen
Mit Edith Head beginnt auch der heute noch lebendige Usus,
dass Kostümdesigner Schauspielerinnen für private und öffentliche
Veranstaltungen ausstatten. So entwirft sie für Grace Kelly ein Seidenkleid,
das diese bei der Oscarverleihung 1954 trägt, als sie sich den Oscar für DAS
MÄDCHEN VOM LANDE abholt.
Edith Heads Einfluss auf ihre Zeit ist kaum genug zu
würdigen. Sie stattet Filmklassiker wie SAMSON UND DELILAH, EIN SÜßER FRATZ,
FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY, SO EINE AFFÄRE , BARFUß IM PARK, DER CLOU (für den sie
ihren letzten Oscar erhält) und DIE GEIER WARTEN SCHON aus.
Ihre Kostüme für Stars wie Elizabeth Taylor, Tippi Hedren,
Grace Kelly oder Audrey Hepburn erschaffen nicht nur deren Status als
Stilikonen, sondern werden zur stilprägenden Mode für die moderne Frau.
Die Begeisterung der Zuschauer für Edith Heads Kostüme
nehmen in EIN PLATZ AN DER SONNE zwar ihren Anfang, wiederholen sich aber noch
häufig. Die Kinobesucherinnen und Leserinnen der Modemagazine wollen sich fühlen wie
die Stars und deren Kleider haben. Alle und sofort.
Edith Head erschafft nahezu im Alleingang den Modestil der 40er und 50er Jahre.
Nach ihrem Wechsel zur Universal bleibt sie dort, bis sie
1981 vier Tage vor ihrem 84. Geburtstag an einer Knochenmarkserkrankung stirbt.
Vielleicht als Zeichen der feinen Ironie ist ihr letzter
Film die Steve Martin Komödie TOTE TRAGEN KEINE KAROS, eine zutiefst liebevolle und sich verneigende Parodie
auf die Goldene Ära Hollywoods und den Film Noir, in dem viele Originalszenen
der größten Klassiker eingesetzt werden – und dadurch viele von Edith Heads
früheren Entwürfen zeigen. Die End-Credits zollen den größten Filmen und Stars
dieser Zeit noch einmal Tribut und enden mit einer speziellen Widmung: „Tote
tragen keine Karos war Edith Heads letzter Film. Ihr, und all den anderen brillanten
Handwerkern und Kreativen Köpfen, die an den Filmen der 1940er und 1950er
gearbeitet haben, ist dieser Film mit großer Zuneigung gewidmet.“
Bis heute bleibt Edith Head eine der bekanntesten und
beliebtesten Größen Hollywoods, besonders in Amerika wird sie verehrt wie kaum eine
andere. So gibt es das Theaterstück A Conversation With Edith Head, das ihre Karriere humorvoll nachzeichnet. Und noch immer finden sich von Zeit zu Zeit liebevolle Anspielungen auf die
kleine große Frau des Films. Vermutlich eine der berühmtesten ist die Schneiderin Edna
Mode aus dem Pixarfilm DIE UNGLAUBLICHEN, mit der Brad Bird der Grand Dame des
Kostümdesigns ein Denkmal setzt.
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