Ich bin einsamer in meinem wahren Leben als ich es hier
draußen bin. Ich vermisse natürlich meine Freunde, aber es ist nicht so, dass
zu Hause jemand auf mich wartet.
Meine Mutter hat etwas gesagt, das mich fast verrückt
gemacht hat: Es gibt jeden Tag einen Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Man selbst
kann entscheiden, ob man ihn sehen will oder nicht. Nur du selbst kannst dich
dieser Schönheit aussetzen.
Biancas Blick:
Was bringt eine 26jährige Frau dazu, einen der längsten
(und härtesten) Wanderwege der USA – den 1600 Kilometer langen Pacific Coast
Trail – entlangzuwandern?
Der Weg ist das Ziel
DER GROßE TRIP – WILD basiert auf den Memoiren der
Amerikanerin Cheryl Strayed, die diesen Weg 1995 zurücklegt.
Nach dem Tod ihrer geliebten Mutter Bobbi und nach der
Scheidung von ihrem Mann verliert Cheryl sich selbst in einem Gespinst aus
Drogen und Sex. Weder Psychologen noch Freunde oder ihr Ex-Mann können sie aus
diesem Sumpf ziehen.
„Um die Frau zu finden, die ihre Mutter gern in ihr gesehen
hätte“, macht Cheryl sich auf, in Einsamkeit und Kargheit zu sich selbst zu
finden und ihr wahres Ich zu entdecken.
So startet sie, unzureichend vorbereitet und völlig
überfordert, die Reise, um innerhalb der vor ihr liegenden drei Monate über
sich selbst hinauszuwachsen und der eigenen Verangenheit schmerzvoll und doch
befreiend ins Auge zu blicken.
In knapp zwei Stunden entwickelt Regisseur Jean-Marc Vallée, der 2013 mit DALLAS
BUYERS CLUB für Furore sorgte, aus dieser Prämisse einen emotionalen Film,
der sowohl Cheryls Wandlung während ihres Trips als auch ihre bewegte
Vergangenheit vor den Augen der Zuschauer spürbar macht.
Dabei werden nicht alle Motivationen und Zusammenhänge
geklärt, manches bleibt nur angerissen und muss vom Zuschauer selbst
zusammengefügt werden.
© 2014 Twentieth Century Fox |
WILD ist mehr als ein Seelentrip, es ist vielmehr die
Entdeckung der Schönheit des eigenen Lebens.
Der Film ist nicht in allen Details geglückt, so wird die
für die Handlung so wichtige Figur der Mutter Bobbi mit so groben Strichen
gezeichnet, dass der Hauptmakel in Cheryls Leben kaum nachvollziehbar wird. Im
direkten Vergleich etwa mit INTO THE WILD kommt der Film etwas schlechter weg,
und hat auch eine andere Prämisse, dennoch liegt er auf einem guten zweiten
Platz und liegt als Selbstfindungsdrama und berührende Charakterzeichnung weit
über dem Durchschnitt und ist absolut sehenswert.
Der amerikanische Jakobsweg
Der Pacific Coast Trail, kurz PCT, ist über 4000 Kilometer
lang und verläuft von der Mexikanischen bis zur Kanadischen Grenze. Der PCT ist
neben dem Appalachian Trail und dem Continental Divide Trail einer der
sogenannten Triple-Crown-Wege. Jedes Jahr versuchen etwa 300 bis 400 Wanderer
den Pacific Coast Trail zu absolvieren, auch wenn nicht jeder die volle Distanz
geht. (Cheryl Strayed selbst beendete ihre Reise an der Grenze von Oregon nach
Washington.)
Die Wanderer setzen sich den Strapazen aus unterschiedlichen
Gründen aus. Einige wollen nur zu sich selbst finden, als kontemplative
Selbsterfahrung, andere wandern gern und nehmen Teile der Strecke als Wanderweg
mit Freunden oder Familie, da die Strecke durch einige sehenswerte
Nationalparks verläuft.
Im Gegensatz zum Jakobsweg liegt den Wanderwegen in den USA
kein religiöser Gedanke zugrunde.
Nicht nur für Cheryl Strayed, auch für den Star Reese Witherspoon kommt die Geschichte einer kleinen Erlösung gleich, denn mit annähernd Vierzig werden gute Rollen immer rarer. Ein vielversprechendes Engagement , das in Tim Burtons BIG EYES, schlägt sie schließlich WILD zuliebe aus.
Ich suche mir meine eigene Rolle!
Nicht nur für Cheryl Strayed, auch für den Star Reese Witherspoon kommt die Geschichte einer kleinen Erlösung gleich, denn mit annähernd Vierzig werden gute Rollen immer rarer. Ein vielversprechendes Engagement , das in Tim Burtons BIG EYES, schlägt sie schließlich WILD zuliebe aus.
Erste Aufmerksamkeit erregt Witherspoon, die seit 1991 in
Hollywood arbeitet und schon mit 14 vor der Kamera steht, 1996 in dem Film FREEWAY
an der Seite von Kiefer Sutherland. Ihren ersten kleinen Durchbruch schaffte
sie drei Jahre später in EISKALTE ENGEL, der Neuverfilmung des Dramas
GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN von 1988, in der auch Ryan Phillipe mitspielt.
Kurz vor dem gemeinsamen Dreh lernt sie Philippe auf einer
Party kennen und lieben, sie heiraten und bekommen zwei Kinder.
Mit NATÜRLICH BLOND avanciert Witherspoon zu einem der
Topstars Hollywoods und fährt gigantische Gagen ein. Sie ist am Zenit
angekommen, den sie 2006 mit einem Oscar für ihre Rolle der June Carter in WALK
THE LINE veredelt. Ein Jahr später wird die Ehe mit Philippe geschieden.
Wer aber gedacht hätte, jetzt würden die schmackhaften
Angebote haufenweise an sie herangetragen werden, der irrt! Trotz des Oscars
sind gute Rollen rar. Erwähnenswert wären noch MACHTLOS und MUD.
Reese Witherspoon droht in der Versenkung zu verschwinden.
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Doch Litertaurnerd Witherspoon – die auch schon GONE GIRL
mitproduziert hat – erkennt das Potenzial sofort und kauft die Filmrechte,
entgegen der Image-Ratschläge. Sie lässt auch die Studios außen vor, die sich
in der der Vergangenheit wenig kooperativ gezeigt haben, sie in einer
atypischen Rolle zu casten. Also produziert sie den Film selbst und übernimmt
darüber hinaus die Hauptrolle.
Mit wachen Augen beobachtet
Cheryl Strayed ist bereits in der Vorbereitungsphase jeden
Tag anwesend, ebenso beim Dreh, was Witherspoon zunächst etwas verunsichert: „Ich
habe Cheryl nicht nur gut kennengelernt, sondern sie fast jeden Tag bei den
Dreharbeiten gesehen. Das machte mich am Anfang durchaus ein wenig nervös, so
gerne ich sie mag. Das Gefühl, ausgerechnet von ihr gemustert zu werden, war
mir irgendwie unbehaglich.“ Doch schon bald legt sich das Unbehagen und Strayed
wird zu einer Art „Sicherheitsnetz“ für die Schauspielerin.
Die Rolle der jungen Cheryl im Film wird von Strayeds echter
Tochter gespielt, was den Film noch dichter und bedrückender werden lässt.
Witherspoon, eher bekannt für romantische Liebeskomödien,
wagt mit dieser Rolle einen Imagewechsel. Sie selbst bezeichnet es als Ergebnis
eines „Reifeprozesses“: „Ich bin einfach nicht mehr die Gleiche, die ich noch
vor fünf oder zehn Jahren war. Damals wäre ich vielleicht für eine
Herausforderung wie diese noch nicht bereit gewesen. Aber heute bin ich es.
Wenn man sich als Künstler nicht stetig weiterentwickelt und Neues ausprobiert,
kommt das doch einem Scheitern gleich.“ So wird WILD tatsächlich auch zu einer
Mutprobe für Witherspoon, die sich als Hauptproduzentin und Herrin über das
Ergebnis weit über ihre bisherigen Grenzen hinauswagt.
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Ein sehr aufregender Quickie
Jean-Marc Vallée, der bereits Matthew McConaughey und Jared
Leto zu Darsteller-Oscars verholfen hat, zeigt auch in WILD eine behutsame und
detailgetreue Darstellerführung und verhilft Witherspoon zu einer ihrer besten
Leistungen.
Er selbst bezeichnet den Dreh zu WILD als „einen Quickie. Es
war aber ein aufregender, aufregender
Quickie.“ Weiter erzählt er, es sei alles sehr schnell gegangen: von
Witherspoons Lektüre des Buches, zum Rechtekauf, Hornbys Drehbuch, dem ersten
Drehtag und dem Endschnitt wäre kaum ein Jahr vergangen. „DALLAS BUYERS CLUB
dauerte 20 Jahre länger in der Umsetzung.“
Die wahre Herausforderung war für Vallée der Endschnitt, in
dem sowohl Cheryls aktuelle psychische Verfassung als auch die Rückblenden in
eine nachvollziehbare Folge gebracht werden mussten. „Ich hatte zwischen 80 und
100 Möglichkeiten im Kopf und musste mich stetig entscheiden“, resümiert
Vallée, der mit solchen Flashbacks noch keine Erfahrung hatte. Als wahre
Unterstützung bei dieser Arbeit erwies sich Drehbuchautor Nick Hornby, der als
Autor weit mehr Erfahrung aufwies. Dennoch erarbeitete Vallée den Schnitt unter
dem klangvollen Psyeudonym „John Mac McMurphy“.
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Dysharmonische Harmonie
Schon bei INTO THE WILD erwies sich der Soundtrack als
heimlicher Co-Star des Films. Auch bei WILD wird deutlich, dass der Soundtrack,
obwohl ungewöhnlich gesetzt, eine enorme Bedeutung besitzt und das Rückgrat des
Films bildet. Aufällig ist bei der Musik: Innerhalb der ersten Stunde wird kein
eingespieltes (in der Regel populäre) Lied bis zum Refrain getragen, alle
Lieder brechen vorzeitig ab, was den Zuschauer verwundert und irritiert
zurücklässt. Die Titelmelodie „El Condor pasa“ wird drei Mal brachial
abgebrochen, bevor der eigentliche Gesang einsetzt. Dieser setzt letztendlich
erst ein, als Cheryl es endlich wagt, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Ab dem Augenblick wirkt jeder Song deutlich harmonischer. (Und führt zu einer
humorvollen Einlage, in der ausschließlich ein eingesungener Refrain (mit
Ohrwurmgefahr!) genutzt wird.)
Bis zu diesem Zeitpunkt dient die Musik nur dem Zweck, die
kurzen Erinnerungen zu symbolisieren,, die Cheryl sich gestattet und anzuzeigen,
dass sie die Gedanken abbricht, sobald ihre Gefühle zu intensiv werden und sie
Angst bekommt. Das Ergebnis ist ein Gefühl des „Unvollendet seins“, das den
Zuschauer die erste Stunde stets begleitet.
Auch scheint die Musik oft aus der Ferne zu kommen oder aus
einer anderen Welt – was eine entfernte Erinnerung symbolisieren soll. Am deutlichsten
wird dieser Kunstgriff erneut im Simon & Garfunkel-Song „El Condor pasa“,
der bei seiner Ausspielung aus Radios, Hintergründen oder Fernsehern zu kommen
scheint, je nach Szene auf der Leinwand.
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Marcos Blick:
Auf den ersten Blick wirkt der britische Autor Nick Hornby als eher ungewöhnliche Wahl,
Cheryl Strayeds Biografie „Wild: From Lost to Found on the Pacific Crest Trail“
in ein Drehbuch umzumünzen – ein englischer, männlicher Autor, Ende Fünfzig,
erzählt aus dem Seelenleben einer 26jährigen Amerikanerin? Viel größer könnte
die Diskrepanz kaum sein.
Erst auf den zweiten Blick zeigt sich, dass vermutlich nur
wenige Autoren geeigneter für den Stoff gewesen wären.
Auf der Suche nach ...
Nick Hornby wird im April 1957 im englischen Redhill geboren
und schafft gleich mit seinem Debütwerk den Durchbruch: 1992 erzählt er in
„Fever Pitch“ von seiner Liebe zum Fußballclub Arsenal London. Ihm gelingt es
sensationell, das Lebensgefühl der Frühdreißiger seiner Generation einzufangen.
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Erst im Anschluss weitet sich ein Œuvre. In „How to be good“
erzählt er seine Geschichte erstmals aus weiblicher Sicht – und erweist sich
als überaus einfühlsam und talentiert, was sich auch im Folgewerk „A long way
down“ zeigt, der zwei weibliche und zwei männliche Perspektiven aufeinander
loslässt.
In „Slam“ erzählt er erstmals aus der Sicht eines Teenagers,
und kehrt in „Juliet, naked“ und aktuell „Funny girl“ wieder in die feminine Sichtweise
zurück.
Hornby ist also mehr als erfahren darin, tiefgehende,
psychologische Geschichten aus weiblicher Sicht zu erzählen – und wird weltweit
dafür gelobt.
Noch bezeichnender ist allerdings das Thema, das nahezu all
seinen Romanen zugrunde liegt: In Hornbys Romanen geht es stets um Figuren, die
in derselben Situation stecken wie Cheryl Strayed. Sie sind an einem
Scheidepunkt des Lebens angekommen. An einem Punkt, an dem sie ihr altes Leben
nicht weiterführen können und in kein neues finden. Hornbys Figuren sind immer
Menschen, die verlorengegangen sind, oder sich selbst verloren haben, und
versuchen, sich selbst wiederzufinden – und den Weg, den sie fortan gehen
wollen. Dafür müssen sie stets eine Zeit totaler Orientierungslosigkeit
durchleben, totalen Chaos‘, um am Ende aus dem Nebel hervorzutreten und, mit
ihrem neuen Selbst versöhnt, „in den Sonnenuntergang“ zu reiten. Oder anders
gesagt: Hätte Cheryl Strayed ihre Geschichte nicht geschrieben, hätte Hornby
sie erfinden müssen!
Nipple Jesus
Das ist vermutlich auch Hornby klar. Als der kurz nach Erscheinen
Cheryl Strayeds Buch in die Finger bekommt, verliebt er sich sofort in das Buch
und weiß: er will das Drehbuch dafür schreiben.
Erfahrung hat er ebenfalls – schon 2009 verfasst er das
Drehbuch für die Memoiren „An Education“ der Journalistin Lynn Barber – und
erhält prompt eine Oscarnominierung!
Hornby erkundigt sich, wer die Filmrechte für Strayeds Buch
erworben hat – und ist in keiner Weise überrascht, dass Reese Witherspoon
zugeschlagen hat.
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Als Hornby sich mit Witherspoons Management in Verbindung
setzt, und darum bittet, einen Drehbuchentwurf für WILD abliefern zu dürfen,
erinnert sie sich sofort an den Autor – und gibt ihm grünes Licht.
Textmarker und die Sache mit der Musik ...
Hornby erklärt, dass die Arbeit an WILD unglaublich
erfüllend, aber auch schwierig gewesen sei. Als er das Buch ein zweites Mal
durchgeht, und alle Stellen markiert, die er gerne im Film sehen würde, erkennt
er, dass das Buch genügend Stoff für drei Filme bietet – bevor Cheryl Strayed auch nur einen Schritt wandert.
Mühevoll kürzt er die Stellen zusammen und entscheidet sich
schließlich dafür, die chronologische Struktur des Buches aufzubrechen und eine
rückwärtsgerichtete Handlung zu verwenden: Er stellt der Wanderung eine Reihe
von Rückblenden entgegen, die chronologisch immer weiter zurückreichen und von
der Scheidung bis zum Ursprungstrauma, dem Tod von Cheryls Mutter,
zurückkehren. (Diese Struktur wird im endgültigen Schnitt wieder etwas
aufgeweicht, bleibt aber noch erkennbar.)
Cheryl Strayed ist von den Änderungen begeistert und genießt
die Zusammanarbeit mit Hornby sehr.
Die Kürzungen erweisen sich allerdings noch als schwierig,
denn nachdem Hornby sich für die Buchstellen entschieden hat, die er im Film
sehen will, melden Reese Witherspoon und Regisseur Jean-Marc Vallée ebenfalls
Wünsche an, so dass Hornby am Ende alles unter einen Hut bringen muss.
Vor allem versucht Hornby, übrigens erfolgreich, genau die Stellen aus Strayeds Wanderung hervorzuheben, in denen sie besonders verängstigt und besonders zufrieden ist.
Vor allem versucht Hornby, übrigens erfolgreich, genau die Stellen aus Strayeds Wanderung hervorzuheben, in denen sie besonders verängstigt und besonders zufrieden ist.
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Zwar hat er auf den letztendlichen Soundtrack des Films keinen Einfluss, obwohl
man es vermuten könnte, trotzdem zeigt sich deutlich, welchen enromen Stellenwert
die Musik im Film einnimmt.
Hornby bewundert das Buch und Cheryl Strayed vor allem für
den lyrischen Klang, der ihm alles vorgegeben habe: „Cheryl hat so eine Bewunderung
und Liebe zur Musik, und ihr Schreibstil ist wirklich sehr melodisch.“
Hornby versucht, diese Melodik in den Voice-Overs des Films
einzufangen: “Wir wollten im Voice-Over diesen Sound einfangen, das, was in
Cheryls Kopf vorgeht. Es fängt mit diesem abgehackten, zerstückelten Strom von
Flüchen und Schimpfwörtern an, mit alten Fetzen von Werbung und Songtexten, die
ihr in den Sinn kommen, und am Ende der Geschichte haben wir etwas, das eher
dem klassischen Voice-Over im Film gleicht. Das Ganze vermittelt, hoffentlich,
einen gewissen musikalischen Aspekt.“
Aktuell hat Hornby das Drehbuch für die irische Komödie
BROOKLYN verfasst, die diesen Monat US-Premiere feiert.
Als Drehbuchautor sieht Hornby sich dennoch nicht. „Ich
schreibe mal für englische Independentfilme. Auch WILD war ein Independentfilm,
weit ab vom Studiosystem. Der Regisseur ist Kanadier, die Crew kam aus der
ganzen Welt, allein Reese vertrat das typische Hollywood. Aber ich schreibe
keine großen Filme, ich mache keine Rewrites. Es ist für mich ein Abenteuer,
eine angenehme Nebenbeschäftigung, aber nicht mein Hauptjob. Hauptsächlich bin
ich Romanautor.“
Zu dem Einsatz der Musik kann ich was sagen. Im Presseheft zu Film stand folgendes:
AntwortenLöschen„Die Antwort darauf, wie ich auf dem PCT Musik einsetzten sollte, war zunächst nicht offensichtlich. Cheryl hat überhaupt keine Musik gehört während ihrer Wanderung 1995, sie hatte überhaupt kein Abspielgerät bei sich. Warum sollten wir daran etwas ändern? Keine Musik also auf dem Trail, wie in der Realität. Im Schneideraum habe ich mich dann dabei ertappt, dass ich ein bisschen von diesem Konzept abweichen, etwas schummeln wollte. Ich wollte einen Sound neben ihrem Summen oder Singen. Aber es sollte keine Score-Musik sein. Ich wollte beim Publikum nicht dieses ‚Wir gucken einen Film’-Gefühl, wie ich es oft bei einem Score bekomme: Mir wird bewusst, dass ich einen Film sehe. Jemand spielt Musik, die die Filmfigur nicht hören kann. Ich vermeide das bei all meinen Filmen, und bei WILD wollte ich es erst recht vermeiden. Und dann finde ich mich im Schneideraum wieder, wie ich versuche, Musik drauf zu legen. Und mich dabei nicht vom Zuschauer ertappen zu lassen, den Versuch des Realismus aufrecht zu erhalten, mit realer Musik, Quellenmusik. Auf geisterhafte Weise, von weit weg, als kämen sie aus Cheryls Vorstellung. Wir haben mit Hall-Effekt gearbeitet, als versuche sie, sich an Songs aus ihrer Vergangenheit zu erinnern, oder Teile von Songs. So wurde es zu einer Regel, eine Rückblende langsam einzuleiten und langsam wieder rauszugehen“, erklärt Vallée. „Die Vorgabe war: Musik nur bei Rückblenden. Und wenn, dann aus einer Quelle, einem Autoradio, einem CD-Player. Was Cheryl in ihrem Leben gehört hat, hören wir im Film.“
Super, vielen Dank! Das ist ein sehr guter Hinweis!
AntwortenLöschenDie Musik ist echt toll in dem Film, schöne Stücke dabei!
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
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