„Schauen Sie, ich habe
keine Ahnung, was Ihnen nahegeht, aber lassen Sie Ihre Schlafzimmerprobleme
nicht an mir aus!“
„Ich habe keine
Schlafzimmerprobleme! Nichts in meinem Schlafzimmer geht mir nahe.“
Biancas Bick:
1959 kommt eine Komödie in die amerikanischen Kinos, die ein
mittlerweile totgesagtes Genre zumindest kurzzeitig mit neuem Leben füllt.
BETTGEFLÜSTER wartet mit einer überraschenden Besetzung auf, die bis heute
Kultcharakter besitzt, vor allem aber mit einigen der geschliffensten Dialoge,
die es je in einer „Screwball“-Komödie gab. Denn darum geht es in
„Screwball“-Komödien: um Spritzigkeit, Energie, Schlagfertigkeit und das
kunstvolle Jonglieren mit zweideutigen
Anspielungen und rasanten, kompromitierenden Situationen.
Anspielungen und rasanten, kompromitierenden Situationen.
Baseball wider die Zensur
Der Begriff „Screwball“ entstammt dem Baseball-Sport. Dort
bezeichnet er einen kraftvoll geworfenen und zugleich zum Rotieren gebrachten
Ball, dessen Flugbahn schwer vorhersehbar ist. Der Gegenspieler muss deshalb
blitzschnell auf überraschende Bahnänderungen reagieren, den Ball gut treffen
und gezielt zurückschlagen.
Und genauso funktioniert diese Unterart der Komödie!
Screwball-Komödien bedienen sich oft dem Kampf der
Geschlechter. Das heißt ein Mann und eine Frau, oft mit irrwitzigen
Angewohnheiten oder Manierismen, werfen sich eindeutig zweideutige Dialoge an
den Kopf, nehmen die Bälle auf, um sie kunstvoll zurückzuspielen, necken sich
und spielen miteinander, bis es zum Happy End kommt – meistens nach diversen
Verwirrungen und Verwicklungen.
Dabei ist die Frau die Überlegene, sowohl in ihrem
Intellekt, als auch in ihrer Handlungsraffinesse. Diese Komödien sind dialoggetrieben,
die Textzeilen fliegen rasant über die Leinwand, ohne große Denkpausen -
unberechenbar in ihrem Verlauf und äußerst spritzig inszeniert. Sie bilden für
Regisseur und Schauspieler eine große künstlerische Herausforderung!
Häufig bewegt sich die Screwball-Komödie dicht an der Farce
und nimmt Slapstick-Anleihen aus der Stummfilmzeit mit auf.
Quelle: DVD "Bettgeflüster" © Universal Pictures Home Entertainment |
Bis Mitte der Dreißiger Jahre durfte in Filmen fast alles
gesagt und gezeigt werden. Hollywood galt – übrigens auch hinter den Kulissen –
als Sündenpfuhl, dem nichts heilig zu sein schien, der aber alles akzeptierte –
oft gezwungenermaßen.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts, also bereits in Zeiten,
als der Film zu laufen begann, wurde deshalb immer wieder versucht, eine Art
Zensur einzuführen, was aber kläglich scheiterte.
1927 entstand eine erste Liste von „Don’t“s und „Be careful“s,
die die Filmemacher warnen sollten, bestimmte Themen offen anzusprechen oder zu
zeigen: Der Hays Code entstand als eine Art „Freiwillige Selbstkontrolle“.
Diese Liste wurde von den Regisseuren und Drehbuchautoren allerdings
weitestgehend ignoriert, immerhin waren die Auflagen freiwillig und keiner
wollte auf seine anzüglichen Andeutungen oder die Darstellung von Gewalt in
seinen Gangsterfilmen verzichten, denn all das war bei der Publikumsmasse sehr
beliebt.
1933 kam schließlich der Eklat: Mae West drehte zwei Filme,
die sehr offen – wenn auch nur verbal – mit dem Thema Sexualität umgingen: SIE
TAT IHM UNRECHT und ICH BIN KEIN ENGEL. Die konservativen Bürger schrien auf
und forderten endlich Konsequenzen! Paramount drehte zudem parallel mit THE
STORY OF TEMPLE DRAKE ein Drama um eine vergewaltigte Frau, die mit ihrem
Vergewaltiger freiwillig zusammenlebt. Ein weiterer filmischer Skandal!
Begleitet wurde das von außerehelichen Eskapaden der Stars,
denen die Studioleiter nicht mehr Herr wurden, vor allem der Verhaftung des
Stars „Fatty“ Arbuckle, der eine Frau mit einer Champagner-Flasche zu Tode
vergewaltigt haben sollte. Das bisherige Filmsystem geriet ins Wanken. Das
Ergebnis waren härtere Bandagen, härtere Knebelverträge – und endlich eine
zwingende Zensur!
Quelle: DVD "Bettgeflüster" © Universal Pictures Home Entertainment |
Im Juni 1934 wurde die Production Code Administration (PCA) gegründet,
ein Büro, dem alle neu gedrehten Filme vorgelegt werden mussten und welches
nach Sichtung entschied, ob ein Film freigegeben werden konnte oder ob noch
schlüpfrige, blasphemische oder gewaltverherrlichende Szenen herauszuschneiden
waren.
So waren alle Szenen verboten, die in irgendeiner Weise als
„obszön“ anzusehen waren, sowie die Darstellung von Vulgarität und
Unsittlichkeit, es sei denn, sie diente einem moralischen Zweck (legendär etwa
Hitchcocks mehrwöchiger Kampf mit der Behörde, in PSYCHO eine Toilettenschüssel
zeigen zu dürfen!) . Kriminalität durfte nur eingeschränkt gezeigt werden, also
nicht etwa als Methode zur Durchführung von Straftaten. Gotteslästerung , sowie
Darstellung von Gewalt und Qual, waren schlichtweg untersagt.
Alle Filme, die es bis dahin gab, also schlüpfrige
Liebeskomödien oder gewaltsame Gangsterfilme, die in den Dreißiger Jahren en
vogue waren, fallen ab 1934 in die „Pre Code Ära“.
Capra, Cukor & Co und die Geburt der Screwball-Komödie
Die PCA verändert alles. Aber wie so oft in der Filmhistorie
entspringt aus einer misslichen Situation etwas Geniales, nie Dagewesenes! So
auch in den Jahren nach 1934!
Die Herausforderung unter den neuen Regeln besteht nun
darin, Dialoge so zweideutig zu gestalten, dass sie sich an der PCA
vorbeischummeln können und dem Publikum dennoch schlüpfrige Unterhaltung bieten
können!
Quelle: DVD "Bettgeflüster" © Universal Pictures Home Entertainment |
Der Film wird zum Startschuss für eine Reihe brillanter und
bis heute gefeierter Komödien wie MR. DEEDS GEHT IN DIE STADT, LEOPARDEN KÜSST
MAN NICHT, DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT, NINOTSCHKA, RENDEZVOUS NACH LADENSCHLUSS
und ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN.
Diese Klassiker werden oscarprämiert und gebären mit Cary
Grant und Katherine Hepburn absolute Stars dieses Genres. Komödien waren in
jenen Tagen die größten Kassenerfolge!
Doch 1944 stirbt das Genre. Der Krieg bricht nun auch in die
Welt der Amerikaner ein und andere Themen und Stoffe werden vom Publikum
gewünscht. Die Screwball-Komödie scheint tot zu sein.
Drei finden sich...
Zwar gibt es mit LIEBLING, ICH WERDE JÜNGER oder WIE ANGELT
MAN SICH EINEN MILLIONÄR? noch einzelne Versuche, die Screwball-Komödie wieder
zu etablieren, aber erst 1959 erstarkt das Genre von Neuem. Und Schuld ist ein
Film, an dessen Erfolg keiner der Beteiligten so recht glaubt: BETTGEFLÜSTER.
Die Zweifel an einem Erfolg bringt bereits die Besetzung,
die für eine Screwball-Komödie äußerst ungewöhnlich ist – statt auf bekannte
und populäre Schauspieler mit verschmitztem Charme und Komödien-Hintergrund,
entscheidet man sich für eine Sängerin und einen dramatischen Star.
Doris Day ist Ende der 50er Jahre einer der Topstars in
Hollywood. Bekannt als hervorragende Komödiantin, hat sie bereits in MIT MIR
NICHT, MEINE HERREN und REPORTER DER LIEBE zwei erfolgreiche Komödien gespielt.
Auch in ernsten Stoffen wie DER MANN, DER ZUVIEL WUSSTE und TYRANNISCHE LIEBE
hat sie sich erfolgreich bewährt.
Eigentlich strebt Doris Day eine Karriere als Tänzerin an, doch
nach einem schweren Autounfall ist diese Karriere nicht mehr möglich und sie
beginnt, sich ihrer zweiten Leidenschaft zu widmen: dem Gesang. Im Laufe der
Jahre etabliert sie sich als Sängerin, zunächst in den Bands von Bob Crosby und
Les Brownals, bevor sie als Solokünstlerin durchstartet. Mit „Sentimental Journey“
singt sie das bekannteste Lied der Kriegs-Ära und lässt Millionen von
Amerikanern mit diesem Song in sehnsüchtiger Mentalität zurück.
Durch ihre Popularität als Sängerin beginnt sie Ende der
40er Jahre auch in Filmen aufzutreten, zunächst Filme, in denen sie eine singende
Protagonistin spielt, erst später etabliert sie sich fernab des Gesangs auch
als Schauspielerin, wobei sie in fast jedem ihrer Filme mindestens ein Lied
singt! Der Song „Que
sera, sera“ aus Hitchcocks DER MANN, DER ZUVIEL WUSSTE, wird von Doris Day
gesungen und mit einem Oscar prämiert. Bis heute ist es einer der
erfolgreichsten Filmsongs der Filmgeschichte!
Quelle: DVD "Bettgeflüster" © Universal Pictures Home Entertainment |
Nein, Hudson ist bei Weitem schauspielerisch nicht so begabt
wie Doris Day, aber er lässt die (weiblichen) Massen ins Kino strömen und ihn
anhimmeln. Er ist Ende der 50er Jahre ebenfalls einer der Topstars in Hollywood,
spielt in Dramen und stets den Frauenhelden. Komödien hat er bis dato
allerdings noch keine gedreht.
Den Dritten im Bunde gibt Tony Randall als treuer Kunde der Day-Figur und enger Freund der
Hudson-Figur, der durch sein Zutun für die notwendigen Verwicklungen und
Verwirrungen sorgt. Tony Randall ist nahezu unbekannt, als er die Rolle des
Jonathan Forbes in BETTGEFLÜSTER angeboten bekommt. Er erkennt die Chance
seines Lebens und nimmt sofort an. Zum Star wird er erst zehn Jahre später mit
der Serie MÄNNERWIRTSCHAFT, die den Theater- und Filmhit EIN SELTSAMES PAAR auf
den Bildschirm überträgt.
Zwischen Skepsis und Enthusiasmus
Die Autoren Clarence Greene und Russel Rouse arbeiten schon
seit 1944 erfolgreich zusammen und holen sich mit Stanley Shapiro und Maurice
Richlin zwei erfolgreiche Autoren von Fernsehcomedy mit an Bord (Beide werden
später legendäre Komödien wie UNTERNEHMEN PETTICOAT oder DER ROSAROTE PANTHER
schreiben) und feilen endlos an dem rasanten Dialog-Duell des Films. Als sie
der Universal schließlich das Drehbuch vorlegen, herrscht dennoch große
Skepsis!
Die Zeiten haben sich gewandelt. Ende der 50er Jahre
dominieren im Kino epische Dramen! Das Spektakel um BEN HUR sorgt für Furore, SPARTACUS
und CLEOPATRA befinden sich bereits in der Planung. Und nun eine kleine Komödie?
Eine Screwball-Komödie mit Splitscreen und überschaubaren Schauplätzen? Kann
das funktionieren?
Allerdings sind die Kosten niedrig und das Projekt bekommt
grünes Licht. Als Regisseur wird Michael Gordon verpflichtet, der mit dem Drama
DEIN LEBEN IN MEINER HAND zehn Jahre zuvor einen Achtungserfolg errungen hat.
Doris Day steht als Hauptdarstellerin sehr schnell fest. Als
der Name Rock Hudson fällt, herrscht erneut Skepsis! Er wurde doch gerade als
romantischer Held, als großer Dramatiker aufgebaut! Und nun eine Komödie?
Hudson selbst überlegt auch lange. Komödien gehen gerade
nicht besonders gut an den Kinokassen. Screwball-Komödien sind mausetot. Und
doch erkennt Hudson die Möglichkeit, aus seinem engen Rollenkorsett
auszubrechen. Das ihm vorliegende Drehbuch ist brillant, das erkennt er sofort.
Er geht das Risiko ein!
Tony Randall sagt ebenfalls sofort zu!
Ein Klassiker wird geboren
BETTGEFLÜSTER folgt dem gängigen Screwball-Muster: Brad
Allen (Hudson) und Jan Morrow (Day) geraten aufgrund eines unglücklichen
Umstandes aneinander: Sie müssen sich eine Telefonleitung teilen und hören oft genug die
Gespräche des anderen mit.
Besonders pikant ist die Tatsache, dass Allen ein echter
Womanizer ist und mehrere Liebschaften parallel führt. Etwas, das die
anständige, etwas biedere Morrow abstoßend findet. Sie beginnen sich zu hassen
und es entstehen einige der brillantesten Dialoge der Filmgeschichte!
Durch Zufall trifft Frauenheld Brad seine Telefonpartnerin
Jan in einem Restaurant – und verliebt sich! Da er weiß, wie sehr sie ihn
verabscheut, stellt er sich ihr, mit starkem texanischem Akzent (dieser Aspekt
geht in der Synchronfassung bedauerlicherweise verloren) als der Tourist Rex
Stetson vor – die Verwirrungen und Verwicklungen beginnen. Brad muss stets
zwischen seinen beiden Alter Egos wechseln, um sich weder vor seinem Freund
Jonathan, der ihn als Brad kennt, noch vor der von ihm becircten Jan zu
verraten, die ihn als Rex kennt.
Quelle: DVD "Bettgeflüster" © Universal Pictures Home Entertainment |
Der Kinostart wischt alle Zweifel hinfort! Als der Film im
Oktober 1959 anläuft, avanciert er zu einem der erfolgreichsten Titel des
Jahres und befeuert das Genre der Screwball-Komödien neu! Der Titelsong „Pillow Talk“ von Doris
Day wird ein absoluter Hit!
BETTGEFLÜSTER wird für vier Oscars nominiert: Doris Day als
beste Hauptdarstellerin, Thelma Ritter als beste Nebendarstellerin, das beste
Szenenbild und das beste Original-Drehbuch. Für Letzteres heimst er den Oscar
berechtigterweise auch ein!
Dauerschleife
Als sich der enorme Erfolg herausstellt, ist klar, dass die
Kuh gemolken werden muss, solange sie Milch gibt – leider!
Bereits zwei Jahre später folgt mit EIN PYJAMA FÜR ZWEI die
zweite Komödie der Dreier-Kombo Day, Hudson und Randall. Zwar ist auch diese
Komödie nicht schlecht und auch recht erfolgreich – das Duo Day/Hudson ist
einer der beliebtesten in den 60ern – doch hat sie nicht mehr die Spritzigkeit
und Brillanz des Erstlings.
1964 schließlich kommt es zur dritten und letzten
Zusammenarbeit zwischen Randall, Day und Hudson mit SCHICK MIR KEINE BLUMEN.
Dieser Streifen bleibt weit hinter den Erwartungen zurück, künstlerisch wie
auch beim Publikumszuspruch.
Doris Day dreht, um dem Image der Komödiantin zu entfliehen,
zwischendurch den Psycho-Thriller MITTERNACHTSSPITZEN. Ein Klassiker, der Day
eine Golden Globe Nominierung einbringt. Doch das Publikum will sie als biedere
(Vorstadt-)Amerikanerin in Komödien sehen! Mehr und mehr!
1962 gelingt ihr mit EIN HAUCH VON NERZ an der Seite von
Cary Grant ein weiterer Komödien-Klassiker. Bis 1968 dreht sie eine Reihe mittelmäßiger
Komödien und startet, vom schwindenden Erfolg enttäuscht, 1968 eine eigene,
wesentlich erfolgreichere Fernsehshow fernab der Kinoleinwand, auf die sie nie
mehr zurückkehrt!
Auch Hudson hängt nach dem Erfolg von BETTGEFLÜSTER in der
Komödienfalle fest! Zwar versucht er, mit HAPPY END IM SEPTEMBER und DER KOMMODORE
wieder ins ernste Fach zu wechseln, aber er kehrt stets zur Verwechslungkomödie
zurück. 1965 dreht er seine letzte Komödie mit FREMDE BETTGESELLEN und versucht
dann erneut, sich als ernster Schauspieler zu rehabilitieren, mit mittelmäßigem
Erfolg.
Ein Genre wird zu Grabe getragen – oder doch nicht?
Wieder verschwindet die Screwball-Komödie in der Versenkung.
Und das bis heute. Zwar gibt es mit IS WAS, DOC, I HEART
HUCKABEES und FRENCH KISS immer wieder Versuche, das Genre wiederzubeleben,
aber dauerhaft durchsetzen kann es sich nicht.
Dennoch werden bis heute erfolgreiche Komödien von der
Dialogeleganz der Screwball-Komödien beeinflusst, die in den 30er und 60er Jahren brilliert haben.
So bedienen sich zum Beispiel die Filme von Woody Allen, vor
allem HARRY AUßER SICH und IM BANN DES JADE SKORPION, aber auch Klassiker wie
HARRY & SALLY, KEINOHRHASEN, WAS DAS HERZ BEGEHRT und LEBE LIEBER
UNGEWÖHNLICH gängiger Screwball-Elemente wie dem Geschlechterkampf, diversen
Verwicklungen und äußerst rasant geworfenen Dialogen.
Quelle: DVD "Bettgeflüster" © Universal Pictures Home Entertainment |
Freunde über den Tod hinaus
Noch einmal in die Schlagzeilen kommt das Leinwandpaar
Day/Hudson aus dem tragischsten aller Gründe!
Ursprünglich ist Mitte der 80er Jahre ein Fernsehfilm
geplant, der die Figuren Jan Morrow und Brad Allen als in die Jahre gekommendes
Ehepaar zeigen soll, deren Tochter sich in den Sohn von Jonathan Forbes
verliebt. Die erhoffte Reunion des noch immer weltweit populären BETTGEFLÜSTER-Trios
– kommt jedoch nicht mehr zustande.
Denn zeitgleich erhält die leidenschaftliche Tierschützerin
Day, die mittlerweile im Fernsehen erfolgreich ist, das Angebot,
Gastgeberin einer eigenen Talkshow zu werden: DORIS DAY’S BEST FRIENDS. Für sie
gibt es nur eine Person, die als Gast für ihre erste Sendung in Frage kommt: Rock
Hudson. Die tiefe Freundschaft, der beiden ist bereits legendär, als sie noch
als Kino-Traumpaar auf der Leinwand zu sehen sind. Und noch immer betrachten
sie sich als engste Freunde!
Als Hudson allerdings aus dem Bus steigt, ist Day entsetzt: Ihr
Freund ist sichtlich sterbenskrank – ein Umstand, den er ihr bislang verschwiegen
hat. In ihrer Sendung gibt er seine Erkrankung an AIDS bekannt und auch, dass
er daran sterben wird. Doris Day ist fassungslos.
Quelle: DVD "Bettgeflüster" © Universal Pictures Home Entertainment |
Doch bevor es soweit kommt, verstirbt der in den USA über
alle Maßen beliebte Star nur wenige Tage nach der Aufzeichnung auf dem Flug zu
einem Therapieversuch in Europa – Rock Hudson wird das erste prominente HIV-Opfer!
Mit seinem Tod fliegt auch das Doppelleben auf, das er zeitlebens geführt hat:
Seine Homosexualität, seine Schein-Ehe.
Für Day ist der unerwartete, grausame Tod ihres ehemaligen
Filmpartners ein schwerer Schlag. Die seit Jahrzehnten erfahrene
Wohltätigkeitsorganisatorin setzt sich fortan intensiv für die AIDS-Aufklärung
und Sammlung von Spendengeldern zur Erforschung der Krankheit ein!
Die erste Folge ihrer neuen Talkshow wird erst nach Hudsons
Tod ausgestrahlt und von Doris Day zu einem liebvollen Tribut
an einen ihrer besten Freunde.
Kurz vor seinem Tod gründet Rock Hudson mit einer Spende von
250.000 Dollar die amfAR-Stiftung, die sich bis heute für den Kampf gegen AIDS
einsetzt – und jährlich Ende Oktober die prestigeträchtigste Spendengala der
Welt ausrichtet, bei der immer wieder Millionen von Dollar der Hollywoodstars zusammenkommen.
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