Im Jahr 1954 erscheint ein durchaus aufsehenerregender Film,
der erst unter einigen Schwierigkeiten und nach einigen Widerständen der
US-Navy entsteht. Weniger als zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und noch während
des laufenden Koreakrieges wirkt er einfach zu kritisch.
Als DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL, oder auf englisch
passender: THE CAINE MUTINY („Meuterei auf der Caine“), schließlich ins Kino
kommt, wird der Film nicht nur ein riesiger Erfolg, sondern er begründet auch
eine neues Sub-Genre: den bis heute überaus erfolgreichen
Gerichtsverhandlungs-Film!
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Bald aber wird der Kapitän abgelöst, von Lieutenant
Commander Queeg (Humphrey Bogart in einer seltenen unsympathischen Rolle). Und
bald herrscht ein anderer Wind an Bord. Queeg, ein ehrgeiziger Karriereoffizier, führt
scharfe Regeln und strenge Strafen ein. Hinzu kommen seine ausgeprägte Paranoia
und völlig überzogene Maßnahmen, etwa als er den Dieb einiger Erdbeeren an Bord dingfest machen will.
Mehr und mehr bringt er die Besatzung gegen sich auf, vor
allem den Kommunikationsoffizier Keefe - etwa als Queek vor einem Gefecht flieht und
zwei wehrlose Transportschiffe zurücklässt.
Die gegen den Kapitän gerichtete Stimmung explodiert, als
Queeg während eines Hurricanes durch seinen irrationalen Stursinn das Leben der
ganzen Mannschaft in Gefahr bringt. Angeheizt von Keefe und unterstützt von
Keith, enthebt der Zweite Offizier Varyk den Kapitän nach den Regeln einer Geisteskrankheit von seinen Pflichten.
Die Meuterei landet vor einem Militärgericht, an dessen Ende
niemand wirklich ungeschoren davonkommt, weder der Kapitän, noch die Offiziere,
die an der Meuterei beteiligt waren.
Die Navy vor Gericht
DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL, eine Romanverfilmung nach der
Vorlage von Herman Wouk, ist der erste Film überhaupt, der ein Militärgericht
auf die Leinwand bringt. Noch dazu in politisch schwierigen Zeiten.
Die Navy verweigert zunächst jegliche Zusammenarbeit mit
dem Filmteam, weil sie fürchtet, der Film könne ihrem Image schaden.
Lotterleben an Bord, paranoide, feige Kommandeure und Befehlsverweigerungen sind nicht
das Bild, das sie von sich in der Öffentlichkeit haben wollen. Vor allem
missfällt ihnen das Wort „Meuterei“ im Titel.
Die (dann aber sehr großzügige) Unterstützung der Navy erfolgt erst, nachdem Änderungen im Script vorgenommen werden und dem Film ein Prolog vorangestellt wird, dass die Handlung fiktiv sei, und niemals ein Kapitän, wie
im Film geschildert, unter Berufung auf eine Geisteskrankheit seines Kommandos enthoben
wurde. Da befindet sich der Film bereits seit 15 Monaten in der Vorbereitung.
© 1954, renewed 1982 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved. |
Als der Film am 28. Juli 1954 schließlich anläuft, ist der
Koreakrieg bereits Geschichte. Der 2 Millionen Dollar teure Film (etwa halb so viel wie VOM WINDE VERWEHT) wird ein
riesiger Erfolg. Mit fast 9 Millionen Dollar Einspielergebnis ist er der
zweiterfolgreichste Film des Jahres (Nur WEIßE WEIHNACHTEN mit Bing Crosby und
Danny Kaye spielt noch mehr ein). Dazu gibt es sieben Oscarnominierungen,
darunter für den besten Film und Humphrey Bogarts dritte und letzte
Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller.
Bogart, der die Rolle unbedingt spielen will, klagt darüber, dass die Columbia ihm deshalb weniger zahlt als üblich: "Das passiert immer nur mir, nie einem Gary Cooper, Cary Grant oder Clark Gable", beklagt er sich bei seiner Frau Lauren Bacall.
Der Film bleibt lange Jahre der Lieblingsfilm diverser Hollywoodstars – immerhin gelingt es ihm als erstem, die Schrecken des Krieges mit psychologischer Tiefe und der Spannung einer Gerichtsverhandlung zu kombinieren.
Bogart, der die Rolle unbedingt spielen will, klagt darüber, dass die Columbia ihm deshalb weniger zahlt als üblich: "Das passiert immer nur mir, nie einem Gary Cooper, Cary Grant oder Clark Gable", beklagt er sich bei seiner Frau Lauren Bacall.
Der Film bleibt lange Jahre der Lieblingsfilm diverser Hollywoodstars – immerhin gelingt es ihm als erstem, die Schrecken des Krieges mit psychologischer Tiefe und der Spannung einer Gerichtsverhandlung zu kombinieren.
Neuland Gerichtssaal
Und gerade Letzteres soll sich als visionär erweisen.
Kriegsfilme, besonders glorifizierende, gibt es beinahe jede Woche.
Gerichtsfilme sind hingegen nahezu unbekannt. Als Theater- und Fernsehstücke werden Gerichtsdramen gerade erst grob entdeckt. Reginald Roses verfasst 1954 sein Fernsehstück DIE ZWÖLF GESCHWORENEN und Herman Wouk adaptiert aus seinem Roman im selben Jahr das Bühnenstück "The Caine Mutiny Court Martial" (das unter der Regie von Charles Laughton 415 Mal mit Henry Fonda in der Rolle des Verteidigers aufgeführt, und 1988 von Robert Altman als Fernsehstück inszeniert wird).
Darüber hinaus gibt es ein paar Thriller, die Anwälte und unschuldig Verurteilte zum Thema haben, doch keiner von ihnen, vielleicht mit Ausnahme von RASHOMON im Jahr 1950, hielt sich länger als nötig im Gerichtssaal selbst auf. Dem Vergnügen einer Gerichtsverhandlung am nächsten kommt mit Sicherheit noch James Stewarts Filibuster-Rede aus MR. SMITH GEHT NACH WASHINGTON von 1939, die einem Schlussplädoyer durchaus ähnelt.
Darüber hinaus gibt es ein paar Thriller, die Anwälte und unschuldig Verurteilte zum Thema haben, doch keiner von ihnen, vielleicht mit Ausnahme von RASHOMON im Jahr 1950, hielt sich länger als nötig im Gerichtssaal selbst auf. Dem Vergnügen einer Gerichtsverhandlung am nächsten kommt mit Sicherheit noch James Stewarts Filibuster-Rede aus MR. SMITH GEHT NACH WASHINGTON von 1939, die einem Schlussplädoyer durchaus ähnelt.
Die Autoren und Filmemacher Hollywoods lernen schnell, welches
dramaturgische Potential in dieser doch eher trockenen Thematik schlummert.
Schuld und Unschuld, Anklage, Verteidigung, Reue und Rache, Überzeugung und Abscheu, große Reden und überraschende Wendungen, Menschlichkeit und Ohnmacht – in einen Gerichtssaal lässt sich nahezu alles hineinbringen, was das Zuschauerherz begehrt. Und Hollywood nutzt die Chance!
Schuld und Unschuld, Anklage, Verteidigung, Reue und Rache, Überzeugung und Abscheu, große Reden und überraschende Wendungen, Menschlichkeit und Ohnmacht – in einen Gerichtssaal lässt sich nahezu alles hineinbringen, was das Zuschauerherz begehrt. Und Hollywood nutzt die Chance!
Nur drei Jahre später, 1957, bringt Stanley Kubrick mit WEGE
ZUM RUHM erstmals Kirk Douglas in einem Gerichtsthriller zum ersten Weltkrieg
auf die Leinwand. Im gleichen Jahr überrascht Billy Wilder seiner Zuschauer mit
einer brillant aufspielenden Marlene Dietrich in ZEUGIN DER ANKLAGE und
schafft Sidney Lumet den Klassiker über die Macht von Leben und Tod im
Gerichtssaal: DIE ZWÖLF GESCHWORENEN (ebenfalls mit Henry Fonda).
1959 beschwört ANATOMIE EINES MORDES erstmals den Krimicharakter eines Gerichtsfilms herauf. Doch bald schon wird es politisch: In WER DEN WIND SÄT kämpft Spencer Tracy 1960 vor Gericht für die Evolutionslehre. Ein Jahr später erscheint mit DAS URTEIL VON NÜRNBERG der vermutlich größte und wichtigste Gerichtsfilm überhaupt. Und ein weiteres Jahr später kämpft Gregory Peck in WER DIE NACHTIGALL STÖRT für die Rechte der Schwarzen.
1959 beschwört ANATOMIE EINES MORDES erstmals den Krimicharakter eines Gerichtsfilms herauf. Doch bald schon wird es politisch: In WER DEN WIND SÄT kämpft Spencer Tracy 1960 vor Gericht für die Evolutionslehre. Ein Jahr später erscheint mit DAS URTEIL VON NÜRNBERG der vermutlich größte und wichtigste Gerichtsfilm überhaupt. Und ein weiteres Jahr später kämpft Gregory Peck in WER DIE NACHTIGALL STÖRT für die Rechte der Schwarzen.
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In weniger als zehn Jahren entsteht ein Genre, das
nicht nur unglaublich populär und erfolgreich ist, sondern in schöner
Regelmäßigkeit einen Klassiker nach dem nächsten vom Stapel lässt. Die großen
Stars reißen sich um die Rollen der hehren und cleveren Anwälte, Produzenten
grasen die Literatur und alte Zeitungen nach brauchbaren Vorlagen ab und die Autoren können sich
darin überbieten, spannende Geschichten mit großen Dialogen und tiefsinnigen Charakteren zu erschaffen.
Selbst Franz Kafkas unvollendeter Roman DER PROZEß wird 1962 von Orson Welles mit Anthony Perkins verfilmt, obwohl die Geschichte nur
schwer in Bilder zu fassen ist.
Und natürlich ist auch das Fernsehen bald dabei, den Gerichtssaal als neuen Spielort zu entdecken: 1957 bereits geht Raymond Burr
als PERRY MASON auf Sendung und wird 271 Folgen lang im Gerichtssaal stehen
(vermutlich öfter als jeder echte Anwalt!).
Die Wahrheit bleibt unerträglich
Allerdings: Militärprozesse werden sehr schnell wieder unpopulär.
Zu sehr sind die Sechziger und Siebziger von den Erschütterungen des Kalten
Krieges, der Kennedy-Ära und des Vietnamkriegs beherrscht, als dass die
Studios es wagen würden, ihre Soldaten vor Gericht zu bringen.
FÜR KÖNIG UND VATERLAND ist ein 1964 erscheinender Gerichtskrimi aus dem Ersten Weltkrieg – mehr trauen sich selbst die Briten in dieser Zeit nicht. Und 1980 wagen es die Australier, mit DER FALL DES LIEUTENANT MORANT einen Fall des Zweiten Boer Krieges von 1899-1902 in Südafrika zu thematisieren. Doch US-Militär vor Gericht? Das wagt niemand. Nach DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL haben zunächst nur noch WEGE ZUM RUHM 1957 und STADT OHNE MITLEID 1961, beide mit Kirk Douglas, noch einmal amerikanische Soldaten vor Gericht gestellt!
FÜR KÖNIG UND VATERLAND ist ein 1964 erscheinender Gerichtskrimi aus dem Ersten Weltkrieg – mehr trauen sich selbst die Briten in dieser Zeit nicht. Und 1980 wagen es die Australier, mit DER FALL DES LIEUTENANT MORANT einen Fall des Zweiten Boer Krieges von 1899-1902 in Südafrika zu thematisieren. Doch US-Militär vor Gericht? Das wagt niemand. Nach DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL haben zunächst nur noch WEGE ZUM RUHM 1957 und STADT OHNE MITLEID 1961, beide mit Kirk Douglas, noch einmal amerikanische Soldaten vor Gericht gestellt!
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1992 zanken sich unter der Regie von Rob Reiner in EINE
FRAGE DER EHRE Tom Cruise und Jack Nicholson so hochklassisch durch den
Gerichtssaal, dass der Film nicht nur Einzug in den Sprachgebrauch findet („Sie können die Wahrheit doch gar nicht vertragen!“), sondern auch vier
Oscarnominierungen erhält. Der Film wird darüber hinaus das einzige Drama, das sich
beim Einspielergebnis mit den Sommerblockbustern und Komödien des Jahres (Spitzenreiter wird ALADDIN!) messen kann.
Dennoch bringt Hollywood seither nur noch einen weiteren
Militärgerichtsfilm heraus: In RULES – SEKUNDEN DER ENTSCHEIDUNG muss im Jahr
2000 vor Gericht ein Angriff auf Zivilisten im Jemen aufgeklärt werden.
Zwar gibt es weitere Filme, in denen es darum geht,
militärische Fehlleistungen zu untersuchen, etwa MUT ZUR WAHRHEIT oder
ZIVILPROZEß, doch spielen diese nicht vor Gericht.
Auch militärische Meutereien bleiben so selten, dass sie schnell aufgezählt sind: Nach DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL ist nur noch der U-Boot Thriller CRIMSON TIDE so mutig, in Krisenzeiten einen Kommandeur seines Kommandos zu entheben.
Auch militärische Meutereien bleiben so selten, dass sie schnell aufgezählt sind: Nach DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL ist nur noch der U-Boot Thriller CRIMSON TIDE so mutig, in Krisenzeiten einen Kommandeur seines Kommandos zu entheben.
Gerichtsfilme dienen immer wieder als spannende
Hintergründe für Thriller (AUS MANGEL AN BEWEISEN, ANGEKLAGT, ZWIELICHT), für
Politthemen (JFK, IM NAMEN DES VATERS) oder Komödien (MEIN VETTER WINNIE,
NATÜRLICH BLOND).
Daneben helfen sie aber immer wieder auch, ernste und unpopuläre Themen zu verpacken. So etwa 1993, als PHILADELPHIA die Diskriminierung Aidskranker verhandelt. 1995, als MURDER IN THE FIRST einen realen Misshandlungsfall in Alcatraz publik macht. Und 1996, als SLEEPERS sich mit dem sexuellen Missbrauch in Jugendgefängnissen beschäftigt.
Daneben helfen sie aber immer wieder auch, ernste und unpopuläre Themen zu verpacken. So etwa 1993, als PHILADELPHIA die Diskriminierung Aidskranker verhandelt. 1995, als MURDER IN THE FIRST einen realen Misshandlungsfall in Alcatraz publik macht. Und 1996, als SLEEPERS sich mit dem sexuellen Missbrauch in Jugendgefängnissen beschäftigt.
Die Neunziger. Das Gericht. Der Hype.
Seit ihrem rasanten Aufstieg Mitte der Fünfziger und Anfang
der Sechziger, sind Gerichtsfilme niemals wieder völlig verschwunden, und doch sind sie zu keiner Zeit so populär wie in den Neunzigern. Das verdankten
sie vor allem einem Mann: John Grisham!
© 1954, renewed 1982 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved. |
Nicht nur werden ihm seine Bücher aus der Hand gerissen, sie werden nahezu durchgehend verfilmt: 1993 kommen mit DIE JURY und DIE AKTE gleich zwei Grisham-Verfilmungen in die Kinos. 1994 folgt DER KLIENT, 1996 kommen DIE KAMMER und DIE JURY und 1997 DER REGENMACHER, bevor es etwas ruhiger wird. Erst 2003 kommt mit DAS URTEIL noch einmal ein Grisham-Gerichtsthriller ins Kino, bevor der Hype (endlich?) abebbt.
Gerichtsfilme sind allerdings bis heute populär, obwohl sie,
so scheint es, zur Gewohnheit geworden sind. Die Zeiten, in denen Gerichtsfilme
wie WER DIE NACHTIGALL STÖRT, JFK, EINE FRAGE DER EHRE oder PHILADELPHIA
soziale Debatten auslösen konnten, scheinen vorbei. Zumindest bis zum nächsten
Tabu, das es in den Gerichtssaal schafft. Bis dahin bleiben sie packende,
manchmal politisierende Unterhaltung, etwa in MICHAEL CLAYTON.
Die Erben der Caine
DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL zieht also eine lange Spur von Gerichtsfilmen und -serien nach sich (auch MATLOCK, ALLY MCBEAL und BOSTON LEGAL seien noch einmal erwähnt), die bis heute packend
und dramatisch menschliche Tiefen und politische Schwerpunkte behandeln können.
Dass in den letzten 60 Jahren tatsächlich nur eine Handvoll Gerichtsfilme mit einem US-Militärgericht produziert wurden, zeigt vor allem, wie eng Hollywood
und das US-Militär miteinander verstrickt sind. Vermutlich ist es nicht
verwunderlich, dass Hollywood nach dem 11. September, in einer Dekade
durchgehender Kriege in einem Dutzend Länder, und während das Land zunehmender Kritik ausgesetzt ist, seine
„Helden“ nicht vor Gericht zerren will.
Doch das macht es nur umso beeindruckender, was DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL nur neun Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und während des laufenden Koreakrieges vollbringt. Und auch, dass sich die Navy, trotz aller Zugeständnisse, darauf einlässt.
Natürlich fehlt der “Meuterei auf der Caine“ die große politische Sprengkraft. Es ist eine Geschichte über Menschen, nicht über die Navy, den Krieg oder Soldaten (Wie es zum Beispiel CRIMSON TIDE ist). Womöglich wäre so ein Film heutzutage nicht mehr möglich – ein US-Militärfilm ohne Militärkritik würde zahnlos und eitel wirken, wie man es etwa TOP GUN noch immer vorwirft. Dennoch bleibt es abzuwarten, wann wieder einmal ein Filmemacher das US Militär vor Gericht stellt.
Doch das macht es nur umso beeindruckender, was DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL nur neun Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und während des laufenden Koreakrieges vollbringt. Und auch, dass sich die Navy, trotz aller Zugeständnisse, darauf einlässt.
Natürlich fehlt der “Meuterei auf der Caine“ die große politische Sprengkraft. Es ist eine Geschichte über Menschen, nicht über die Navy, den Krieg oder Soldaten (Wie es zum Beispiel CRIMSON TIDE ist). Womöglich wäre so ein Film heutzutage nicht mehr möglich – ein US-Militärfilm ohne Militärkritik würde zahnlos und eitel wirken, wie man es etwa TOP GUN noch immer vorwirft. Dennoch bleibt es abzuwarten, wann wieder einmal ein Filmemacher das US Militär vor Gericht stellt.
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Dreißig Jahre später scherzt Michael Caine: „Hätte ein Baum
im Weg gestanden, hätte ich womöglich ‚Michael Mutiny‘ geheißen. Oder, hätte
ich in die andere Richtung geguckt, am Ende sogar ‚Michael Hundertundein
Dalmatiner‘.“
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