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14.12.14

Tatsächlich ... Liebe (GB 2003) - Romantische Episoden zu Weihnachten

Weihnachten ist so unterschiedlich wie die Menschen, die es feiern. Und doch ist es für alle das Fest der Liebe – wenn auch jeder etwas anderes unter Liebe versteht.
Diesem Ansatz wird 2003 ein Film gerecht, der sich selbst als „ultimative Liebeskomödie“ feiert. Und in vieler Hinsicht ist er das auch, da er sämtliche Regeln bisheriger Liebeskomödien in einem Film vereint und um die Emotionalität der Weihnachtszeit erweitert. Heraus kommt einer der (buchstäblich) liebevollsten Weihnachtsfilme der Geschichte: TATSÄCHLICH ... LIEBE!
©Universal Pictures Home Entertainment
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Marcos Blick:

1967 komponiert der Brite Reg Presley für seine Band The Troggs das Stück „Love is all around“.  Der Song schafft es auf Platz 5 in England und Platz 7 in den USA.
Obwohl das Lied mehrfach gecovert wird, wird es erst 1994 zum Megaseller: Als Titelsong der britischen Erfolgskomödie VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL wird die Version von Wet Wet Wet zum internationalen Superhit. In England bleibt der Song 15 Wochen auf Platz 1, bis heute gelang es nur zwei Songs, länger an der Spitze zu bleiben.
Neun Jahre nach VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL nutzt dessen Autor Richard Curtis den Song als Inspiration für einen besonders romantischen Ausflug in die Seele Weihnachtens. Die absolut jedem Engländer bekannte Songzeile führt zu der Filmerkenntnis: „Love actually is all around“, was Curtis zum Filmtitel LOVE ACTUALLY verkürzt.

Vier Filme und ein Planerfolg


LOVE ACTUALLY, oder auf Deutsch TATSÄCHLICH ... LIEBE, sieht sich schnell dem Vorwurf ausgesetzt, ein kalkulierter Erfolg zu sein. Bei einem Budget von 45 Mio. Dollar und einem Einspielergebnis von 250 Mio. ist der Erfolg auch nicht von der Hand zu weisen.
Autor Richard Curtis beginnt seine Karriere als Autor von BLACK ADDER und SPITTING IMAGE und ist maßgeblich an der Reihe MR. BEAN beteiligt. Seinen ersten Film schreibt er mit DAS LANGE ELEND, bevor er 1994 mit VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL den Knüller landet: Der Film wird zu einem der erfolgreichsten des Jahres und gilt bis heute als eine der erfolgreichsten britischen Komödien aller Zeiten. Auch mit NOTTING HILL und BRIDGET JONES – SCHOKOLADE ZUM FRÜHSTÜCK gelingen Curtis gigantische Erfolge.

2003 wagt sich Englands erfolgreichster Drehbuchautor endlich, sein neues Werk selbst zu inszenieren - und bedient sich für sein Regiedebüt TATSÄCHLICH ... LIEBE großzügig an VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL, angefangen mit dessen erfolgreichem Titellied. Curtis gibt später unumwunden zu, dass er sich für die Eröffnung von TATSÄCHLICH ... LIEBE gezielt eine Weihnachtsversion von “Love is all around“ ausgewählt habe. Zum Einen empfindet er es als Spaß, den Engländern erneut einen Film mit dem Titel zu präsentieren, zum anderen sieht er es als „billigen Versuch“, damit die in England traditionell wichtige Weihnachts-Nummer-1 der Charts zu werden (was am Ende aber „Mad World“ von Michael Andrews und Gary Jules aus dem Soundtrack zu DONNIE DARKO gelingt).
Noch dazu imitiert Curtis für Billy Macks Musikvideo gnadenlos die Robert Palmer Videos der Achtziger.
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Darüber hinaus kann Curtis eine Szene recyclen, die es seinerzeit nicht in VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL geschafft hat: Die Sequenz, in der der von den englischen Frauen frustierte Colin auf der Hochzeit mit der Dame vom Catering flirtet, ist neun Jahre zuvor für Curtis‘ ersten Blockbuster nicht verwendet worden.

Curtis‘ Idee für TATSÄCHLICH ... LIEBE sieht vor, die Weihnachtszeit als Hintergrund zu nehmen, um alle möglichen Formen von Liebe in einem Film vorzustellen, deren Figuren mehr oder weniger lose miteinander verbunden sind. So gibt es den heimlich Verliebten, die unglücklich Verliebte, deren Privatleben eine Beziehung unmöglich macht, freundschaftliche Liebe, familiäre Liebe, die Liebe von und zu Kindern, Teenagerliebe, alte Liebe, Männerliebe, geschiedene Liebe, die abgekühlte Liebe, die freie Liebe und, und, und.
Manche Kritiker machen dem Film genau das zum Vorwurf, indem sie feststellen, dass Curtis mit dem Konzept wirklich jeden Zuschauer zufriedenstellen möchte, jedes Klischee aus über 100 Jahren Liebesfilm verwende, und am Ende ein verwässertes Buffet anbiete. Ein Kritiker formuliert seinen Eindruck, dass es Curtis eher um eine alle Zuschauer ansprechende Masse statt um Klasse ginge, so: „Was als deliziöses Mehrgangmenü beginnt, entwickelt sich irgendwann zum Hot Dog Wettessen.“

Am Ende gelingt dem Film in jedem Fall ein Rekord: Er wird zu Englands meistgeliehener DVD 2004!

Minus zwei macht neun, minus zwei macht acht


Richard Curtis jongliert in den knapp 130 Minuten des Films mit insgesamt neun Handlungssträngen – kein Liebesfilm zuvor hat so viele Handlungen und Paare vereint. Noch dazu macht Curtis sich die Mühe, die auftretenden Figuren miteinander zu verknüpfen, indem sie miteinander verwandt sind, Arbeitskollegen oder anderweitig befreundet.
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Ausnahme sind der Rockmusiker Billy Mack und sein Manager, deren „Weihnachtshit“ „Christmas is all around“ allerdings mehr oder weniger direkt auf die Leben der anderen Figuren einwirkt. Curtis‘ ursprüngliches Konzept sah sogar elf Handlungsstränge vor. Einen zehnten dreht er sogar noch, lässt ihn jedoch im Schneideraum liegen: In diesem haben die Kinder von Alan Rickman und Emma Thompson eine Betreuerin, die zu Hause eine sterbende Lebensgefährtin versorgt.
An den Kindern lässt Curtis auch eines seiner Markenzeichen aus: Curtis, der von seiner Freundin einst für einen Jungen namens Bernard verlassen wurde, baut in seine Filme häufig eine unangenehme Figur namens Bernard ein, in diesem Falle den etwas unfreundlichen Sohn des alternden Ehepaares.

In wenigstens einer Version des Films bleiben sogar nur acht Erzählungen übrig: Als ein amerikanischer Familiensender den Film im Nachmittagsprogramm ausstrahlt, schneidet er ersatzlos den Strang um John und Judy heraus – das Körperdouble-Paar beim Pornodreh.

Stars und Spaß am Set


TATSÄCHLICH ... LIEBE ist einer der ersten britischen Filme, die eine überbordende Masse englischer Film- und Fernsehstars vereint. Mittlerweile sind selbst die seinerzeit eher unbekannten Darsteller echte Superstars, etwa Martin Freeman oder Andrew Lincoln.
Dass der Film trotz seines kleinen Budgets so ein Starvehikel wird, liegt vor allem daran, dass die Rollen recht klein sind, wodurch selbst vielbeschäftigte Topstars wie Liam Neeson, Bill Nighy, Colin Firth, Emma Thompson und Hugh Grant Platz in ihrem Terminkalender finden.
Für ihren wenige Sekunden dauernden Cameo-Auftritt erhält Claudia Schiffer übrigens, gerüchteweise, 200.000 britische Pfund – womit sie Sean Connerys vielbeachteten teuren Kurzauftritt in ROBIN HOOD –KÖNIG DER DIEBE locker übertrumpft.

Problematisch wird für Regisseur Curtis allerdings die Besetzung der Sarah: Obwohl er sich Dutzende talentierter Schauspielerinnen anschaut, lehnt er jede ab, weil er „jemanden wie Laura Linney“ sucht. Genervt fordern die Produzenten ihn schließlich auf, Laura Linney (eine in England vergötterte Theaterschauspielerin) anzufragen. Die kommt zum Casting und erhält die Rolle. Da sie zeitgleich in Boston für MYSTIC RIVER vor der Kamera steht, muss sie innerhalb weniger Wochen mehrmals über den Atlantik fliegen.

Ein wenig zur Senkung des Budgets trägt auch Kris Marshall bei, der den nach Amerika zu den leichten Mädchen fliehenden Colin spielt. Der gibt seinen Scheck über einen Drehtag zurück, an dem er für eine Szene einundzwanzig Mal von January Jones, Elisha Cuthbert und Ivana Milicevic ausgezogen wird – ein Spaß, für den er sich unmöglich reinen Gewissens bezahlen lassen kann.
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Etwas weniger Spaß hat Billy Bob Thornton, nachdem Hugh Grant mit ihm seinen Spaß hat. Der weiß um Thorntons Phobie vor antiken Möbeln und Silberbesteck, und hält ihm während des gemeinsamen Drehs gerne einen der in England reichlich vorhandenen alten Gegenstände unters Gesicht, bevor die Kamera lief.

Einen Spaß macht sich auch die portugiesische Casterin, die mit der ebenfalls portugiesischen Schauspielerin Lúcia Moniz befreundet ist, als sie deren Unterlagen an die Filmmacher schickt. Zur völligen Überraschung der beiden erhält Moniz nicht nur ein Casting, sondern am Ende sogar die Rolle der Haushälterin Aurelia.
Auch an anderer Front wird Moniz das Team auf Trab halten: Für die Szene im See (der nur knietief ist – für die „Schwimmszenen“ müssen sie und Colin Firth sich hinknien) bespricht das Team beinahe eine Stunde, welche Farbe ihre Unterwäsche haben soll.

Politik und Lokalkolorit


Der Film schafft es schließlich sogar in die britische Realpolitik. Aber zuerst schafft Regisseur Curtis es in die „Downing Street Number 10“.
Um den Sitz des britischen Premierministers nachbauen zu können, bekommen Curtis und sein Produktionsdesigner Jay Clay eine Sonderführung durch den Sitz des damaligen Staatsoberhaupts Tony Blair. Sie dürfen weder Fotos noch Notizen machen, Clay baut den Amtssitz später aus der Erinnerung nach.

Der Film schließt einen Handlungsstrang zudem mit einer deutlichen Rede des von Hugh Grant gespielten (fiktiven) Premierministers, in dem dieser klar macht, dass man sich nicht länger von den USA herumschubsen lassen wolle. Damit spricht er einigen Engländern aus der Seele. 2005 sagt der (reale) Premierminister Blair: „Ich weiß, einige von uns würden sich wünschen, dass ich wie Hugh Grant in TATSÄCHLICH ... LIEBE Amerika die Leviten lesen würde. Aber der Unterschied zwischen einem guten Film und dem echten Leben ist der, dass das echte Leben immer einen nächsten Tag, ein nächstes Jahr, ein nächstes Leben bedenken muss und die ruinösen Konsequenzen des kurzen Applauses.“
Als Blair schließlich das Zepter an Gordon Brown übergibt, nennen das viele Kommentatoren einen „TATSÄCHLICH ... LIEBE Augenblick“, weil sie sich einen Wandel der Beziehungen zu den USA wünschen.
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Ebenso staatenabhängig ist das Cover- und Posterbild des Films! Obwohl der Cast vornehmlich britisch ist, finden sich mit Heike Makatsch und Rodrigo Santoro je ein Deutscher und ein brasilianischer Topstar unter den Figuren. Dem muss natürlich Tribut gezollt werden! So wird der im britischen Originalcover unten links befindliche Bill Nighy in Brasilien flink gegen Rodrigo Santoro ausgetauscht. In Deutschland muss hingegen die (hierzulande vollkommen unbekannte) Martine McCutcheon weichen, um Heike Makatsch Platz zu schaffen.

Curtis‘ stellt dem Film die These voran, dass man am Flughafen sehen könne, dass tatsächlich Liebe überall sei. Die im Film gezeigten Szenen sind dabei echte Szenen, die ein kleines Team zwei Wochen lang in Heathrow sammelt. Auch die abschließenden Einblendungen sind, sobald die Filmhandlung auserzählt ist, real. Die Bildcollage, die die Filmcollage abschließt, zeigt ganz am Ende für eine kurze Sekunde passenderweise noch – ein Herz!

Die Folgen der Episoden


Der Erfolg von TATSÄCHLICH ... LIEBE ist unübersehbar. Nicht nur erschafft er nahezu ein eigenes Genre, er wird auch zu einem wild und frei nachgemachten Film auf der ganzen Welt.
Trotz aller Kalkulation kommt die herzergreifende Geschichte an. So gut wie jeder Zuschauer kann sich in irgendeiner der Figuren wiederfinden und mitfühlen. Hinzu kommt, dass der Film bei aller Sentimentalität jenen unvergleichlichen britischen Curtis-Humor mitbringt, dass man ihm selbst seine Macken verzeiht. Genau das ist es auch, was vielen Nachahmern fehlt. Nicht nur zieht der Film weitere Feiertags-Collagen nach sich wie NEW YEARS EVE oder VALENTINSTAG (beide von Garry Marshall inszeniert und von Katherine Fugate geschrieben), sondern er wird auch international als Weihnachtsfilm gecovert. So erscheint 2007 in Indien SALAAM-E-ISHQ: A TRIBUTE TO LOVE (nach zwei Jahren Drehzeit mit einer Laufzeit von 216 Minuten) und in Japan 2013 IT ALL BEGAN WHEN I MET YOU – beides Kulturkreise, in denen Weihnachten eine gänzlich andere Bedeutung hat. In Polen eifert man 2011 mit BRIEFE AN DEN WEIHNACHTSMANN dem britischen Original nach, und aktuell läuft in deutschen Kinos mit ALLES IST LIEBE ein direktes Remake des niederländischen Films ALLES IST LIEBE, der aber auch nur wieder ein unverhohlener Abklatsch von TATSÄCHLICH ... LIEBE ist.

Am Ende fehlt allen Nachahmern die kongeniale Mischung des Originals. Nicht nur ist es eben schwer, eine derart emotionale Liebescollage außerhalb der Weihnachtstage zu erzählen, zum anderen ist es eben der typische Curtis-Humor, der die teilweise arg kitschigen oder anrührigen Szenen angenehm auflockert und damit verzeihlich macht.

Biancas Blick:

Der Klassiker...


Auch wenn TATSÄCHLICH ... LIEBE einer der ausladendsten Liebes-Episoden-Filme ist, ist er bei Weitem nicht der erste. Der klassische Episodenfilm hat eine lange Tradition.
Im klassischen Sinne werden dabei mehrere „Episoden“ erzählt und zu einem Ganzen gefügt.
Zu Beginn der Episodenfilme sind die einzelnen Erzählstränge zunächst chronologisch und in sich abgeschlossen aufeinander folgend, ähnlich einer Serie.
Der erste Episodenfilm ist der 1916 entstandene Film INTOLERANCE von D.W. Griffith. In diesem Stummfilmklassiker werden vier Geschichten aus vier verschiedenen Epochen erzählt.
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Akira Kurosawa gelingt mit RASHOMON eine etwas abgewandelte Form des Episodenfilms: Er lässt seine Figuren einen Tathergang aus verschiedenen Sichtweise erzählen und löst die Tat schlussendlich auf. Hier werden also parallel ablaufende Episoden gegenübergestellt.
Etwas klassischer wiederum ist Max Ophüls‘ DER REIGEN von 1950: Durch eine Liebschaft zwischen einem Offizier und einer Prostituierten werden zehn Handlungen ausgelöst, die nacheinander erzählt werden.
In DER GELBE ROLLS ROYCE wechselt das titelgebende Fahrzeug vier Mal den Besitzer und erzählt kurze Ausschnitte aus deren Leben. Hier liegt der Kunstgriff darin, ein verbindendes Element zu schaffen, das alle Episoden locker miteinander verknüpft. Ähnlich wie es später in dem TWILIGHT ZONE Film UNHEIMLICHE SCHATTENLICHTER
Ähnliche Elemente nutzen später beispielsweise die Filme UNHEIMLICHE SCHATTENLICHTER, FOUR ROOMS, das in einem Hotel von dessen Gästen erzählt, NIGHT ON EARTH von Jim Jarmusch um Taxifahrer und deren Gäste in New York und natürlich Robert Altmans SHORT CUTS!
11'09"01 - September 11 von 2002 zeigt in einzelnen Episoden, wie der 11. September sich auf Menschen in unterschiedlichen Kulturkreisen auswirkt.

... und seine Variationen


Bereits 1932 entsteht mit MENSCHEN IM HOTEL eine stark variierte Form des klassischen Episodenfilms: In diesem Klassiker werden verschiedene Erzählstränge chronologisch erzählt, jedoch nicht sofort in sich abgeschlossen, sondern immer in kurzen Auszügen, bevor dann wieder ein kurzer Auszug einer parallel laufenden Handlung eingeblendet wird.

Tarantino dekonstruiert den Episodenfilm 1994 schließlich endgültig und wagt etwas ganz Neues: PULP FICTION ist ein Thriller, der seine durchgehende Handlung in einzelne Handlungsstränge auflöst und diese in unchronologischer (!) Reihenfolge zeigt. Zwar besteht auch dieser Film aus mehreren Personen und deren Lebensauszügen, aber Tarantino setzt zu unterschiedlichen Zeiten in deren Geschichten ein, so dass manch ein Erzählstrang, der gerade erst begonnen hatte, im nächsten Einschnitt bereits beendet wird, um im dritten Teil seine Haupthandlung erzählt zu bekommen.
Das ist neu, das ist revolutionär und bis heute unerreicht!

MAGNOLIA, Paul Thomas Andersons wuchtiges Drama von 1999, nimmt wieder die chronologische Erzählstruktur auf, und erzählt wieder einen unterbrochenen Episodenfilm von Figuren, die am Ende durch ein gemeinsames Erlebnis zusammengeklammert werden. Ähnlich funktioniert L. A. CRASH, der rassistische und soziale Themen anhand unterschiedlicher Figuren beleuchtet, die alle mehr oder weniger stark durch einen Autounfall verbunden werden.
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2003 dann versucht sich ein Brite daran, die damals gängigsten Episodenmodelle erstmals zu der lockeren Liebeskomödie TATSÄCHLICH ... LIEBE zu verweben und erweitert das Genre. Statt die zunächst scheinbar einander fremden Handlungsträger durch ein einzelnes Erlebnis oder Einzelelement  zu verweben, verbindet Autor und Regisseur Richard Curtis die Figuren durch alltägliche soziale Bande: alle Figruen sind miteinander bekannt oder verwandt, so dass die einzelnen Handlungsstränge (insgesamt ganze neun!) sich immer wieder kreuzen. Zusätzlich (!) klammert er das Geschehen mit einer Szene am Flughafen ein, wo sich am Ende alle neun Handlungsstränge in einem großen Finale treffen.

Obwohl dieses Konzept seither immer wieder kopiert wird, gelingt es bis heute keinem Film, das so leicht und ungekünstelt nachzubauen, wie dem Original: TATSÄCHLICH ... LIEBE.

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